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Die Wiedergeburt
Für die Hindus ist die Wiedergeburt des menschlichen Geistes in einen neuen Körper selbstverständlich, ebenso für die Buddhisten. Für die meisten Christen jedoch ist dieses Phänomen nur sehr schwer zu verstehen oder gar zu akzeptieren.
Aber was hat es denn nun wirklich mit der Wiedergeburt auf sich: Kann denn wirklich ein Menschengeist in einen fremden, neuen Körper wieder einverleibt werden? Wenn ja, könnte der Mensch in seinem nächsten Leben auch ein Tier sein, wie andere behaupten ?
Und: wie oft wird man wieder geboren - gibt es da überhaupt eine Regel ? - Diese Fragen richteten wir an die heilige Geisterwelt GOTTES und sie gaben uns folgende Antworten :
Die Menschen auf der Erde sind - von wenigen Ausnahmen abgesehen - von GOTT abgefallene Geister, die über den Weg der Materie wieder nach Hause zurückgehen sollen.
Bei jeder Geburt eines Menschen wird ein Geist einverleibt. Das bedeutet, daß ein bereits erwachsener Geist verkleinert wird, bis er wieder die Größe eines Kleinkind erreicht hat und in den Körper eines neugeborenen Kindes hineingefügt werden kann. Beim ersten Schrei des
Kindes ist der Geist mit der Materie vereint und das Kind lebt. Erst in diesem Moment hat ein neues Menschenleben begonnen. Sollte also jemand versuchen dieses Leben mit Gewalt zu nehmen, so gilt es erst dann als Mord. Denn vorher - im Leibe der Mutter - wurde der Körper
des werdenden Kindes vom Blute und von der Kraft der Mutter bewegt und war kein eigenständiges Leben.
Doch sollte jeder gewarnt sein, ein werdendes Leben abtreiben zu wollen, denn es ist und bleibt ein Eingriff in
DAS VON GOTT GEWOLLTE NATURGESCHEHEN,
das dem Menschen nicht zusteht! Das ist ein schwerer Verstoß gegen die göttlichen Gesetze und wird auch als solcher bestraft.
Der Menschengeist befindet sich bereits auf einer höheren geistigen Aufstiegsstufe, welche der im Tierkörper befindliche Geist noch nicht erreicht hat. Es kann also immer nur ein Menschengeist in einen Menschenkörper einverleibt werden, nicht aber in einen
Tierkörper. Wenn jedoch der aufsteigende Geist nun reif ist und zum letzten Male Tier war, wird er beim nächsten Leben in der Materie in einen Menschenkörper einverleibt werden. Ein solches Menschenleben dauert nur so lange, bis der Geist sich der Körperform
des Menschen angepaßt hat und die Liebe seiner Mitmenschen ganz aufgenommen hat. Diese Liebe benötigt er nun, um im geistigen Reich all das Wissen aufnehmen zu können, was ihn dort erwartet. Dann wird er beim nächsten Mal als vollwertiger Mensch ein ganzes Menschenleben zu durchgehen. Von da an geht der Geist weiter, von Menschenleben zu Menschenleben und steigt w
So wie das jeweilige Benehmen der Persönlichkeit in der Materie ist, so wird auch ihr nächstes materielles Leben werden. Mit anderen Worten :
Wer sein Leben lang GOTTES ZEHN GEBOTE hält und wer seinen Nächsten liebt wie sich selbst, der wird auch im nächsten Leben den Segen davon haben. Dieser Mensch hat sich das schöne Leben selbst verdient durch sein GOTT gefälliges Benehmen in der Vergangenheit.
Denn dadurch, daß er sich selbst überwunden hat und sein Leben in GOTTES WILLEN stellte, hat er im Geistigen große und schöne Kräfte freigesetzt, die nun ihm selbst, wie auch anderen aufsteigenden Geistern, großen Nutzen bringen.
Derjenige Mensch jedoch, der sein Leben lang nichts von GOTT wissen wollte und nur das Schlechte im Sinn hatte, wird in seinem nächsten Menschenleben all das Leid erfahren, das er in der Vergangenheit sich und den anderen zugefügt hatte.
So etwas nennt man im geistigen Reich : KARMA. Und je nachdem wie schlimm das vorherige Menschenleben war, ist es sogar möglich, daß ein einziges Leben gar nicht ausreicht all dieses Leid wieder abzutragen.
Denn es steht geschrieben, daß alles was in der Materie verbrochen wurde, auch wieder in der Materie abgetragen wird.
Und hätten die großen Weltreligionen der Menschheit diese Wahrheit nicht verschwiegen, so wäre diese Welt längstens eine bessere Welt. Viele von GOTT getrennt lebende Geister könnten bereits die schwerfällige Materie hinter sich gelassen haben und wieder im
himmlischen Reiche zu Hause sein.
"Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie bei unseren
"Fragen und Antworten" unter dem Titel
"Das Urchristentum" !
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Toleranz und Güte
In welcher Religion ist der Mensch GOTT am nächsten? - Das ist eine Frage, die viele Menschen sehr beschäftigt und fast alle Würdenträger der einzelnen Religionsgemeinschaften preisen ihre eigene Religion als die Beste an. - Die Geisterwelt GOTTES gab uns
zu diesem Thema folgende Erklärung:
GOTT NAHE SEIN, das kann man nur im Geiste, denn GOTT ist Geist. Und wer GOTT wirklich nahe sein will, der ist es auch! Hauptsache er bemüht sich darum GOTTES WILLEN zu erfüllen,also die ZEHN GEBOTE GOTTES zu halten und seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst.
- Es spielt also absolut keine Rolle welcher Religionsgemeinschaft ein Mensch angehört, wenn er von Herzen gut ist und sich bemüht seinem Schöpfer zur Ehre zu leben.
Denn wenn ein Mensch stirbt und sein Geist im Jenseits ankommt, dann fragt ihn niemand nach seiner Religionszugehörigkeit auf Erden, sondern nach seinen guten Taten, nach seiner Einstellung zu GOTT und seiner Schöpfung. - Wie hat der Mensch gelebt?, -
lautet die Frage, und nicht War er Jude, Christ, Muselmane, oder gar Buddhist? - Der Geist wird geurteilt nach seinem Wissen und nach seinen Fähigkeiten, seiner geistigen Stufe und der materiellen Sachlage entsprechend, denn GOTT ist gerecht.
Wer aber der Meinung ist, er müsse anderen seinen Glauben aufzwingen weil das der einzige wahre Glaube sei, und dies notfalls sogar mit Gewalt, der ist auf einem schrecklichen Irrwege! Der freie Wille der Geschöpfe ist ein Geschenk GOTTES und niemand hat
das Recht, anderen seinen eigenen Willen mit Gewalt aufzuzwingen, und schon gar nicht, wenn es sich um Glaubensangelegenheiten handelt! Wer es trotzdem tut, wird von GOTT dafür schwer bestraft werden! Denn das ist ein Verstoß gegen die Freiheit des Geistes
und diese ist unantastbar.
Jeder Mensch hat das Recht, seinen Weg zu GOTT auf seine ganz persönliche Art und Weise zu gehen, mit oder ohne Religionszugehörigkeit, das bleibt seine freie Entscheidung. - Wichtig aber ist allemal, daß er den Glauben seiner Mitmenschen genauso respektiert,
wie er ja auch möchte, daß man seinen eigenen Glauben respektiere.
GOTT WILL, daß Ihr einander mit Toleranz und Güte begegnet! - Bemüht Euch Andersdenkende und Andersglaubende zu verstehen und helft einander wo Ihr nur könnt! - Verlangt nicht von den anderen, daß sie damit anfangen sollen, sondern gebt ihnen ein gutes Beispiel!
Redet nicht nur von der Güte, sondern seid gütig und barmherzig zugleich!
Was hat denn der Fanatismus in eurer Menschenwelt schon für Unheil angerichtet?! Besonders in Glaubensangelegenheiten! - Denkt nur zurück an die Zeit der Kreuzzüge und der Hexenverbrennungen ! - DAS WAR NICHT GOTTES WILLE! - Auch heute kennt eure Welt noch
viel zuviel Leid wegen solch religiöser Fanatiker! - DAS IST AUCH NICHT GOTTES WILLE! - Nicht die Fanatiker sind es, die diese Welt retten werden, sondern die Barmherzigen und Gütigen.
Wenn Ihr Menschen von heute eine bessere Welt haben wollt, dann geht und seid Beispiel.! Verurteilt Eure Väter nicht, sondern lernt aus ihren Fehlern und macht es besser als. sie ! - Egal ob und welcher Religionsgemeinschaft Ihr alle angehört, seid tolerant
und gütig zueinander, seid einfach menschlich.! - Und seid Euch auch bewußt, daß Ihr alle GOTTES KINDER seid!
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Der Spiritismus
Es gibt Menschen, die glauben, daß sie Kontakt mit ihren Verstorbenen aufnehmen können - sei es direkt oder über die Vermittlung menschlicher Medien. Viele wollen auch ganz einfach von solchen « Wahrsagern » oder « Sehern » etwas über ihre Zukunft erfahren.
Die Geisterwelt GOTTES gab uns zu diesem Thema folgende Erklärung:
Es gibt zweierlei Arten von Geisterverkehr, auch Spiritismus genannt: Einerseits den Verkehr mit der Geisterwelt GOTTES, andererseits den Verkehr mit der niederen Geisterwelt.
Die Geisterwelt GOTTES ist von GOTT zu den Menschen gesandt worden, um sie über alles zu belehren, was für sie wissenswert ist - vor allem aber über die Zusammenhänge zwischen Diesseits und Jenseits. Die niedere Geisterwelt steht jedoch außerhalb von
GOTTES Ordnung und der Verkehr mit ihr ist eine Gefahr für die Menschheit. Er ist den Menschen von GOTT verboten.
Der Kontakt mit den Geistern im Jenseits ist den Menschen zwar offen, doch obliegt er äußerst strengen Gesetzen:
Die Befragung der Verstorbenen ist unsinnig, denn die gewesenen Menschengeister unterliegen den Gesetzen der geistigen Welt. Es ist ihnen daher völlig unmöglich auf die Fragen ihrer Hinterbliebenen zu reagieren. Es sind niedere Geister, welche sich auf ein
solches Befragen hin melden. Sie wollen den Menschen schaden. Und das entspricht nicht GOTTES WILLEN.
Wahrsagerei ist unsinnig und von GOTT verboten! Unsinnig ist sie deswegen, weil es völlig unmöglich ist, Geschehnisse, die vom freien Willen der Persönlichkeit abhängen, voraussagen zu wollen. Verboten ist die Wahrsagerei, weil sie von niederen Geistern
stammt und den Menschen in jeder Hinsicht schadet. Einerseits lenkt sie den Menschen von seinem wirklichen Leben, das er ganz natürlich und unbeschwert leben soll,ab, andererseits schadet die Wahrsagerei auch körperlich, genau so wie jede Art des niederen Geisterverkehrs.
Der niedere Spiritismus schadet den Menschen immer! Denn niedere Geister entziehen den Menschen die Kräfte, die sie benötigen, um solche Kundgaben über ihre Medien zu tätigen. Einerseits geben die Medien die meiste Kraft ab, andererseits werden die Teilnehmer
an solchen Sitzungen des niederen Spiritismus alle « angezapft ». Das macht sich auf Dauer bemerkbar, durch körperliche Schwäche und große Müdigkeit. Kein Wunder, daß die meisten niederen Medien so etwas höchstens alle vierzehn Tage einmal machen. Kein
Wunder aber auch, daß manche von ihnen Massenkundgaben am liebsten haben, denn je mehr Menschen sich für ihr Tun interessieren um so mehr Kräfte können die niederen und bösen Geister ihnen abzapfen.
Geisterverkehr ist kein Spielzeug! - Auch Tischerücken, Glashüpfen, Kartenlegen und Kaffeesatzlesen gehören zum Bereich des niederen Geisterverkehrs. Dabei geben die aktiven Teilnehmer, genau wie die äußerlich passiven Teilnehmer, ihre Kräfte ab. - Und das
ist auch der Fall, wenn man sich so etwas im Fernsehen anschaut! Denn wer sich für die Machenschaften der niederen Geister interessiert, zieht sich diese Geister an! Wer sich einmal in die Fänge des Bösen begeben hat, kommt davon nur los, wenn er wirklich
aus tiefstem Herzen GOTT um Verzeihung und um Hilfe bittet. Dann kommen GOTTES Engel und helfen ihm weiter. Nun gilt es allerdings sich anzustrengen, um nicht wieder rückfällig zu werden, sondern im Gegenteil, sich zu bessern und GOTTES ZEHN GEBOTE wieder zu halten.
Der gute Spiritismus hingegen, ist von GOTT gewollt und steht den Menschen offen, die sich wirklich für die reine Wahrheit interessieren. Er dient jederzeit dem alleinigen Zweck den Menschen GOTT näher zu bringen.
Die Gesetze, die den Verkehr mit der Geisterwelt GOTTES regulieren, sind zwar streng, doch sie dienen der Sicherheit der menschlichen Medien und all derer die sich für die Belehrungen der Geisterwelt GOTTES interessieren:
-
Bei den Medien der Geisterwelt GOTTES bestimmt nicht der Mensch darüber, was zu geschehen hat, sondern die Geisterwelt GOTTES. Und das tut sie stets gemäß dem von GOTT erhaltenen Auftrag.
- Die Menschen sollen die Geister prüfen, doch das müssen sie zuerst lernen.- Deshalb empfehlen wir jedem ernsthaften Wahrheitssucher, der den Kontakt mit der Geisterwelt GOTTES aufsuchen will, dieses nicht ohne die Hilfe eines erfahrenen Mediums zu tun. Wir Geister GOTTES sind jederzeit gern bereit auf etwaige Fragen zu antworten.
Die menschlichen Medien tragen eine große Verantwortung.
Denn sie haben ihre Gabe der Medialität von GOTT erhalten um ihren Mitmenschen zu helfen, schneller geistig zu steigen und somit wieder schneller nach Hause ins himmlische Reich zurück zu gelangen.
Wer diese Gabe jedoch mißbraucht und die Medialität für das Schlechte einsetzt, sie für den Ruhm bei den Menschen anstatt für den Ruhm GOTTES einsetzt, wer daraus seinen materiellen Profit ziehen will, oder wer gar andere zwingt ihre Medialität für negative
Zwecke einzusetzen, der sei hiermit gewarnt, denn GOTTES STRAFE wird ihn fürchterlich treffen. - Bei solchen Menschen kennt GOTT kein Erbarmen, denn sie haben andere nicht nur vom Wege der Wahrheit abgelenkt, sondern sie mit ihrem vollen Wissen in den Abgrund gelockt. -
Und GOTT ist gerecht!
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Demut
Was ist Demut? - Zu dieser Frage gab uns die Geisterwelt GOTTES folgende Erklärung:
Demut beginnt damit, daß das Geschöpf den SCHÖPFER als Solchen anerkennt und Ihm dankbar dafür ist.
Demut bedeutet aber auch, daß ein jeder sich bewußt ist, daß bei GOTT alle gleich sind. Denn GOTT liebt alle SEINE KINDER gleichermaßen. So ist es also völlig normal, daß ein jeder der vor GOTT Demut übt, auch die gesamte SCHÖPFUNG als KIND GOTTES anerkennt
und GOTT dafür dankbar ist, daß es sie gibt.
Der Demütige weiß, daß alle Kraft und alles Leben GOTT gehört.
Der Demütige urteilt weder über GOTT noch über DESSEN GESCHÖPFE, denn dazu fehlt ihm die Weisheit und das notwendige Wissen.
Der Demütige weiß, daß alles wahre Wissen GOTTES WISSEN ist.
Demut üben heißt nicht vor anderen kriechen und sich selber nichts wert sein, sondern seine eigene Persönlichkeit, genau wie die aller anderen, achten und lieben. Und so heißt das Gesetz der Demut:
-
Liebe und ehre GOTT, DEINEN SCHÖPFER!
-
Liebe und ehre SEINE SCHÖPFUNG genau so sehr!
-
Liebe und ehre DEINEN NÄCHSTEN wie DICH selbst!
-
Danke GOTT, DEINEM SCHÖPFER für DICH und für ALLE KINDER GOTTES!
-
Erkenne GOTTES WEISHEIT DIE LIEBE IST und ehre DAS GESETZ, das GOTT zu Deiner Sicherheit erlassen hat, das CHRISTUS zum KÖNIG UND HERRN über DIE GANZE SCHÖPFUNG macht!
Also ihr Menschen, hadert nicht mit GOTT und seinen Geschöpfen, sondern nehmt euer Leben in Demut an. Und wenn ihr in Not seid oder Sorgen habt und jemand möchte euch helfen, dann nehmt eures Nächsten Hilfe an, denn auch das ist Demut. GOTT kann euch SEINE
HILFE auf mannigfaltige Art und Weise zukommen lassen, ihr müßt sie nur als solche erkennen wollen und annehmen. Danket GOTT dafür und vergeßt auch nicht eurem Nächsten zu danken für seine Nächstenliebe! - Denn das ist wahre Demut vor GOTT und SEINER SCHÖPFUNG!
Stellt euer Licht nicht unter den Scheffel, sondern setzt eure Fähigkeiten wie auch euer Wissen in GOTTES WILLEN ein, denn alle Fähigkeiten die ihr habt, sind euch von GOTT geschenkt, damit ihr sie zu GOTTES EHRE und zum Wohle Aller einsetzen sollt.
Haltet eurem Nächsten keine Predigten über die Demut, sondern seid ihm ein lebendiges Beispiel in ihrer Ausübung! - Denn nicht derjenige, der stets von der Demut redet, ist in Wahrheit demütig, sondern derjenige, der sich bemüht sein Leben GOTT zur Ehre zu leben!
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Jesus CHRISTUS
KÖNIG UND HERR
DER SCHÖPFUNG
Die Geisterwelt GOTTES hat uns gebeten folgenden Bericht zu veröffentlichen:
Als CHRISTUS, der Sohn GOTTES geboren wurde und der VATER Ihm das Leben einhauchte, begann GOTTES SCHÖPFUNG zu leben. Denn CHRISTUS ist der ANFANG der Schöpfung. GOTT gab der Schöpfung den Namen: « Himmel ».
CHRISTUS wuchs heran und GOTT lehrte SEINEN eingeborenen SOHN alles, was Er für Seine spätere Aufgabe benötigte. GOTT prüfte CHRISTUS, ob Er die zu dieser Aufgabe gehörende Verantwortung auch tragen könne. Und CHRISTUS bestand diese Prüfungen alle und
erreichte so die Vollkommenheit. Dann trug GOTT SEINEM SOHN auf, Lebewesen zu schaffen, welche die Fähigkeit haben sollten, paarweise zu leben und sich zu vermehren. Und CHRISTUS tat wie Ihm geheißen: Er schuf die geistigen Leiber der Erzengel, sechs an der Zahl -
jeweils zwei die zusammen gehörten; der eine männlich, der andere weiblich. Und GOTT hauchte ihnen den Lebensfunken ein, so daß sie selbständig leben konnten. Genauso schuf CHRISTUS die geistigen Leiber der sechs ersten Tierfürsten und auch diejenigen
der sechs ersten Pflanzenfürsten. Auch diese schuf er als Paare - der eine männlich, der andere weiblich. Und GOTT hauchte einem jeden den Lebensfunken ein, so daß sie selbständig leben konnten. Und diese himmlischen Lebewesen vermehrten sich, belebten und
verschönerten den Himmel. Und GOTT und CHRISTUS freuten sich sehr.
GOTT wollte CHRISTUS belohnen für Seine gute Arbeit, und so ließ ER ein großes Fest zu Ehren SEINES GELIEBTEN SOHNES feiern. Alle Lebewesen des Himmels freuten sich, denn sie waren alle dazu eingeladen. Sie tanzten und sangen und dankten GOTT für ihren
Lieben Bruder CHRISTUS. Als die Kraft am Schönsten war und das Fest auf seinem Höhepunkt angelangt war, da verkündete GOTTES STIMME allen Wesen des Himmels:
«Von nun an ist CHRISTUS Euer Aller KÖNIG UND HERR, denn Er hat sich bewährt in allem und ICH HABE AN IHM MEIN WOHLGEFALLEN! - Ihr sollt IHM also huldigen und IHN loben für all das Gute was ER an Euch getan hat und auch weiterhin tun wird. IHR sollt CHRISTUS
gehorsam sein in Allem, denn ER ist Euer König und ICH habe IHN dazu bestellt. ER ist in Allem mein Einziger Stellvertreter und ER erfüllt in allem meinen WILLEN! - Doch soll stets der Unterschied zwischen uns Beiden sein:
ICH ALLEIN
BIN DER HERR DES LEBENS !
Wem ICH das Leben schenke, der wird leben und vollkommen werden wenn er MEINEN WILLEN erfüllt. - So geht hin, freut Euch Eures Lebens und huldigt Eurem KÖNIG UND HERRN CHRISTUS! »
Da brach ein wahrer Jubelsturm aus, denn einen besseren liebenswürdigeren König, als CHRISTUS, hätte niemand sich denken können und Alle freuten sich ob GOTTES weisem Entschluß und lobten IHN auch dafür.
Besonders einer tat sich durch seine fröhliche Ausgelassenheit hervor. Es war Luzifer, der erste männliche Erzengel. Er war das schönste und strahlendste Wesen nach CHRISTUS. Mit Maria, seiner Partnerin, die nicht minder strahlend und schön war, lief er zu
CHRISTUS hin. Um seine große Freude ausdrücken zu können, tanzte Luzifer für CHRISTUS. Auch Maria freute sich riesig und ihre schöne leuchtende Gestalt ergänzte ihren Gemahl beim Tanz. Als sie geendet hatten, umarmte Luzifer CHRISTUS mit Tränen der Freude
in den Augen. Dann trat er einen Schritt zurück, verneigte sich tief vor seinem König und huldigte voller Ehrfurcht. Ebenso tat Maria. Und CHRISTUS ging zu den beiden hin, nahm sie in die Arme und zeigte ihnen ein wunderschönes, riesiges, leuchtendes Gebiet
des Himmels: «Das ist das Reich des Lichtes. Ihr sollt von nun an sein Fürst und seine Fürstin sein. Seid den Lichtwesen gute Herrscher! Ich will es so, denn GOTT will es so! » - Dann kleidete ER sie in prächtige Gewänder aus purem Licht und setzte ihnen
eine strahlende Krone auf das Haupt. CHRISTUS umarmte die beiden noch einmal herzlich, dann entließ ER sie in ihren neuen Aufgabenbereich.
Die zwei nächsten die CHRISTUS DEM KÖNIG huldigen wollten, waren Michael und Yolanda, das zweite Erzengelpaar. Beide sind groß und stark, leuchtend rot ist ihre Hautfarbe. Tief bewegt trat Michael vor seinen KÖNIG und Bruder hin, verneigte sich tief vor IHM,
huldigte IHM und gelobte CHRISTUS ewige Treue. Desgleichen tat seine Gemahlin Yolanda. «Verfüge über mich und die meinen, so wie DER VATER über DICH verfügt hat!», meinte Michael zum Schluß. «Das werde ich tun. », sagte CHRISTUS, trat auf Michael zu und
umarmte zuerst ihn, dann dessen Partnerin recht herzlich. Anschließend nahm beide bei der Hand und zeigte ihnen ein wundervolles, riesiges Gebiet voller Berge und Seen, das in einem rötlichen Lichte strahlte. «Dies ist das Reich der Ordnung. Ich übergebe
es Euch, damit Ihr dort regieren sollt als Fürst und Fürstin der Ordnungswesen. Seid ihnen gerechte und gütige Herrscher! » Dann kleidete CHRISTUS auch diese beiden Erzengel in prächtige feuerrote Gewänder aus purem Licht und setzte auch ihnen eine strahlende
Krone auf das Haupt. Nachdem er Michael und Yolanda auf das Herzlichste umarmt hatte, schickte CHRISTUS auch diese beiden in ihren neuen Aufgabenbereich.
Dann folgte das letzte Erzengelpaar. Gabriel und Rafael sind zwei wunderschöne, feingliedrige Wesen mit einer leuchtend schwarzen Hautfarbe. Gabriel ist männlich, Rafael ist weiblich. Mit einer unsagbaren Freude die aus seinen Augen leuchtete, ging Gabriel
mit seiner Gemahlin Rafael auf CHRISTUS zu, und sie umarmten IHN herzlich. Dann traten beide einen Schritt zurück und verneigten sich tief vor ihrem König und Herrn. Und um ihrer Freude, wie auch ihrem Dank Ausdruck zu verleihen, sangen beide gemeinsam GOTT
und CHRISTUS zur Ehre. - Als der Gesang zu Ende war, trat CHRISTUS zu den beiden hin, umarmte sie herzlich und zeigte ihnen ein wunderschönes, riesiges Gebiet voller Wälder, Seen und Meere, die abwechselnd zart blau und grün leuchteten. « Das ist das Reich
der Liebe die Weisheit ist. Dort sollt Ihr von nun an als Fürst und Fürstin über die Wesen der Liebe die Weisheit ist regieren. Seid stets voller Liebe, doch zugleich streng und gerecht, dann erfüllt Ihr sets GOTTES WILLEN. Und GOTTES WILLE ist auch mein
WILLE! » Dann kleidete Er auch dieses Erzengelpaar in prächtige Gewänder aus purem Licht und setzte ihnen eine strahlende Krone auf das Haupt. Sie umarmten sich alle drei herzlich und Gabriel und Rafael gingen in ihr neues Reich.
Nach den Erzengeln folgten die drei ersten Tierfürstenpaare. Ihnen folgten dann die drei ersten Pflanzenpaare und auch diese bekamen ihre Herrscherreiche zugeteilt. Und die Fürsten des Himmels gaben ihren Untertanen jeweils den für sie passenden Aufgabenbereich.
So leben seither die Geister des Himmels in unsagbarer Freude GOTT zur Ehre, und CHRISTUS ist unser aller KÖNIG UND HERR!
CHRISTUS der König besuchte die Ihm von GOTT unterstellten Fürsten des Himmels regelmäßig, um Sich zu erkundigen, ob sie ihrer Aufgabe als Fürsten auch gerecht wurden. Jedesmal war Er sehr froh und zufrieden mit ihnen. Und jedesmal belohnte Er sie reichlich
dafür mit wundervollem Schmuck wie nur der Himmel ihn kennt - aus lebendigen Kristallen gemacht, welche ihnen eine zusätzliche Hilfe in ihrer gottgewollten Tätigkeit sind. CHRISTUS lud die Himmelsfürsten auch öfters in seinen wunderschönen Palast ein. Er
feierte mit ihnen prachtvolle Feste zur Ehre GOTTES und der Schöpfung.
Doch CHRISTUS kümmerte sich nicht nur um die Himmelsfürsten. Nein - Er bemühte sich um jedes einzelne Geschöpf GOTTES mit Seiner ganzen Liebe. Leider kann CHRISTUS, als Persönlichkeit, nicht bei allen gleichzeitig sein, deswegen hat Er verfügt, daß ein jedes
Wesen im Himmel das Recht hat, ihn um eine Audienz zu bitten, wenn es dieses für wichtig hält. Und alle Bewohner des Himmels machen immer wieder Gebrauch davon. Und wenn der Himmel Feste feiert, dann sucht DER KÖNIG sie alle der Reihe nach auf, um überall
und mit allen GOTT und seiner Schöpfung zur Ehre zu feiern.
Bei CHRISTUS sind, genau wie dieses bei GOTT der Fall ist, alle gleich. Und die Gerechtigkeit CHRISTI entspricht der Gerechtigkeit GOTTES, denn CHRISTUS hält sich in allem absolut an das GESETZ GOTTES. Dasselbe verlangt Er auch von den Bewohnern des Himmels,
genauso wie GOTT dieses von ihnen verlangt. Und die Engel, genau wie die geistigen Tiere, Pflanzen und Mineralien, wie auch die Naturgeister, tun sie ihr Bestes, um sich an GOTTES GESETZE zu halten.
So wuchs der Himmel und gedieh prächtig, und alle Geschöpfe waren GOTTES KINDER die GOTT nur Freude bereiteten. UND DER VATER SEGNETE SIE ALLE IN SEINER UNENDLICHEN LIEBE. ER ließ sie alle noch schöner und strahlender werden, damit ihr Leben noch größere Freude sei.
Unendlich lange währte diese Freude und dieses Glück. Niemand hätte je gedacht, daß es einmal anders sein könnte. Und doch geschah das Unglück :
Wie so oft hatten die Kräfte gewechselt und wie jedesmal fühlten sich die Wesen dadurch gestärkt und reicher an Erkenntnis als vorher. Der Fürst des Lichtes fühlte sich wundervoll, betrachtete sein ganzes Wesen und fand sich wunderschön in seiner Lichtgestalt.
Doch damit nicht genug. Er begann zu grübeln, ob es eigentlich ein einziges Wesen im Himmel gebe, das seiner Schönheit gleichkäme. Luzifer kam zu dem Schluß, daß er der Schönste in der gesamten Schöpfung sei. Den Gedanken an CHRISTUS schob er schnell
beiseite. - Luzifer grübelte weiter und kam zu dem nächsten Schluß, daß er nicht nur der Schönste, sondern auch der Gescheiteste im Himmel sei, und sowieso der Beste in Allem. - An CHRISTUS wollte er dabei nicht denken. Allerdings ließ sich das nicht ganz
vermeiden, denn schließlich war Luzifer einer der engsten Freunde CHRISTI und alles, was Luzifer besaß, hatte CHRISTUS ihm geschenkt. Einzige Ausnahme blieb der Lebensfunke den er, wie jedes Geschöpf, von GOTT erhalten hatte. So belog Luzifer sich ganz bewußt selbst
und setzte fest, daß er, Luzifer, das Recht hätte, CHRISTUS als KÖNIG UND HERR DER SCHÖPFUNG zu ersetzen, schließlich sei er ja bedeutend besser als CHRISTUS. Daß CHRISTUS von GOTT zum KÖNIG UND HERRN über die Schöpfung ernannt worden war, störte
Luzifer zwar etwas, doch er dachte, er könne GOTT schon davon überzeugen, daß er selbst der Bessere sei. - Und sein Hochmut kannte keine Grenzen mehr.
Doch CHRISTUS erkannte Luzifers Gedanken und wurde zum ersten Mal in Seinem Leben traurig, denn Er liebt Luzifer sehr. CHRISTUS war bereit Luzifer zu verzeihen, wenn dieser nur seinen Fehler einsehen würde und wieder demütig würde vor GOTTES GESETZ. Denn
CHRISTUS IST DER GUTE UND GERECHTE KÖNIG VON UNS ALLEN!
Daher ging CHRISTUS der König zu Luzifer um ihm einen Besuch abzustatten. CHRISTUS hoffte, ER könne dem Fürsten des Lichtes helfen und ihn durch SEIN gutes Beispiel von seinem falschen Denken heilen. Und wenn nötig, wollte CHRISTUS ein ernstes Wort mit Luzifer reden.
Doch dazu kam es gar nicht! Denn als Luzifers Diener feststellten, daß der KÖNIG UND HERR DER SCHÖPFUNG ihren Fürsten besuchen wollte und sie Luzifer dieses meldeten, wurde dieser zornig und befahl ihnen CHRISTUS entgegenzueilen, um IHN von solch einem Besuch abzuhalten.
Luzifer ließ CHRISTUS mitteilen, er sei sehr beschäftigt und könne deswegen seinen KÖNIG nicht empfangen, CHRISTUS möge also ein andermal wiederkommen.- Als der KÖNIG von den Dienern Luzifers vernommen hatte, wie der Fürst des Lichtes mit IHM umzugehen gedachte,
da wurde ER sehr traurig und zum allerersten Mal in seinem Leben weinte ER vor Schmerzen. Denn da CHRISTUS DER KÖNIG alle Seine Untertanen liebt, so ist ER im Herzen eng mit ihnen verbunden. Und Luzifer war wie ein Bruder für IHN.- Dann jedoch, nachdem ER in seinem Inneren den VATER um Hilfe
und Beistand gebeten hatte erhob DER KÖNIG UND HERR DER SCHÖPFUNG Sein strahlendes Antlitz und sagte laut und vernehmlich für alle: « Wer oder was kann wichtiger sein, als ein Besuch des von GOTT eingesetzten
KÖNIGS DER SCHÖPFUNG ? - Meldet eurem Herrn und Fürsten, er möge unverzüglich alles zu meinem Empfang vorbereiten, denn ICH, CHRISTUS, KÖNIG UND HERR DER SCHÖPFUNG, komme ihn zu besuchen! » - Und Luzifers Diener entschuldigten sich noch einmal
für das Benehmen ihres Fürsten, dann eilten sie zum Palaste des Fürsten des Lichtes um ihm kund zu tun, was der KÖNIG ihnen aufgetragen hatte.
Es blieb Luzifer nichts anderes übrig, als dem Befehl CHRISTI zu gehorchen, denn ein solcher war es gewesen. Doch er schäumte vor Wut und seine Diener wie auch Familienangehörige bekamen seinen Unmut zu spüren. « Was bildet DER sich ein? - Was heißt hier
KÖNIG UND HERR DER SCHÖPFUNG? - DER soll nur noch ein bißchen abwarten wie die Kräfte kommen und gehen und dann bin ich der Herr hier im Himmel! » - Seine Gemahlin Maria war entsetzt: « Bist Du von Sinnen? - Was fällt dir ein, du bist doch nur der Fürst
des Lichtes und ich bin deine Fürstin, CHRISTUS jedoch ist der von GOTT eingesetzte KÖNIG UND HERR DER SCHÖPFUNG ! Und das weißt du ganz genau! Und ebenso genau weißt du, daß es CHRISTUS war, der uns beide zu Fürst und Fürstin der Lichtwesen gemacht hat.
Also hör gefälligst auf mit dem Unsinn und benimm dich endlich wieder manierlich mit den Persönlichkeiten hier im Haus! Das reicht uns jetzt! » - Daraufhin sagte Luzifer nichts mehr bis zur Ankunft des KÖNIGS.
Luzifer empfing CHRISTUS mit allen ihm gebührenden Ehren und der KÖNIG hoffte wiederum, Luzifer würde nun doch wieder vernünftig sein und von dem falschen Denken ablassen. So frage ER ihn freundlich nach seinem und seiner Familie Wohlergehen. Doch Luzifers
Antwort war äußerst unhöflich: « Mir geht's schlecht, wenn Du's genau wissen willst. Ich vegetiere nur so daher. Denn nichts was ich tue scheint DIR zu gefallen. Ich arbeite und arbeite um DIR und GOTT zu gefallen. Und allen Dank den ich dafür habe ist, daß
DU mich von der Arbeit abhalten kommst. Und da ich so weise war, DIR Bescheid sagen zu lassen, daß es besser wäre, DU kämest ein andermal wieder, damit Du mich nicht bei der Arbeit störst, dachte ich ja, DU würdest wenigstens meinen weisen Wunsch achten.
Statt dessen erteilst DU mir Befehle, als ob ich weniger wäre als einer DEINER DIENER. Und dann hast DU auch noch die Kühnheit mich nach meinem Wohlergehen zu fragen! - Sag mal was fällt DIR eigentlich ein? » - CHRISTUS hatte sich das alles angehört und
blieb eine Weile still, dann hob ER das Haupt und SEINE AUGEN strahlten und blitzten wie glühendes Feuer als DER KÖNIG sprach: «Luzifer, ICH habe deine Gedanken gesehen und kenne deine Gefühle! Das solltest du eigentlich wissen, denn du bist ein Kind GOTTES,
wie auch ICH es bin! Also höre auf, dir und MIR etwas vormachen zu wollen. Wenn du der Meinung bist, daß du besser seiest als ICH in allen Dingen, dann kann und will ICH Dich nicht daran hindern, den VATER um MEINE STELLE als KÖNIG UND HERR DER SCHÖPFUNG
zu bitten. Wenn der VATER entscheidet, daß du der bessere KÖNIG bist, dann sei es so. Entscheidet ER aber, daß du das nicht bist, sondern ICH, dann sei es so. Doch bis dahin, das sei dir bewußt, entscheide ICH was in der Schöpfung gut und recht ist und was
nicht. Denn so ist es DES VATERS WILLE, also sei es so! » - Damit war die Unterredung beendet und der KÖNIG schickte sich an, fort zu gehen.
Als CHRISTUS, DER KÖNIG, den wütenden Luzifer verlassen hatte und ER gerade wieder seine kristallgoldene Karosse besteigen wollte um nach Hause zu reisen, hörte ER jemand hinter sich seinen Namen rufen. Es war Maria, die Gemahlin Luzifers und Fürstin des Lichtes.
Tränen der Trauer und des Herzenschmerzes rannen über ihr strahlendes Gesicht, als sie CHRISTUS den König um Hilfe bat, damit sie nicht so werde, wie ihr Gemahl jetzt sei. CHRISTUS DER KÖNIG segnete sie mit der Kraft, die GOTT ihm geschenkt hatte und
sicherte so die Fürstin des Lichtes ab gegen die Versuchungen Luzifers. Maria dankte GOTT und CHRISTUS für dieses Geschenk, was ihr eine große Hilfe sein sollte bei all dem, was nun kam.
CHRISTUS unser Aller guter KÖNIG UND HERR, reiste traurig zurück nach Hause. ER wie auch GOTT ahnten, daß nun noch Schlimmeres folgen würde.
Nach diesem Gespräch mit CHRISTUS, dem KÖNIG zeigte sich Luzifer bei allen Bewohnern des Himmels von seiner besten Seite. Er wollte sie überzeugen, daß er ihnen ein besserer König sein könne als CHRISTUS. Und es gelang ihm leider bei sehr vielen von ihnen.
Die ersten, die Luzifers schöne Reden völlig in ihren Bann zogen, waren fast alle seine eigenen Kinder und die meisten seiner Verwandten. Darauf folgten unzählige andere Wesen des Lichtes, deren Fürst er ja sowieso schon war. Doch es waren nicht nur seine
Reden, sondern seine ganze Art, seine natürliche von GOTT und CHRISTUS ihm geschenkte Schönheit, die er im negativen Sinne übermäßig zur Geltung brachte, die manch ein Lichtwesen förmlich verzauberte. Und so, geblendet von solcher Pracht, die sie nur im
gottgewollten Sinne kannten, schenkten diese Himmelsbewohner ihm ihre Gunst und ließen sich davon überzeugen, daß Luzifer nun der schönere und bessere König sein müsse.
Die Persönlichkeiten der Liebe die Weisheit ist konnte er damit nicht täuschen. Die mußte er schon mit stichhaltigen Argumenten überzeugen. Und Luzifer gab sich die größte Mühe immer wieder neue Argumente zu finden, weswegen CHRISTUS jetzt nicht mehr KÖNIG
sein solle, sondern er Luzifer, Fürst des Lichtes. Er begann Wahrheit mit Lüge zu mischen und spielte mit ihren Gefühlen indem er sagte: «CHRISTUS hat uns wahrlich viel Gutes getan in der Vergangenheit, GOTT hatte schon recht IHN zum KÖNIG zu machen. Ich
bewundere IHN sehr! Doch GOTT weiß auch, daß CHRISTUS sich langweilt mit uns allen. Schließlich sind es immer dieselben Geschichten die IHM in den königlichen Audienzen vorgetragen werden. Außerdem ist ER völlig überlastet. ER kommt doch nur die Fürsten
besuchen, die anderen sehen IHN doch kaum. CHRISTUS hat dieses Amt schon viel zu lange inne, ER braucht einfach mal was Neues, das kann man doch verstehen! - Wenn ich bedenke, daß CHRISTUS das Älteste Geschöpf GOTTes ist, dann frage ich mich, ob ER überhaupt
noch fähig ist weiterhin unser Aller KÖNIG zu sein? - Ich jedenfalls bin der Zweite und ebenso Sohn GOTTes wie ER. Ich könnte doch sein Nachfolger werden, nicht wahr? ! Schließlich bin ich der erste der Erzengel und größter Himmelsfürst! » - Luzifer
vermied dabei zu sagen, daß er nur der schönste Himmelsfürst nach CHRISTUS war und schon gar nicht der Größte. Denn bei GOTT gibt es kein Ansehen der Person. Außerdem haben die Erzengelpaare alle gleichermaßen große und wichtige Aufgabenbereiche zu verwalten.
Abgesehen davon spielt das Alter im Himmel keine Rolle, wenn es darum geht, ein von GOTT zugeteiltes Amt inne zu haben, denn die Geister sind für die Ewigkeit erschaffen worden. Und je mehr sie sich bemühen, GOTTes WILLEN zu erfüllen um so schöner und vollkommener werden sie.
Durch dieses schlechte Tun Luzifers, wurde seine unsagbare Schönheit gemindert. Sein strahlender Glanz verblaßte, zuerst fast unmerklich, dann immer offensichtlicher. Doch Luzifer störte sich nicht daran und bemühte sich nun auch die Wesen der Ordnung für
seine Argumente zu gewinnen. Besonders die Kämpfer und Wächter wollte er auf seiner Seite haben, plante er doch eine regelrechte Revolution gegen CHRISTUS, den von GOTT eingesetzten KÖNIG UND HERRN DER SCHÖPFUNG. Die Wesen der Ordnung sind jedoch anderer Art
als die Wesen des Lichtes oder die Wesen der Liebe die Weisheit ist. Luzifer konnte die Ordnungswesen also nicht mit seiner Schönheit blenden und auch nicht mit weisen Reden überzeugen, er mußte ihnen beweisen, daß er etwas für ihre Sicherheit und für die
rechte Organisation des Himmels tun würde. Er versprach ihnen also die Kämpfertruppen und die Wächterposten des Himmels zu verstärken, wenn er einmal König wäre. Außerdem versprach er ihnen allen eine gerechtere und bessere Anerkennung ihrer geleisteten
Dienste als dies bei CHRISTUS der Fall gewesen war. - Luzifer mußte bei so manchem Ordnungswesen sehr lange auf eine bindende Antwort warten. Schließlich steht im ersten Gesetz der Ordnung, daß CHRISTUS der König ist und sonst niemand. - Dennoch ließen sich
buchstäblich im letzten Moment die meisten der Kämpfer und Wächter zum Negativen verführen, weil Luzifer ihnen einen zusätzlichen Orden versprochen hatte.
Außerdem versprach Luzifer all denen, die bereit waren ihm zu folgen und um sich gegen die Herrschaft CHRISTI einzusetzen, einen größeren Machtbereich als vorher.
Und die Geister des Himmels, die auf den Verführer hörten, wurden, genau wie Luzifer selbst, schlecht in all ihrem Denken, Fühlen und Handeln. Allen Lastern frönten sie und Luzifer war ihr Fürst. Als sie auch den Tieren, Pflanzen und Mineralien des Himmels
Schaden zufügen wollten, sicherten GOTT und CHRISTUS diese Wesen dagegen ab. - So geschah es, daß kein einziges himmlisches Tier, keine himmlische Pflanze und auch kein himmlisches Mineral bereit war, sich zum Schlechten verführen zu lassen.
Die GOTT und CHRISTUS treu gebliebenen Wesen des Himmels bemühten sich mit aller Kraft die noch unentschlossenen Geister wieder zum GUTEN zurück zu bewegen. Und viele wurden auf diese Art und Weise vor dem Fall gerettet. Sogar manche, die das Schlechte bereits
in sich trugen, ließen sich noch einmal eines Besseren belehren und taten Buße vor GOTT, CHRISTUS und allen anderen Wesen der Schöpfung, denen sie bereits ein Leid zugefügt hatten.
Leider gab es auch solche Persönlichkeiten im Himmel, die es nicht der Mühe wert fanden, sich um die « Dummköpfe » zu bemühen, wie sie mittlerweile die sich von GOTTes GESETZ entfernenden Wesen nannten. Besonders unter den Wesen der Liebe die Weisheit ist,
gab es viele, die sich des Fehlers der Lieblosigkeit schuldig machten, weil es ihnen einfach zu dumm war, ihre Kräfte für die von GOTT abfallenden Geister einzusetzen, da diese es doch hätten besser wissen müssen.
Doch GOTT und CHRISTUS griffen nicht ein, um weiterhin einem jeden die Gelegenheit zu geben, sich frei zu entscheiden für GOTTes WILLEN, oder dagegen.
Die Kämpfer des Himmels, die GOTT und CHRISTUS treu bleiben wollten, meldeten sich alle sowohl bei MICHAEL, dem Fürsten der Ordnung, als auch bei CHRISTUS, dem KÖNIG UND HERRN DER SCHÖPFUNG. Sie erneuerten ihren Treueschwur Ihnen gegenüber, wie auch GOTT
selbst gegenüber. CHRISTUS, der KÖNIG sicherte sie anschließend gegen alle weiteren Versuchungen ab. Danach ließ CHRISTUS ihnen kristallene Glocken austeilen. Glocken sind Gefühlssimulatoren. Diese sollten den Kämpfern die Gefühle all derer vermitteln, die
sich von GOTTES GESETZ entfernten - denn sie sollten imstande sein ihre Feinde, welche doch eigentlich ihre Freunde und Verwandten waren, zu verstehen und ihnen zu verzeihen, bevor sie gegen diese in den Kampf ziehen sollten. Die Kämpfer CHRISTI sollten die
Abtrünnigen nicht hassen, sondern lieben. Doch sollten sie sich bewußt sein, daß, wenn es zum Kampf kommen sollte, dieser unvermeidbar war. - Wenn Luzifer eine Revolution plante, so planten GOTT und CHRISTUS den Kampf gegen die Untreuen, denn es war IHNEN
klar, daß der Himmel wieder gereinigt werden mußte.
Luzifer ahnte von all dem nichts. Er war viel zu sehr mit sich selbst und mit seinem lasterhaften Tun beschäftigt. Da seine Gemahlin Maria nichts von seinen bösen Plänen wissen wollte, ließ er sie kurzerhand stehen und verließ den Palast des Lichtes. Daraufhin
ließ er überall verkünden, daß er, Luzifer, den Beschluß gefaßt habe, sich von seiner Gemahlin und Fürstin des Lichtes endgültig zu trennen. Somit seien Maria und er ab nun kein Dualpaar mehr. Er sei also jetzt endlich wirklich frei. Und jede Dame des
Himmels, welche sich für ihn interessiere, möge nur einfach nach ihm fragen, er werde sich ihrer gern annehmen.
Da er immer noch recht schön aussah, wenn auch lange nicht mehr so strahlend wie zu Beginn, war er überall bei den Damen sehr beliebt. Und es fand sich auch bald eine der Damen des Lichtes - die zusätzlich eine seiner eigenen Töchter war - die Luzifer bald
überall als seine neue Braut vorstellte, obwohl diese Dame ja eigentlich auch einen Dualpartner hatte. Aber um den kümmerten sich Luzifer und seine «neue Braut» genau so wenig, wie um die Fürstin des Lichtes. Sie feierten Hochzeit und ließen sich extra für
diesen Zweck eine ganz besondere Zeremonie einfallen, die ein Gemisch aus echtem himmlischen Zeremoniell und einem «Zurschaustellen» der noch verbliebenen Schönheit des «Brautpaares» darstellte. Beide nannten es einen Akt der «Freiheit» und erschienen
splitternackt auf diesem «Fest», das schnell zu einer schrecklichen Orgie ausartete.
Desgleichen hatte der Himmel nie zuvor erlebt. Alle Gottestreuen waren entsetzt und flehten GOTT und CHRISTUS an, sie mögen doch dem Ganzen Einhalt gebieten. Jedoch, das war unmöglich, bis nicht ein jedes Wesen des Himmels, welches reif genug war, mit
seinem freien Willen seine Entscheidung für oder gegen GOTTES GESETZ getroffen hatte. So ging das lasterhafte Treiben weiter. Viele der Abtrünnigen ahmten Luzifers Beispiel nach und holten sich einen neuen Partner oder eine neue Partnerin. Doch die «neue Braut»
langweilte Luzifer bald und er verließ sie wieder wegen einer anderen.
Als er der weiblichen Wesen überdrüssig geworden war, probierte er die Partnerschaft mit männlichen Wesen aus. Die Abtrünnigen buhlten untereinander um Luzifers Gunst; jeder von ihnen wollte sein «neuer Partner fürs Leben» sein. Dabei wurden sie alle immer
häßlicher. Längstens war jeglicher Glanz von ihnen gewichen. Ekelhafte Geschwüre machten sich auf ihrer Haut breit und verbreiteten einen unangenehmen Gestank. Doch da sie sich gänzlich von den Gottestreuen absonderten und stets unter ihresgleichen blieben,
fiel ihnen das bald nicht mehr auf. Ihr vorher vor Gesundheit strahlender Körper war jetzt krank und schlaff, doch das hielt sie nicht von ihrem lasterhaften Tun ab. - Die Sünde kannte keine Grenzen mehr.
Dann, nach unendlich langem sündhaftem Tun, wähnte Luzifer - der sich mittlerweile hochmütig «Herr des größten Heeres des Himmels» nennen ließ - sich seiner Sache sicher und ließ sich bei GOTT für eine Audienz anmelden. Sein Hochmut hatte ihn völlig
verblendet, sonst wäre ihm klar geworden, in welche Gefahr er sich da begab. - GOTT gewährte Luzifer nicht nur die Audienz, sondern ließ ein Fest im Palast seines GELIEBTEN SOHNES CHRISTUS feiern, zur Ehre der gesamten Schöpfung. Und die Engel aus dem Hause GOTTES
verkündeten überall dieses Fest, und daß GOTT sich dort persönlich kundtun würde.
Nun war Luzifer überzeugt, daß GOTT ihm den THRON DES HIMMELS gewähren würde. Er schmückte sich mit dem schönsten Schmuck, der ihm noch übrig geblieben war. Denn mit seiner Schönheit waren auch seine schönen Kleider und sein schöner Schmuck verschwunden.
So sah Luzifer, für seine jetzigen Untertanen zwar recht schön aus, für einen Empfang bei GOTT und CHRISTUS wirkte er allerdings recht jämmerlich. - Dessen wurde er sich bewußt, als er durch die dichten Reihen der Gottestreuen zu CHRISTI PALAST zog - denn
jeder echte Engel, ob Fürst oder Diener, war schöner als Luzifer. Doch dessen Hochmut kannte keine Grenzen und er war überzeugt, wenn er erst Herr des Himmels sei, würde er das zu ändern wissen. Siegessicher lachte er über sie alle und freute sich bereits
auf das enttäuschte Gesicht CHRISTI, wenn GOTT ihm verkünden würde, daß er, Luzifer, nun der neue König sei.
Doch GOTT und CHRISTUS hatten die ihnen treu ergebenen Kämpfer sich aufstellen lassen. Gemeinsam mit dem Erzengel und Fürsten der Ordnung, Michael, verteilte CHRISTUS unter ihnen feurige Schwerter für den bevorstehenden Kampf. Sie gaben ihnen letzte
Anweisungen und ermahnten sie, die Schwerter nur dann einzusetzen, wenn dieses unvermeidlich wurde. Zum Schluß sagte CHRISTUS: «Und seid Euch bewußt, dieser Kampf ist das einzige, was den Untreuen noch helfen kann, ihre Fehler einzusehen ! - Das alleine zählt.
Wir wollen ihnen helfen, nicht ihnen schaden! - Und wartet auf das Zeichen des VATERS, bevor Ihr eingreift ! » - Und so geschah es.
Der große Festsaal des Palastes CHRISTI war herrlich geschmückt mit kristallenen Blumen und an den Seiten des Raumes waren wunderschöne Springbrunnen. Das Wasser eines jeden dieser Springbrunnen leuchtete in einer anderen Farbe. Daneben standen für die Gäste
kristallene Bänke und Sessel deren Beine mit goldenen Blumen umrankt waren. Oben, gegenüber der großen Eingangstür, auf der rechten Seite, stand der Thron des KÖNIGS, auf der linken Seite ein Sessel für den Fürsten des Lichtes. Die Mitte war noch frei.
Rechts vom Königsthron waren wunderschöne kristallene Sessel für die Fürstin des Lichtes, wie für den Fürsten der Ordnung und seine Gemahlin, und auch für den Fürsten der Liebe-Weisheit und seine Gemahlin. - Dann begann das Fest. Nach und nach waren die
Gäste alle in den Raum getreten und hatten ihren Platz eingenommen. Zuletzt kamen die Erzengel Michael und Yolanda, Gabriel und Rafael bevor CHRISTUS der König die Fürstin des Lichtes behutsam an ihren Platz geleitete. Das große Leid, das ihr treuloser Gemahl
ihrem Herzen zugefügt hatte, konnte ihrer Schönheit keinen Abbruch tun. Im Gegenteil sie war leuchtender und strahlender denn je. Ebenso schön waren die anderen Erzengel anzuschauen. - Nur Luzifer saß körperlich entstellt auf seinem Platz, ganz ohne Glanz
und einen üblen Geruch um sich verbreitend. Er gaffte die anderen Engel ungeniert an und grinste hämisch, war er doch überzeugt, daß er bald ihr neuer König sein würde. Nur als sein Blick die Erzengel streifte und ganz besonders Maria, seine Dualpartnerin,
zuckte er förmlich zusammen. Doch wenn GOTT und CHRISTUS gehofft hatten, Luzifer werde die echte Schönheit wieder erkennen, wieder Vernunft annehmen und seine Fehler einsehen, dann wurden SIE jetzt bitter enttäuscht. - Luzifer kochte vor Wut und voller
Neid auf Marias Schönheit keifte er: «Schafft mir dieses Weib hier raus! Mit der will ich nichts mehr zu schaffen haben!» - Doch CHRISTUS hieß ihn schweigen.
Daraufhin erfüllte eine wunderschöne Musik den Saal und die himmlischen Chöre sangen zur EHRE und zum LOBE GOTTES und CHRISTI. Die Engel des Himmels sangen weiter zur Ehre der gesamten Schöpfung und ihr Gesang war allen eine unsagbare Freude. Der Gesang hatte
sogar der Fürstin des Lichtes geholfen, ihren Schmerz, den Luzifers Worte ausgelöst hatten, in Freude umzuwandeln. So war es nicht verwunderlich, daß sie sich mit herzlichen Worten bei den Sängern bedankte, und ebenso dankte Maria dem KÖNIG und auch GOTT
für SEINE LIEBE. Luzifer war zwar etwas ruhiger geworden, aber dennoch blieb seine Miene mißmutig.
Wieder setzte die Musik ein und die Tänzer tanzten in den Saal hinein. Nach und nach forderten sie alle Gäste ebenfalls zum Tanze auf. - Luzifer, der stets ein guter Tänzer gewesen war, wartete gar nicht bis man ihn aufforderte, sondern sprang einfach in die
Mitte der Tänzer um mit seinen Fähigkeiten zu protzen. Doch das wollte ihm gar nicht gelingen. Immer wieder fiel er derb hin, wenn er zu künstlerischen Sprüngen ansetzte, bis er zähneknirschend das Tanzen aufgab und sich wieder auf seinen Platz setzte.
- GOTT und CHRISTUS hatten gehofft, daß Luzifer verstehen würde, daß er selber schuld am Verlust seiner früheren Fähigkeiten war, doch Luzifer enttäuschte sie ganz. - Kaum war der Tanz vorbei und die Musik verstummt erhob er sich von seinem Sessel und stampfte
wütend mit dem Fuß, indem er schrie: «Das reicht jetzt.! - Ich will endlich mit GOTT persönlich sprechen! Deswegen bin ich schließlich hier! » - Und als CHRISTUS ihn unterbrechen wollte brüllte er weiter.: « Es ist mir egal ob DU bis jetzt der KÖNIG
warst oder nicht, deine Zeit ist um! - Ich fordere von GOTT den THRON DES KÖNIGS, und zwar sofort. - Schließlich bin ich der «Herr des größten Heeres des Himmels» ! - Also GOTT, wo bleibst DU, ich will endlich deine Antwort hören! »
Kaum hatte er geendet, da erschien DIE KRAFT GOTTES zwischen CHRISTUS, dem KÖNIG, und Luzifer, so daß Luzifer zur LINKEN HAND GOTTES und CHRISTUS zu SEINER RECHTEN SEITE war. DIE KRAFT GOTTES STRAHLTE IM VOLLKOMMENEN LICHT und alle Anwesenden fühlten ein
unsagbares Glück durch ihren Lebensfunken fließen und ihr ganzer Leib wurde noch schöner. - Nur Luzifer nicht. Er schrie auf im höchsten Schmerz und sank kraftlos zu Boden, als die gewaltige STIMME GOTTES verkündete:
«So höret denn Alle meine Antwort die für alle Ewigkeit Gültigkeit behält:
CHRISTUS IST MEIN EINZIGER EINGEBORENER SOHN UND ZUGLEICH KÖNIG UND HERR DER SCHÖPFUNG, DENN ICH HABE IHN DAZU BESTELLT. CHRISTUS WAR MIR STETS GEHORSAM, DESWEGEN WIRD ER AUCH WEITERHIN KÖNIG UND HERR DER SCHÖPFUNG BLEIBEN.- LUZIFER JEDOCH, IST UNGEHORSAM
- MIR UND CHRISTUS UNTREU GEWORDEN. ER IST HOCHMÜTIG GEWORDEN. DAFÜR SOLL ER BESTRAFT WERDEN UND ALLE, DIE IHM GEFOLGT SIND AUF DIESEM SCHLECHTEN WEG, SOLLEN EBENSO BESTRAFT WERDEN. - SIE GEHÖREN NICHT MEHR IN MEINEN HIMMEL. - MEINE KÄMPFER SOLLEN DEN HIMMEL
VON DEN WIDERSACHERN BEFREIEN, DENN DER HIMMEL SOLL WIEDER REIN WERDEN ! - ICH WILL ES SO, DESWEGEN SOLL ES SO SEIN! »
Dann ging ein Kraftstrahl auf CHRISTUS und den Fürsten Michael und hüllte sie in ein feuerrotes Licht, derweil GOTTES STIMME wieder erschallte:
«WERFT SIE AUS DEM HIMMEL, VERBANNT SIE MIT MEINER KRAFT UND ZEICHNET SIE MIT DEM FEUER EURER SCHWERTER, IHR MEINE TREUEN KÄMPFER.! - ERGREIFT SIE! »
Sofort waren der KÖNIG und der Fürst der Ordnung bei Luzifer und während Michaels Feuerschwert förmlich auf Luzifers Stirn tanzte um ihm das himmlische Symbol des Kreuzes dorthin zu brennen, berührte CHRISTUS mit seinem Feuerschwert ganz leicht Luzifers
Lebensfunken und jeder konnte erkennen wie dunkel dieser bereits geworden war. - «Weiche von hier SATAN, der Du jetzt Fürst der Hölle genannt wirst. So heißt dein Reich, das Du und die Deinen geschaffen habt, mit all euren verdrehten Kräften. Sei verbannt
aus den Himmeln und die deinen mit Dir. So will es GOTT, also sei es so!» - So sprach CHRISTUS und dann krachte und bebte es plötzlich unter Luzifer, der vor Schmerz laut brüllte und gegen GOTT und CHRISTUS fluchte. Es gab einen gewaltigen Knall und der
ehemalige Lichterfürst flog im hohen Bogen aus dem Himmel. Das Beben und Krachen ging weiter. Überall waren die gottestreuen Kämpfer und zeichneten die Abtrünnigen mit ihrem Feuerschwert auf die Stirn und die Kraft GOTTES riß sie empor und warf sie aus dem
Himmel. - Zuerst kamen die Rädelsführer an die Reihe, diejenigen, die Luzifers erste Helfer gewesen waren. Dann der Stärke ihrer Verschuldung nach alle anderen, und zum Schluß diejenigen, welche nur aus Sympathie für andere den Fehler mitgemacht hatten. -
Es dauerte unsagbar lange, bis der Himmel wieder ganz rein war. Und CHRISTUS, DER KÖNIG UND HERR DER SCHÖPFUNG, ging zu GOTT hin, kniete vor IHM nieder und dankte GOTT für SEINE WEISHEIT DIE LIEBE IST.
Das große Räumen war vorüber und der Himmel war wieder rein. - Obwohl sie erleichtert darüber waren, konnten sich die Bewohner des Himmels nicht recht freuen. Denn in jedem Haus fehlte ein Freund, ein Bruder oder eine Schwester, eine Tochter oder ein Sohn,
oder gar der Dualpartner, welcher in das Höllenreich gestürzt worden war. Überall trauerte man um die TOTEN, wie man die von GOTT Abgefallenen von nun an nannte. Jeder im Himmel konnte die Rufe derjenigen Höllenbewohner vernehmen, die ihren Fehler bereits
bereuten und um Hilfe und Erbarmen flehten.
CHRISTUS der KÖNIG wußte, wie groß der Trennungsschmerz der zurückgebliebenen Himmelsbewohner um ihre Lieben war! Fehlten sie Ihm doch genau so sehr. Als die erste Delegation der gottestreuen Engel CHRISTUS aufsuchen wollte, um IHN zu ersuchen, ER möge GOTT
um Verzeihung und Hilfe für die Abgefallenen bitten, befand sich CHRISTUS DER KÖNIG UND HERR DER SCHÖPFUNG bereits beim VATER. So gingen diese Engel wieder nach Hause und dankten GOTT für ihren guten KÖNIG CHRISTUS.
Doch das Leben im Himmel ging weiter und es galt die nun Fehlenden zumindest in ihren gottgewollten Tätigkeiten zu ersetzen. Die GOTT und CHRISTUS treu gebliebenen Himmelsfürsten organisierten alles so, daß jeder Himmelsbewohner einen Teil der früheren Tätigkeiten
der Abgefallenen übernahm.
Es dauerte unsagbar lange bis CHRISTUS DER KÖNIG UND HERR DER SCHÖPFUNG die noch verbliebenen Fürsten des Himmels zu sich rufen ließ, um ihnen zu verkünden:
«Liebe Freunde im WILLEN GOTTES, die Ihr DES VATERS und MEINE getreuen Fürsten seid. Freut Euch von Herzen, denn GOTT DER VATER ALLEN LEBENS hat entschieden, daß die Schöpfung wieder EINS werde! Und so soll GOTTES SIEBENTEILIGER PLAN DES HEILES sich erfüllen:
Alle Abgefallenen sollen dereinst befreit werden aus der Herrschaft des Bösen, aus dem Reiche der Finsternis, bis auch der Allerletzte wieder rein und schön in GOTTES AUGEN ist, und er hier im HIMMEL wieder zuhause ist. Denn die verlorenen Kinder GOTTES
sollen wieder nach Hause zurückkehren und wir wollen ihnen dieses ermöglichen!»
Die Fürsten des Himmels freuten sich als sie dies hörten, und sie lobten GOTTES Güte und Barmherzigkeit! Und CHRISTUS erklärte weiter:
«Zuerst werden wir uns um die Mitläufer kümmern, welche nur aus Sympathie für andere den Fehler begangen haben, ohne sich wirklich für oder gegen GOTTES GESETZ zu entscheiden. Sie sollen eine Möglichkeit erhalten diese Entscheidung nachzuholen. Bewähren
sie sich, gehören sie wieder zum Himmel; bewähren sie sich nicht, gehören sie, genau wie alle anderen von GOTT Getrennten, zur Hölle.
Zum Zweiten soll im Bereich der Hölle eine Erlösung vorbereitet werden und gemäß dem Gesetz kann dies nur jemand tun, der sich im Bereich der Finsternis befindet. Daß Luzifers jetzige Untertanen dieses nie ohne seine Erlaubnis schaffen können, ist klar!
Genauso klar ist allerdings auch, daß Luzifer nie eine solche Erlaubnis erteilen wird. Also muß einer der unseren freiwillig die Aufgabe übernehmen, dorthin zu gehen, unter denselben Bedingungen wie die anderen Abgefallenen dort zu «leben», um anschließend
gegen den Höllenfürsten zu kämpfen und zu siegen. Dann erst wird der Weg ins Licht für alle wieder frei sein! Erst dann können sie wieder KINDER GOTTES sein und den Weg nach Hause zurück gehen! - Mag es dann auch noch so schwer für sie werden, sich alles,
was sie durch ihr sündiges Tun verloren haben, wieder zu erkämpfen, so werden die KINDER GOTTES dieses unter stetem Einsatz ihres freien Willens dennoch schaffen. - Sie haben sich allzu leichten Herzens von ihrem VATERHAUS getrennt! Sie werden nur unter
schwierigsten Bedingungen den Weg nach Hause wieder finden. Doch wir werden ihnen dabei behilflich sein. -
Nun geht und verkündet allen, daß GOTT barmherzig und gütig zugleich ist, und wer helfen möchte, daß der GROßE HEILSPLAN GOTTES sich erfülle und die SCHÖPFUNG wieder EINS werde, der möge sich bei seinem Fürsten melden! Wer mit der Hölle kämpfen und die
Verlorenen wieder zurück gewinnen möchte, der melde sich bei MIR!»
Da gingen die Himmelsfürsten hin und taten allen Bewohnern des Himmels kund, was CHRISTUS DER KÖNIG ihnen aufgetragen hatte. Und der Himmel freute sich und seine Bewohner lobten und priesen GOTT DEN ALLMÄCHTIGEN, SEINE GÜTE und BARMHERZIGKEIT. Sie lobten und
priesen auch CHRISTUS, ihren guten KÖNIG UND HERRN. Und unsagbar viele Engel, Tiere, Pflanzen, Mineralien und Naturgeister machten sich auf den Weg zu ihren jeweiligen Fürsten um dort ihre Hilfe anzubieten. Denn es war ihnen allen ein Bedürfnis den Abgefallenen
wieder nach Hause zurück zu verhelfen. Viele der hohen Himmelsfürsten meldeten sich freiwillig bei CHRISTUS, um die Aufgabe des Erlösers zu übernehmen. Und CHRISTUS ging zum VATER um IHM diese Namen mitzuteilen. - Alle Bewohner des Himmels warteten
gespannt auf GOTTES Entschluß, wer denn nun die Ehre haben würde, diese gefährliche Aufgabe auf sich nehmen zu dürfen und die Gefangenen Luzifers zu befreien. Viele rechneten damit, daß es Fürst Michael sein würde, der Oberste aller Kämpfer des Himmels.
Doch wie erstaunt waren sie alle, als GOTTES STIMME in allen Himmeln verkündete:
CHRISTUS, MEIN VIELGELIEBTER SOHN hat das Recht beansprucht Erlöser der Gefangenen der Hölle zu werden, weil eben diese von MIR Abgefallenen sich in allererster Linie von IHM, CHRISTUS losgesagt haben. Da ER der erste Geschädigte in dieser Angelegenheit ist,
steht ihm das Recht zu, diejenigen, welche ihn lieblos behandelt haben, mit Liebe wieder zurückzugewinnen und für sie zu kämpfen. - So sei es, denn so ist mein Gesetz und ICH halte mich daran. - Wer MEINEM SOHN CHRISTUS bei der Erfüllung dieser Aufgabe
behilflich sein will, der möge dies tun. ICH werde demjenigen alles zur Verfügung stellen, was er dazu benötigt.
DENN WER SICH FÜR CHRISTUS EINSETZT,
SETZT SICH FÜR MICH EIN!
Und so geschah es.
Der siebenteilige, göttliche Erlösungsplan sollte nun in die Tat umgesetzt werden, und sogleich begann die Arbeit. Als erstes ging es darum, eine neue Sphäre zu schaffen. Diese sollte zwar nicht mehr so schön und prächtig wie der Himmel selber sein, aber
sich dennoch in dessen Kraftbereich befinden. Die Wesen die dorthin gelangen würden, sollten eine zweite Chance erhalten, ihren Gehorsam gegenüber GOTT zu beweisen. - Und die Baumeister des Himmels setzten ihre Kräfte ein, damit die Sphäre zum Leben schön
und angenehm werde. Und die Naturgeister des Himmels schenkten mit großer Freude ihre Kräfte, damit die Natur in der neuen Sphäre "so himmlisch wie nur möglich" sei. Alle gingen mit großer Freude ans Werk.
So entstand zuerst PARADASIO, der männliche Planet im männlichen Sonnensystem, dann PARADISIA, der weibliche Partnerplanet im weiblichen Sonnensystem dieser neuen Sphäre. Sie ist zugleich die Zweite Dimension der Schöpfung. - Die geistigen Tiere, Pflanzen
und Mineralien die sich gemeldet hatten, um bei der Verwirklichung des göttlichen Heilsplanes mitzuwirken, freuten sich sehr, daß sie nun in diese schönen Welten einverleibt werden durften, um den Wesen, die dort ihre Prüfung bestehen sollten, behilflich zu sein.
So geschah es, daß ein Engel GOTTES den Höllenbewohnern verkünden ließ, daß diejenigen, welche nur aus Sympathie für andere den Fehler begangen hatten, ohne sich wirklich für oder gegen DAS GESETZ zu entscheiden, eine zweite Chance erhalten würden, um GOTT
ihre Treue und ihren Gehorsam zu beweisen. Da brach ein unsagbarer Jubel unter den Betroffenen aus, denn längstens tat ihnen ihr falsches Tun leid und sie wären gerne wieder zuhause gewesen. Die Kämpfer des Himmels sorgten unterdessen dafür, daß weder Luzifer,
noch die Seinen, diese zurückhalten oder ihnen ein Leid zufügen konnten, so daß sie unbehelligt in ihren neuen Aufgabenbereich auf PARADISIA gelangten.
Es war auch hier der Fall, wie bei jeder Einverleibung in eine andere Dimension, daß die Wesen weder eine Rückerinnerung an ihre Vergangenheit im Himmel, noch an ihre Vergangenheit in der Hölle hatten. Sie waren wie unschuldige Kinder, und die Engel des
Himmels zeigten sich ihnen und belehrten sie über alles, was wichtig für sie war. Und dann ließ GOTT den Wesen auf PARADISIA verkünden:
«Diese eure Welt ist ein Garten der PARADISIA heißt und ihr sollt ihn in Ehren halten. Von allen Früchten in diesem wundervollen Garten könnt und sollt ihr kosten, denn ihr sollt euch daran erfreuen und dabei an MICH denken und MIR dafür danken. Die
Pflanzen und Tiere sind eure Freunde, so sollt auch ihr ihnen gute Freunde sein. Achtet, hegt und pflegt meinen Garten PARADISIA und ich will Euch dafür belohnen! Doch sollt ihr auf mein GEBOT achten, das da heißt: Ihr sollt diesen Garten nicht verlassen um auf
die andere Seite des Flusses zu gelangen, denn der Garten PARADASIO, der sich dort befindet, ist euch verboten. Erst wenn meine Engel euch sagen: «JETZT IST ES SOWEIT! » - dann seid ihr reif dafür. Dann sollt ihr, von den Engeln geführt, zuerst PARADASIO
und dann eine noch schönere Welt betreten. Haltet ihr euch nicht an dieses mein Gebot, dann soll mein Strafgericht euch schrecklich treffen! - Doch nun geht, seid glücklich auf PARADISIA und die Natur sei eure Freundin! »
Die PARADISIANER freuten sich und dankten GOTT für ihre schöne Welt, die sie von nun an den Garten PARADISIA nannten. Auf ihren Wunsch hin und gemäß dem Gesetze GOTTES bestimmten die anwesenden Engel zwei Wesen zum Fürstenpaar über die Paradisianer. Das
waren ADAM, der Fürst auf PARADISIA und EVA, seine Fürstin. Beide waren eigentlich ein Dualpaar, aber davon wußten beide nichts mehr. Daß sie bereits in himmlischen Gefilden ein Fürstenpaar gewesen waren, hatten sie auch vergesssen. - So sollte es ja auch
sein, daß sie alle, unbeschwert ob ihrer Vergangenheit, im Stande waren sich mit ihrem freien Willen für oder gegen GOTTES GESETZ zu entscheiden. - Es war eine wunderschöne Zeit auf PARADISIA! Die Wesen waren liebenswürdig und freundlich, bemühten sich
einander gute Freunde zu sein und die Natur war ihnen ebenso eine gute Freundin. Die Engel gingen aus und ein bei ihnen und freuten sich, daß die Paradisianer so gottgefällig lebten.
Die Prüfungszeit war fast zu Ende und der Himmel begann bereits das Fest für die "Heimkehrer" vorzubereiten, als ein Bewohner PARADISIA's des langen Wartens überdrüssig wurde. Er wollte ein geeignetes Schiff bauen, damit er ohne die Hilfe der Engel, auf
die andere Seite des großen Flusses nach PARADASIO gelange. «Das dauert schon viel zu lange! » maulte er. «Ich kann auch ohne die Engel den Garten PARADASIO betreten. Ich brauche die Hilfe der Engel nicht! - Ich brauche nicht mehr zu warten, ich bin jetzt
schon reif dafür! » - Die anderen versuchten ihn von seinem Vorhaben abzuhalten! Aber er ließ sich nicht aufhalten, sondern machte sich ans Werk. Durch seinen Hochmut öffneten sich die Kraftschleusen zur Dimension der Hölle und die verdrehten Kräfte der
Höllenbewohner strömten ihm entgegen. So kamen diesem Paradisianer auf einmal grausame Gedanken. Rücksichtslos stahl er den anderen Paradisianern das Material, welches er benötigte um sein "Schiff" zu bauen. - In der Hölle erkannte Luzifer seine Chance und
nahm sich persönlich dieses Paradisianers an. Er inspirierte ihn, wie er das "Schiff" bauen sollte, damit es auch wirklich in der anderen Welt ankommen konnte. Schließlich war sein Werk vollendet. Heimlich wie ein Dieb schlich sich dieser Paradisianer während
der Abwesenheit seiner Verwandten und Bekannten an Bord und begann seine Reise über den großen Fluß. Luzifer ließ ihn dort im Namen aller Paradisianer von allen Lebewesen Besitz nehmen. Dann führte er ihn wieder zurück.
Wieder auf PARADISIA brachte Luzifer den Paradisianer dazu, nach und nach, alle seine Freunde und Verwandten zu verführen mit ihm nach PARADASIO zu gehen. «Kommt alle mit in die Neue Welt. Sie ist wunderschön! - Mir ist gar nichts geschehen, was mir hätte
schaden können. Seht doch mir geht es gut! DIE STIMME HAT GELOGEN, wir brauchen nicht auf die Engel zu warten. Es besteht überhaupt keine Gefahr!» So rief er ihnen entgegen und zum Schluß gelang es ihm sogar EVA, die Fürstin von PARADISIA, ebenfalls zu
bewegen, mit nach PARADASIO zu reisen. - Derweil inspirierten die Höllenbewohner die Paradisianer, auf PARADASIO die Tiere zu schlachten und sie zu quälen, um ihr Fleisch dann zu verzehren zu Ehren "ihres wahren Fürsten". So mißachteten sie GOTTES GEBOT.-
Dann versuchte EVA, die Fürstin PARADISIA's, ihren Gemahl und Fürsten ADAM dazu zu bewegen, ebenfalls zum fremden Garten PARADASIO zu fahren. ADAM wehrte sich zuerst gegen diese von GOTT VERBOTENE FRUCHT SEINER SCHÖPFUNG! Doch als er sah, daß bereits alle
seine Untertanen die Reise gemacht hatten und sie unbehelligt geblieben waren, dachte er, GOTT habe das nicht so gemeint, was ER ihnen früher hatte verkünden lassen. So entschied er sich, die Reise zu machen und in guter Stimmung betrat er "das Schiff". Doch
kaum hatte er PARADISIA verlassen, da dröhnte GOTTES STIMME durch die gesamte Dimension:
«ADAM, du hast gegen mein GEBOT verstoßen. Du hast auf die Verlockungen der alten Schlange gehört, die aus der Hölle heraus dich und die deinen verführt hat. Nun werdet ihr auch weiterhin dieser Schlange gehorchen müssen. So fahret hin und verlasset meinen
Garten PARADISIA! verlasset diese Sphäre und reiset wieder in Verdammnis, wo ihr hingehöret ! »
Die Engel erschienen mit feurigen Schwertern in der Hand und verwiesen sie alle aus dem GARTEN DES PARADIESES, wie die Sphäre nun auch genannt wurde! So stürzten sie wieder in die Hölle hinein. Dort herrschte Jammern und Weheklagen.
CHRISTUS DER KÖNIG war, genauso wie alle anderen Himmelsbewohner, sehr enttäuscht über den endgültigen Fall der Paradisianer. Also entschied ER, daß gleich der zweite Teil des göttlichen Heilsplanes eingeleitet werden sollte. Und so geschah es auch.
Der KÖNIG ließ sieben Kämpferengel zu sich rufen. Diese sieben Kämpfer waren Brüder, genauer gesagt, es waren Siebenlinge und sie waren in derselben Kraft geboren. Es ist zwar keine Seltenheit daß im Himmel Siebenlinge geboren werden aber, daß alle Sieben
in derselben Kraft geboren werden, das ist eine Besonderheit. Diese sieben himmlischen Kämpfer hatten sich bei der Säuberung des Himmels besonders hervorgetan, durch ihren gemeinsamen Einsatz gegen die Bösewichte. Hatten sie doch jedesmal ihre sieben Feuerschwerter
so zusammengehalten, daß die Feuerstrahlen die daraus hervorkamen, gebündelt und somit noch konzentrierter die Bösewichte trafen. Damit hatten sie erreicht, daß viele von den Abtrünnigen im selben Moment ruckartig ihren Fehler erkannten und auf der Stelle bereuten.
Als die sieben Kämpferbrüder vor den KÖNIG traten, verneigten sie sich tief vor ihrem KÖNIG UND HERRN und huldigten IHM. Somit ehrten sie GOTTES GESETZ, und GOTT und CHRISTUS freuten sich darüber sehr. Und so sprach der KÖNIG: «Meine lieben Freunde! Ihr seid
MIR stets treue Freunde gewesen, darum will ICH Euch in Zukunft auch stets an MEINER Seite haben, wenn die Fürsten des Himmels bei MIR zu Besuche sind. Denn MEINE Freunde sind auch GOTTES Freunde» - Die sieben Brüder freuten sich sehr, über solch eine Auszeichnung
und bedankten sich bei GOTT und bei CHRISTUS. Dann sprach der Erstgeborene der Brüder: « O KÖNIG UND HERR, es ist uns eine Ehre zu DEINEN FREUNDEN zu gehören und wir werden glücklich sein, bei DEINEN Festen DEINE Gäste zu sein. Dennoch wollen wir
stets DEINE Kämpfer bleiben und wenn wir DIR und DEM VATER in irgendeiner Form von Nutzen sein können, so laß uns dies nur wissen! - Wir stehen stets zu DEINEN Diensten!» Und die sieben Kämpfer verneigten sich wieder tief. - Da sprach der KÖNIG: «Es sei
wie Ihr wünscht! - Ich beauftrage Euch in MEINEM NAMEN UND IM WILLEN DES VATERS den Fürsten der Finsternis in der Hölle aufzusuchen und ihm Folgendes von MIR und vom VATER mitzuteilen: WIR bitten Dich darum UNS einen Teil deines Reiches zur Verfügung
zu stellen, damit wir ihn verschönern können. Die Deinen sollen dort in schönerer Umgebung leben dürfen. Doch selbstverständlich wirst Du ihr Herrscher bleiben und das Gebiet wird weiterhin dein Eigentum sein. - So sollt Ihr reden und der Fürst der Hölle
soll Euch antworten! - Denn entsprechend dem GESETZ benötigen WIR sein Einverständnis, wenn wir in seinem Kraftbereich etwas unternehmen wollen. - Dann geht hin und schafft Ordnung in der Hölle! Nehmt so viele Kämpfer und Wächter mit als Ihr dafür benötigt.
Teilt die Hölle in dreizehn Stufen ein. Die dreizehnte und unterste Stufe, soll das Zuhause des Allerschlimmsten sein. Die erste und äußerste Stufe, auch Vorhölle genannt, soll das Zuhause für diejenigen sein, die Ihren Fehler einsehen und sich bessern wollen.
Und dann verkündet diesen, daß nun eine Möglichkeit geschaffen wird, damit eine Erlösung kommen kann. Sie sollen sich gedulden und den Mut nicht verlieren. Denn es wird EINE ZEIT lang dauern.» - Als der KÖNIG geendet hatte, verneigten sich die sieben
Brüder noch einmal tief vor IHM und vor GOTT, bedankten sich für den Auftrag und machten sich auf den Weg.
Vor dem Abgrund der Hölle angekommen, vereinten die sieben Kämpfer wieder ihre Feuerschwerter und mit dem gebündelten Feuerstrahl brannten sie dort das himmlische Kraftsymbol des Kreuzes ein. So konnten sie ungehindert in den Bereich der Hölle eindringen.
Dort war es alles andere als angenehm. - Bereits als sie noch draußen vor der Hölle gewesen waren, hatte das entsetzliche Geschrei der Höllenbewohner sie erschauern lassen. Doch hier im CHAOS stehend, wurde den himmlischen Kämpfern fast übel von dem
schauderhaften Gestank. Außerdem war das Geschrei und Gekreische der Höllenbewohner noch eindringlicher als vorhin. Abgesehen davon war alles stockfinster hier. Hätten die Kampfengel nicht ihre Feuerschwerter als Leuchtfackeln genutzt, sie hätten den Weg zu
Luzifer hin kaum erkannt, obwohl es ihnen klar war, daß der Allerschlimmste auch den schlimmsten Gestank verbreiten mußte und abgesehen davon war sein entsetzliches Geheul wirklich nicht zu übertönen.
Nun standen die himmlischen Kämpferbrüder vor Luzifer, dem Fürsten der Finsternis und entsprechend dem GESETZ, grüßten sie ihn als Solchen folgendermaßen: «Sei gegrüßt Fürst aller Finsternis, Herr des CHAOS, SATAN genannt! - Wir kommen im Namen des KÖNIGS
UND HERRN DER SCHÖPFUNG und im WILLEN DES ALLMÄCHTIGEN GOTTES Dir ein Angebot zu machen.» - Natürlich wollte Luzifer wissen um welches Angebot es sich da handelte und sie teilten es ihm in den Worten mit, die der KÖNIG Ihnen aufgetragen hatte. - Im Gegensatz
zu dem, was man hätte annehmen können, war Luzifer einverstanden: «Ich nehme das Angebot an, jawohl! Ich werde mir doch keine Gelegenheit entgehen lassen, mein Reich zu verschönern. Ihr könnt alles tun, was dazu von Nöten ist. - Ich weiß ja doch, daß ich
schlauer bin als der blöde CHRISTUS und bei Gelegenheit werde ich seine Befreiungspläne schon zunichte machen, dessen seid gewiß! »
Sofort gingen die sieben himmlischen Kämpferbrüder an die Arbeit. Sie begaben sich zum Ausgang der Hölle hin. Dort angekommen knieten sie nieder und baten GOTT den VATER ihnen die Freunde und Kämpfer zu senden die sie bräuchten, um in der Hölle Ordnung zu
schaffen, ebenso auch die Wächter die dafür vorgesehen waren. Kaum hatten sich die sieben Brüder bei GOTT für SEINE kommende Hilfe bedankt, da standen die soeben bei IHM Erbetenen, vor ihnen und erfragten ihre Anweisungen, die sie auch sofort erhielten.
Und es kam göttliche Ordnung in das CHAOS, denn die Hölle wurde mit Hilfe der himmlischen Kämpfer entsprechend dem Auftrage GOTTES und CHRISTI in dreizehn Stufen eingeteilt. Die Bewohner der Hölle wurden entsprechend dem GESETZ GOTTES dorthin verteilt. Und
die von GOTT beauftragten dreizehn himmlischen Wächter nahmen ihre Stellung in den dreizehn Höllenstufen ein.
Dann traten die sieben Brüder zu den Wesen die von nun an in der Vorhölle lebten um ihnen zu verkünden: «Freut Euch, Eure Gebete wurden von GOTT erhört! Es wird eine Möglichkeit geschaffen, damit eine Erlösung stattfinden kann. Doch fasset Euch in Geduld,
denn es wird eine ZEIT lang dauern! » - So sprachen die sieben Kämpferbrüder gemäß dem Auftrage CHRISTI. - Seit diesem Moment gibt es das Wort ZEIT. Es ist der Ausdruck der HOFFNUNG der reumütigen Bewohner der Vorhölle. In Wahrheit jedoch ist es LIEBE
DIE WEISHEIT IST. - Doch das hätte in der Hölle niemand verstanden.
Und die sieben Kämpferbrüder wurden von GOTT und CHRISTUS für ihre Treue besonders geehrt und gehören seither zum großen Kreis der Freunde CHRISTI.
Nun waren die Vorbedingungen für den nächsten und dritten Teil des großen Heilsplanes GOTTES geschaffen. - In dem Bereich der Hölle, den Luzifer GOTT und CHRISTUS zur Verfügung gestellt hatte, damit SIE ihn verschönern konnten, entstand der materielle
KOSMOS, oder auch die Dritte Dimension der Schöpfung genannt. Auch diesmal hatten die Baumeister des Himmels und die himmlischen Naturgeister ihre Kräfte eingesetzt, um diese neue Dimension zu bilden. Doch hier waren auch die Kräfte der Hölle im Einsatz, denn
schließlich befand sich das Ganze im Machtbereiche Luzifers. Diese neue Dimension bestand also aus einem Gemisch von himmlischen und höllischen Kräften, von Gut und Böse, von Wahrheit und Lüge und konnte somit nur Fehlerhaftes enthalten. - Dennoch war diese
MATERIE, wie die Dimension auch noch genannt wurde, bedeutend schöner als alles andere im höllischen Kraftbereich und Luzifer war zufrieden mit dem Handel.
Der Wächterengel, welcher über die Kraft der Vorhölle wachte, bestimmte, welche der dort lebenden Geister, jeweils in die Materie einverleibt wurden. Einige von diesen Wesen waren sogar bereit besondere Aufgaben zu übernehmen, um, bis zum Ende aller Materie,
in der Gestalt eines Planeten zu leben. Sie wollten denjenigen helfen, die sie vorher zum Abfall von GOTT und CHRISTUS verführt hatten, wieder den Weg zurück zum Guten zu gehen. - Und so geschah es auch.
Die Erschaffung der Materie dauerte bedeutend länger, als irgend ein Mensch sich vorstellen kann, dennoch war die Reihenfolge absolut dieselbe, wie sie im biblischen Schöpfungsbericht dargestellt ist. Der Ausdruck Bei GOTT sind tausend Jahre wie ein Tag
ist nur symbolisch und bedeutet, daß bei GOTT das Glück unendlich ist und somit die Zeit, wenn man von einer Solchen dort überhaupt reden kann, unsagbar schnell verrinnt. Somit hat der biblische Begriff von den sieben Tagen der Erschaffung der Welt,
nur die Bedeutung, daß jeder dieser Tage einfach ein Teilabschnitt dieser Welterschaffung ist. Im Geistigen nennt man auch jeden Teil des großen göttlichen Heilsplanes einen Tag, also jeweils ein Teil des Ganzen. - Als nun das materielle Weltall
sich bilden sollte, mußten sich die dafür bestimmten himmlischen Kräfte mit den Kräften der Hölle vereinen. Solches konnte nur ruckartig geschehen und es gab einen unsagbar lauten Knall, welcher durch die ganze Schöpfung zu hören war und in den Himmeln, wie
auch in der Vorhölle, große Freude auslöste.
Es gab jedoch Persönlichkeiten in den Himmeln, welche dieser Auftakt für die bevorstehende Erlösung der von GOTT Abgefallenen, zwar sehr erfreute, dennoch konnten sie nicht so recht jubeln. Es waren diese Persönlichkeiten gewesen, die damals als der große
Geisterabfall war, verächtlich auf die Abtrünnigen herabgeschaut hatten. Es war ihnen zu dumm gewesen, sich darum zu bemühen, die Abtrünnigen von ihrem falschen Tun abzuhalten. - Diese Persönlichkeiten also hatten während des ersten Teiles des göttlichen
Erlösungsplanes, genauso wie bei den Vorbereitungen für die Materie, stets darauf gewartet, daß GOTT auch sie bestrafen würde. Zwar hatten sie nicht den Fehler des Abfalls begangen, dennoch wußten sie, daß sie einen groben Fehler der Lieblosigkeit begangen
hatten und daß auch sie eine gerechte Strafe verdienten. Und obwohl jeder im Himmel genauso liebenswürdig zu ihnen war, wie vor dem Abfall, fühlten sie sich nicht mehr wohl. - Als der große Knall der Entstehung der Materie ganz verklungen war, da ließ CHRISTUS
der KÖNIG, im Auftrage GOTTES, diesen Persönlichkeiten verkünden :
« Ihr wißt, daß Ihr den Fehler der Lieblosigkeit begangen habt gegenüber den Abtrünnigen. Deswegen fühlt ihr euch in der Vollkommenheit des Himmels nicht mehr wohl. Geht also hin und baut euch Eure eigene Welt der Weisheit, die wieder Liebe werden soll.
Sie soll weder Himmel noch Hölle sein, weder Paradies noch Materie. Doch sie soll sich zwischen dem Garten des Paradieses und dem Bereich der Materie befinden. - Da Ihr jedoch MIR und dem VATER trotz alledem treu geblieben seid, wird Eure Welt außerhalb des
Machtbereiches der Hölle sein. Man wird sie die Vierte Dimension der Schöpfung, oder die HALBMATERIE nennen. Da Ihr den von GOTT Abgefallenen, die Liebe verweigert habt, werdet Ihr zuerst wieder lernen müssen Euresgleichen zu lieben, bevor Ihr den dann
Emporsteigenden wieder Liebe schenken könnt. Doch Ihr sollt danach trachten Euren Fehler wieder gut zu machen, und sobald es Euch möglich sein wird, den Wesen in der Materie zum VATER und zu MIR zurück zu verhelfen. - So sei es, denn so ist es GOTTES HEILIGER
WILLE ! - AMEN ! »
Und während die Geister, welche den Fehler der Lieblosigkeit begangen hatten, sich daran machten ihre eigene, halbmaterielle Welt zu erschaffen, lösten sich im COSMOS die einzelnen Himmelsgestirne aus der großen Masse der neugeschaffenen Materie. Planeten
und Fixsterne nahmen so ihren Platz im materiellen Weltall ein, und die Geister die in ihnen verkörpert waren, bemühten sich ihren neuen Aufgaben gerecht zu werden.
Auch das Geistwesen BISTERA war in einem dieser neuen materiellen Planeten verkörpert worden. Auf diesen Planeten wartete eine ganz besonders wichtige und schwere Aufgabe, denn auf ihm sollten die Geister inkarniert werden, die in einer engelähnlichen Gestalt,
aufrecht gehend, leben sollten. Und dort sollte CHRISTUS, der KÖNIG, die Kraft der Erlösung freisetzen, um anschließend gegen die Hölle zu kämpfen und sie zu besiegen. So nur konnten die Geister der Hölle von Luzifers Herrschaft befreit werden und
danach den Weg ins Licht zurück antreten. - Doch bis dahin war der Weg noch lang und beschwerlich für BISTERA. Denn zuerst mußten die Geister, die aus der Vorhölle kamen, durch die materiellen Körperstufen gehen, um ihren Geistkörper wieder an etwas
Harmonisches anzupassen. Also mußten diese Wesen zuerst als Kleinstlebewesen und Mineralien inkarniert werden, dann als Pflanzen und anschließend als Tiere, bevor sie wieder einen engelähnlichen Körper erhalten durften. - Diese Körperanpassungsphase dauerte für die
einzelnen Geistwesen sehr lange, und BISTERA wartete ungeduldig auf den Augenblick, da das erste engelähnliche Wesen in die Materie einverleibt werden sollte.
Und dann war es soweit : CHRISTUS, der KÖNIG und die Wissenschaftler des Himmels setzten gemeinsam ihre Kräfte und die Kräfte der Materie ein, um den Körper des ERSTEN MENSCHEN zu bilden. - Es war ein schwerfälliger, behaarter, materieller Körper eines
männlichen Wesens, ähnlich dem eines Tieres und dennoch in seinem Zellbau grundsätzlich verschieden. Dann wurde das männliche Geistwesen, das als erstes reif dafür war, in diesen Körper einverleibt. - Es war ADAM, derselbe ADAM, welcher, ursprünglich ein Fürst
des Himmels, aus Sympathie für eine andere Persönlichkeit sich für Luzifers Herrschaft entschieden hatte und später, als Fürst auf PARADISIA, seinen Ungehorsam gegenüber GOTTES GESETZ noch einmal bestätigt hatte. Als er anschließend mit seiner Gemahlin
EVA und allen anderen Paradisianern zurück in die Hölle gestürzt worden war, hatte ihm sein Fehler bitter leid getan und er, wie auch EVA, hatten sich sehr darum bemüht auch anderen Geistern in der Hölle zur Einsicht zu verhelfen. So kam es, daß sie zu den
ersten Wesen gehörten, die in die Vorhölle gebracht wurden, und später auch die ersten waren, welche in der Materie durch die einzelnen Körperstufen gehen durften. Und nun sollten sie auch die ersten Menschen sein. Denn das hatten sie sich, dem Gesetze GOTTES
entsprechend, verdient.
Der erste Mensch war wie ein Kind, obwohl sein Körper der eines Erwachsenen war. Alles was ADAM wissen mußte, um in der Materie überleben zu können, lehrten die Engel des Himmels ihn. Sie lehrten ihn auch, liebenswürdig und freundlich mit den Wesen der ihn
umgebenden Natur umzugehen und in allen Tieren, Pflanzen und Mineralien Freunde und Geschwister zu sehen. Dann kam die Zeit, da ADAM sich nach einer Persönlichkeit sehnte, die ihm gleichgestellt und seine Gefährtin sein sollte. Dazu mußte zuerst der Körper
des ersten weiblichen Menschen geschaffen werden. Da die benötigten Kräfte bereits in der richtigen Zusammensetzung im Leibe ADAMs enthalten waren, so versetzten ihn CHRISTUS und die dafür zuständigen Wissenschaftler des Himmels in einen tiefen Schlaf, den
man auch Trance nennt. Während einer solchen Trance lösen sich die Kräfte des Körpers sehr leicht und dürfen von den Geistern des Himmels für gottgewollte Aufgaben in der Materie genutzt werden. So geschah es auch hier, daß die Kräfte des Körpers des
ersten Menschen sich lösten und ein Teil davon von den Spezialisten des Himmels benutzt wurde, den Körper des zweiten Menschen zu bilden. Diesmal war es also ein weiblicher Körper, der zwar genauso behaart und schwerfällig wie der des ersten Menschen war,
dennoch war er etwas zierlicher gebaut. In diesen zweiten Menschenkörper wurde der Geist der EVA einverleibt, die bereits im Jenseits darauf gewartet hatte. Auch EVA war als Mensch zuerst wie ein Kind, obwohl ihr Leib erwachsen war. ADAM, der ihre Lage nur
zu gut verstand, bemühte sich liebevoll um sie und lehrte sie alles, was sie in ihrem materiellen Leben wissen mußte, genauso, wie die Engel es ihn auch gelehrt hatten.
Dann, als die Zeit dafür gekommen war, daß ADAM und EVA sich körperlich verbinden sollten, hörten sie aus einer Kraftwolke heraus die STIMME GOTTES mit lautem Donnerschall ihnen Folgendes verkünden :
« ADAM, EVA, Ihr Menschen auf der Erde des Planeten BISTERA, hört auf MEIN GESETZ, das zugleich MEIN SEGEN für Euch ist :
Höret stets auf MEINE heiligen Engel und gehorcht ihren Anweisungen, denn sie sind Euch eine Hilfe ! Pflegt den Verkehr mit MEINEN Engeln, das kann Euch nur zum Heile gereichen ! Doch meidet den Verkehr mit den Geistern der Hölle, das kann Euch nur schaden ! -
Liebet und achtet die Wesen der Natur, denn es sind eure Freunde und Geschwister ! - So ist es MEIN WILLE, daß Ihr, ADAM und EVA, gesegnet seiet und Vater und Mutter der Menschheit genannt werdet, denn Eure Nachkommen sollen zahlreich sein. Erzieht
Eure Kinder zu guten Menschen, die MEINE Gesetze halten und MEINEN WILLEN erfüllen, damit sie die Ankunft des Erlösers ermöglichen ! - Also gehet hin, seid fruchtbar, wachset und mehret Euch und machet Euch diese Erde mit allem, was darauf lebt, zum Untertan
und seid diesen Wesen gute und gerechte Fürsten ! - So sei es, denn ICH WILL ES SO ! »
Und so geschah es auch.
GOTT und CHRISTUS sahen, daß die Menschen auf der Erde des Planeten BISTERA sich bemühten den WILLEN GOTTES zu erfüllen; und dies erfüllte SIE mit großer Freude. So segnete GOTT die Menschen. Die Nachkommen ADAMS und EVAS bevölkerten die Erde und waren
gute Freunde aller auf BISTERA lebenden Tiere, Pflanzen, Mineralien und Naturgeistern.
Doch es dauerte nicht allzu lange, da nahm das Böse, das ja einen großen Teil der Kraft der Materie ausmacht, wieder überhand und die Menschen ließen sich von den Schwingungen der Höllengeister beeinflussen. Einer der Söhne ADAMS, ABEL genannt, war ein
Hirte, der die Tiere und die Naturwesen sehr liebte. ABEL war glücklich ein Hirte zu sein und er dankte GOTT, indem er IHM das schönste Tier seiner Herde opferte. GOTT sah dieses Opfer mit Wohlgefallen, denn es kam von Herzen, und so stieg der helle Rauch des
Brandopfers gen Himmel. - ABELS Bruder KAIN hingegen, war Bauer. Er arbeitete hart, um seine Felder zu bestellen. Als nun die Erntezeit kam, wollte KAIN auch GOTT ein Opfer darbringen. Doch KAIN sah nicht ein, warum er GOTT das Beste seines Feldes opfern
sollte. Er war der Meinung, er habe schließlich hart genug gearbeitet, da stehe ihm doch wohl selbstverständlich das Beste seiner Arbeit zu. KAIN sah dabei gar nicht ein, daß er GOTT doch eigentlich alles verdankte - sowohl seine Felder, als auch sein Leben.
So ging er hin und nahm bereits verdorrtes Kraut und opferte dieses GOTT. Doch GOTT erfreute dieses lieblosen Opfers keineswegs. Und um KAIN zu zeigen, daß sein Tun nicht recht sei und ER ein solches Opfer nicht anzunehmen gedenke, ließ GOTT das Feuer
des Brandopfers gar nicht richtig brennen, und somit konnte dessen Rauch auch nicht zum Himmel emporsteigen. - KAIN, wußte sofort, was das zu bedeuten hatte. Doch anstatt den Fehler einzusehen, wurde er nur neidisch auf seinen Bruder ABEL und im jähen Zorn
stürzte er auf diesen los und erschlug ihn. - Kaum war dies geschehen, da erkannte KAIN seinen Fehler und voller Angst vor dem was nun geschehen würde, versuchte er sich zu verstecken. - Doch GOTT und CHRISTUS wußten sehr wohl, wo er war. Und so hörte KAIN
mit Schrecken die donnernde «STIMME GOTTES» ihn fragen:
«KAIN, warum versteckst Du dich vor MIR? - Komm heraus aus deinem Versteck und sage mir: Wo ist dein Bruder ABEL? - Was ist mit ihm geschehen, daß ICH ihn in der materiellen Welt nicht mehr finden kann? »
Hätte KAIN jetzt die Wahrheit bekannt und seinen Fehler bereut, GOTT und CHRISTUS hätten ihm weiter geholfen, sich wieder zu bessern. Doch er verstockte nur noch in seinem Neid auf ABEL, und beeinflußt von den Geistern der Hölle, welche ihn inspirierten,
dachte er GOTT liebe ja seinen Bruder ABEL immer noch mehr als ihn. So gab er IHM patzig folgende Antwort:
«Bin ich der Hüter meines Bruders? - Woher soll ich wissen, wo der ist? - Hier auf den Feldern hab ich ihn jedenfalls nicht gesehen. - Such doch auf der Weide nach ihm, bei seinen Schafen, da gehört er ja auch hin! »
Daraufhin donnerte die «STIMME GOTTES» erneut:
« KAIN, KAIN warum lügst Du MICH an? - Du bist der Mörder deines Bruders geworden und willst MIR die Wahrheit nicht sagen! - Deswegen soll mein Fluch dich treffen. Du wirst diese Gegend verlassen, in der Dir das Leben so angenehm war. Geh, und komm nicht
wieder bis du deine Sünde bereust und Dich bessern willst! »
Doch KAIN dachte in seiner Wut gar nicht daran, etwas zu bereuen. Er ging hin, nahm eine seiner Schwestern mit Gewalt, machte sie zu seiner Sklavin und nahm sie mit in ein fernes Land. Dort war das Leben zwar unwirtlich, doch die Geschwister die dort wohnten,
nahmen in freundlich auf. KAIN jedoch, vergalt ihnen ihr Vertrauen mit Gemeinheit und roher Gewalt, bis er sie alle unterjocht hatte und sie nur noch seine Sklaven waren. - GOTT zürnte ihm deswegen sehr und CHRISTUS, der KÖNIG UND HERR DER SCHÖPFUNG,
bestrafte ihn deswegen mit Krankheit und Gebrechen.
Und so ging das Leben in der materiellen Welt weiter: Beeinflußt, einerseits von den bösen Geistermächten und von den guten Geistern GOTTES andererseits, waren die Menschen hin und her gerissen
- zwischen Gut und Böse,
- zwischen Wahrheit und Lüge
- zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit.
Doch jedesmal wenn die Kraft im Jenseits golden wurde, und es wenigstens ein Mensch schaffte, sich über jegliches Böse hinwegzusetzen und nur der Wahrheit und der Gerechtigkeit zu dienen, dann wurden die geistigen Zugänge zur Hölle geschlossen und die
materielle Welt durfte nur noch von den heiligen Geistern GOTTES beeinflußt werden. - Dann herrschte Frieden auf der Welt der Menschen für ein Zeitalter lang.
Ein solches Zeitalter nannte man ein goldenes Zeitalter oder ein atlantisches Zeitalter. Derjenige Mensch, der durch seinen Einsatz für die Wahrheit und die Gerechtigkeit das Schließen der Höllentore veranlaßt hatte, erhielt den Titel ATLANTER. Und
das heißt soviel wie: Kämpfer GOTTES. Alle Menschen, die dann diesem ATLANTER nachfolgten und sich genauso wie er von den Geistern GOTTES belehren ließen, sich für Wahrheit und Gerechtigkeit einsetzten, wurden dann auch ATLANTER genannt, sowohl von den
Geistern GOTTES, als auch von allen anderen Menschen. - Die Atlanter setzten sich, auf Grund der Belehrungen der Geisterwelt GOTTES, auch wieder für die Natur ein und wurden gute Freunde der Tiere und Naturwesen. Die Naturgeister zeigten sich ihnen gerne und
lehrten sie die Naturgesetze GOTTES. Die Atlanter achteten die Gesetze GOTTES. - Die Geister des Himmels lehrten sie, den Kräften der Natur im Sinne und zur Ehre GOTTES zu befehlen. Sie bemühten sich sehr, alles zu GOTTES Ehre zu tun. - Dieses erfüllte GOTT
und CHRISTUS mit großer Freude und so ließen SIE den Atlantern verkünden, daß der KÖNIG DES HIMMELS dereinst zur Erde kommen werde um die Menschen ganz von der Höllenmacht zu befreien, wenn sie nur weiterhin so gottesfürchtig blieben. Und die Atlanter
dankten GOTT ob dieser Kunde und bereiteten alles vor für die Ankunft des KÖNIG DES HIMMELS in der Materie. Und sie faßten sich in Geduld und warteten auf IHN. -
Doch es kam, wie es kommen mußte. Die Atlanter wurden des Wartens überdrüssig und fingen an, GOTT gegenüber zu murren. - Dadurch öffneten sich langsam die Höllentore und die Geister der Hölle erhielten wieder die Macht über die Materie. Das Land der
Atlanter wurde von GOTT und den SEINEN im Meer untergetaucht.
Bereits acht Mal war das schöne ATLANTIS auf Erden gewesen. Acht Mal hatten die Atlanter gottgefällig gelebt und acht Mal waren diese Menschengeister unzufrieden gegenüber GOTT geworden. Jedesmal hatte GOTT eingreifen müssen und hatte mit starker Hand die
Atlanter bestraft. Und jedesmal war ATLANTIS tief im Meer versenkt worden.
Doch nun sollte der nächste Teil des großen Heilsplanes beginnen, denn GOTT wußte wie wichtig es war die Ankunft des Erlösers in der Materie aufs genaueste vorzubereiten. Als weiterer, äußerst wichtiger Bestandteil des Ganzen, galt es den Glauben an GOTT
bei den Menschen wieder aufzubauen und zu erhalten. Dazu wollte GOTT sich ein eigenes Volk heranziehen, das ganz IHM dienen würde und SEINE GESETZE halten würde! Diesmal aber unter bedeutend schwierigeren Bedingungen als bei den Atlantern der alten Zeiten.
Denn schließlich war man inmitten eines satanischen Zeitalters auch luziferisches Zeitalter genannt. Dieses, weil in solch einer Zeit Luzifers Herrschaft in der Materie absolut uneingeschränkt war, denn so verlangte es die Gerechtigkeit GOTTES.
CHRISTUS persönlich wollte sich der schwierigen Aufgabe annehmen, das Volk GOTTES aufzubauen und rein im Glauben an GOTT zu halten. So suchte sich der KÖNIG UND HERR DER SCHÖPFUNG unter den Menschen einen Mann aus, der ehrlich und gerecht und gütig
zugleich war. ABRAM, so war sein Name, lebte mit seiner ganzen Sippe in Ur, der Stadt seiner Väter. Eines Tages, als er nach seinen Feldern schaute, hörte er, wie sich aus der Ferne ein Donnergrollen näherte. Da der Himmel klar und hell erleuchtet war, fürchtete
sich Abram und warf sich zu Boden. Da roch er einen gar lieblichen Duft, und als er den Kopf hob um festzustellen wo dieser Duft herkam, sah er eine große weiße Wolke am Himmel, aus der leuchtende Blitze in alle Richtungen zuckten. Die Wolke senkte sich
herab und hüllte ihn ganz ein, als er die Stimme GOTTES behutsam zu ihm reden hörte :
«ABRAM, MEIN Kind, freue Dich, denn Du hast bei Deinem GOTT Wohlgefallen gefunden. Und so habe ICH dich ausersehen, daß du MIR dienest. - Stehe also auf, verabschiede dich von allen deinen Bekannten und vermeintlichen Freunden, nimm deine ganze Habe und
zieh mit deiner Sippe fort in das Land der Verheißung in dem Milch und Honig fließen! - Dort werde ICH dich segnen, damit du fruchtbar werdest und Vater eines großen Volkes. - Nun geh MEIN Kind und sei furchtlos, denn Dein GOTT wird dich behüten!»
Und Abram erfüllte den Willen GOTTES.
So ging ABRAM auf GOTTES Geheiß hin und machte sich auf den Weg in das Gelobte Land, wo Milch und Honig fließen. Von seiner Sippe hatte ihn nur sein Neffe begleiten wollen. Alle anderen Familienmitglieder hielten ihn für völlig verrückt, als er seine
Besitztümer in Ur verkaufte, um in eine unbekannte Fremde zu ziehen. Und als ABRAM ihnen erzählte, wie es war, als GOTT mit ihm gesprochen hatte, meinten sie: Was heißt hier GOTT hat zu mir gesprochen? - Welchen Gott meinst Du denn? - Es gibt unzählige Götter.
Du bildest Dir doch wohl nicht ein, daß ein wirklich bedeutender Gott sich an Dich wenden würde, um Dich zu segnen, Du armer Tropf. - Geh lieber nach Hause und trinke nicht so viel, wenn Du nichts verträgst ! » - Und sie lachten und spotteten über ihn.
Doch ABRAM ließ sich nicht beirren. Gemeinsam mit SARAI, seiner Frau, LOT, seinem Neffen, und dessen Frau, gefolgt von Dienern und Sklaven wie auch dem Vieh, das ihm und LOT gehörte, zog er fort von Ur in ein fremdes Land, um dort von GOTT gesegnet und
Vater eines großen Volkes zu werden.
Die Reise war lang und beschwerlich. Doch jedesmal wenn ABRAM fast verzagen wollte, ob er noch auf dem rechten Wege sei, zeigte die Wolke GOTTES ihm den Weg. Auf dieser langen Reise prüfte GOTT den ABRAM und dieser blieb GOTT stets treu ergeben.
Desgleichen tat LOT.
Die Frauen jedoch waren der Reise bald überdrüssig und sehnten sich nach dem Leben in einer Stadt, wie sie es gewohnt waren. Deswegen, und auch weil sie frische Vorräte einkaufen wollten, machten sie einen Umweg über Ägypten. Als sie dorthin gelangten,
erfuhr ABRAM, daß der König von Ägypten schöne Frauen für seinen Harem suchte und bereit war, einen guten Preis für sie zu bezahlen. - ABRAM, der das Geld sehr liebte, bedauerte schon eine Weile lang, die reiche und fruchtbare Erde der Umgebung von Ur
verlassen zu haben. Denn die Ernte dort hatte ihm stets viel Geld eingebracht. Er dachte daran, daß sein Weib SARAI, obwohl sie sehr schön war, unfruchtbar sei und er besser daran täte sie zu verkaufen. - «Dann, » dachte er «werde ich mir ein jüngeres Weib
zulegen, das mir die Kinder gebären kann, die GOTT mir versprochen hat.» - Da es jedoch in Ägypten streng verboten war, die eigene Ehefrau zu verkaufen, gab ABRAM SARAI als seine Schwester aus. Und die Händler des Königs von Ägypten kauften SARAI für dessen Harem.
Doch das war gegen GOTTES WILLEN. - So schickte CHRISTUS, der KÖNIG und Herrn des Himmels einen Engel, der dem PHARAO im Traum erschien und ihn warnte:
«Wenn Du Dich wirklich mit dieser Frau, welche neu in Deinem Harem ist und auf den Namen SARAI hört, körperlich verbindest, so wird der HERR DES HIMMELS UND DES LICHTES Dich auf der Stelle töten und Dich in die Finsternis hinabstoßen. Denn diese Frau ist
bereits die Frau eines anderen Mannes, der sich als ihr Bruder ausgegeben hat um sie gewinnbringend zu verkaufen»
PHARAO war entsetzt über diese Nachricht. Er ließ SARAI zu sich kommen und fragte sie, ob es der Wahrheit entspreche, daß sie bereits verheiratet sei. - Da dachte SARAI, er habe von seinen Leuten erfahren, was geschehen war, und weinend berichtete sie ihm
alles. - Als er ihr Schicksal hörte, tat SARAI dem PHARAO leid und er ließ den ABRAM zu sich rufen. Als dieser vor dem König erschien, fragte PHARAO den ABRAM :
«Warum hast Du mich belogen und mir verschwiegen, daß dieses Dein Weib ist? - Deinetwegen zürnt mir nun der HERR DES HIMMELS UND DES LICHTES und will mich in die Finsternis hinabstoßen. Denn ER sandte mir einen Engel mich zu warnen, daß ich mich ihr nicht
nähern soll, weil sie Dein Weib ist.- Also nimm Dein Weib und geh mir aus den Augen! Und sei froh, daß Du ein solches Weib hast, das trotz der Schmach die Du ihm antust, noch um Gnade für Dich bei mir gebeten hat.»
Da wußte ABRAM, daß GOTT nicht zulassen würde, daß er SARAI verkaufte. Schweren Herzens gab er PHARAO das viele Geld zurück und zog mit SARAI und den Seinen fort aus Ägypten.
ABRAM bedauerte sein Tun und bat GOTT um Verzeihung. - Dann schenkte er SARAI goldenes Geschmeide und eine Dienerin, die er in Ägypten gekauft hatte. Und unter dem Geleit der Wolke GOTTES zogen sie alle wieder weiter, zum Land der Verheißung.
Noch viele Jahre reisten ABRAM und die Seinen unter der Anführung der Wolke GOTTES durch die Wüste. Die Reise war hart und beschwerlich, denn GOTT und CHRISTUS prüften ABRAM, wie auch LOT aufs Härteste. Auch ihre Frauen mußten viele Entbehrungen auf sich
nehmen, doch sie fügten sich stillschweigend in ihr Schicksal. Besonders SARAI litt sehr unter der Lieblosigkeit ihres Gatten, denn ABRAM konnte ihr immer noch nicht verzeihen, daß sie dem PHARAO die Wahrheit über ihn gesagt hatte. Doch weil er nun wußte,
daß GOTT SARAI an seiner Seite wünschte, behielt er sie bei sich.
Endlich erreichten sie das Land der Verheißung und die Wolke GOTTES führte sie auf eine Anhöhe. ABRAM ließ die Seinen dort die Zelte aufschlagen. - Gegen Abend zog sich ABRAM in sein Zelt zurück und dankte GOTT, daß ER ihn und die Seinen sicher in dieses
wundervolle Land geführt hatte, durch alle Schwierigkeiten hindurch. Und aus ganzem Herzen lobte und pries er GOTT für SEINE GÜTE. - Dieses erfreute GOTTES Herz und die STIMME GOTTES sprach zu ABRAM:
«ABRAM MEIN KIND höre MIR zu: DEIN GEHORSAM MIR GEGENÜBER IST DEINE STÄRKE, deswegen will ICH Dich nun segnen, damit Du fruchtbar seiest und Dein Samen so zahlreich, wie die Sandkörner am Meeresstrand. - Geh hin und sei MEIN DIENER weiterhin. Schau Dich um
im Lande Palästina, in das ICH Dich geführt habe, doch kehre immer wieder zu dieser Stelle zurück, denn sie ist gesegnet. - Halte Dich jedoch fern von den Städten SODOM und GOMORRHA, die in der Ebene liegen, denn ihre Bewohner sind schlechte Menschen und
Diener des Bösen! Und laß nur die Wanderer in Dein Zelt, die ICH Dir senden werde! - Es ist zu Deinem Besten. - Nun geh hin zu Deinem Weibe SARAI, denn auch sie ist jetzt von mir gesegnet! »
Während die STIMME GOTTES so zu ABRAM sprach, umhüllte ihn ein Licht, das so stark war, daß das ganze Zelt davon leuchtete. Ebenso geschah es bei SARAI, in ihrem Zelt. Dies sahen sowohl LOT, seine Frau und die gesamte Dienerschaft. Alle waren sehr
erstaunt, LOT jedoch sprach: «DER HERR DES HIMMELS UND DES LICHTES hat meinen Herrn ABRAM und sein Weib SARAI gesegnet, daß jeder von uns es sehe und erkenne die GÜTE DES HERRN! EHRE SEI GOTT UNSEREM HERRN ! » - Und er sank nieder und verbarg sein Gesicht in
den Händen. GOTT und CHRISTUS erfreuten sich ob dieser Worte und das Licht strahlte auf LOT und die STIMME GOTTES erscholl donnernd, so daß alle sie hören konnten:
«Auch Du, LOT, bist MIR stets ein treuer Diener gewesen und hast MIR nun die Ehre erwiesen, wie es recht ist. ICH werde Dich deswegen stets beschützen und behüten, was auch geschehen mag. - Wo auch immer Deine Füße Dich hintragen, werden meine Diener in
Deiner Nähe sein und über Dein Heil wachen, denn das hast Du Dir verdient! »
Da sanken alle Anwesenden zu Boden und dankten GOTT für SEINE GÜTE.
In der darauffolgenden Zeit erkundeten ABRAM und LOT die Umgebung. Sie reisten durch das Land Palästina, doch kamen sie immer wieder zu ihrem Lagerplatz zurück, wie GOTT es ABRAM geraten hatte. Bald jedoch wurden die Weideplätze zu klein für ihre Herden
und sie beschlossen sich zu trennen. LOT entschloß sich in die Nähe der Städte in der Ebene zu ziehen, denn sein Weib sehnte sich nach dem Leben in der Stadt. So trennten sie ihre Herden und verabschiedeten sich voneinander. Trotz der Warnung ABRAMS, daß
GOTT ihm geraten hatte die Städte in der Ebene zu meiden, zog LOT mit seiner Familie in die Gegend von SODOM, welche eine reiche Handelsstadt war.
Die Zeit verging und ABRAM wußte die reiche und fruchtbare Erde Palästinas zu nutzen. Seine Ernten, wie auch seine Herden brachten ihm sehr viel Geld ein und er wurde reicher als er jemals in Ur gewesen war. - Der Segen GOTTES lag über allem, was ABRAM tat.
Doch SARAI blieb weiterhin kinderlos und sie zweifelte an GOTTES Wort. Da sie nun älter wurde, dachte sie die Zeit sei vorbei, da sie hätte Mutter werden können. ABRAM jedoch wünschte sich weiterhin einen Erben. So ging sie hin und führte ihre ägyptische
Magd zu ihrem Gatten, damit er mit dieser den ersehnten Sohn zeuge. Und so geschah es. - Doch das war gegen GOTTES WILLEN!
Und HAGA, die Ägypterin, wurde schwanger und gebar einen Sohn. ABRAM nannte ihn ISMAEL. ABRAM war sehr stolz auf ISMAEL, denn er war gesund und kräftig gebaut und gedieh prächtig. HAGA war ebenso stolz darauf, die Mutter des Sohnes ihres Herrn zu sein und
blickte verächtlich auf SARAI, die noch immer kinderlos war, herab: «Seht! Dort ist der vertrocknete Baum der nie Früchte getragen hat und auch nie welche tragen wird! Meine Frucht aber kann ein jeder sehen und bewundern, denn sie ist schön und stark und
mein Herr liebt sie sehr». So verhöhnte HAGA ihre Herrin immer wieder! Doch SARAI fügte sich stillschweigend in ihr schweres Los und blieb stets freundlich gegenüber ihrer Magd.
Zur Zeit der Ernte kamen Wanderer übers Land und verlangten Einlaß in das Zelt ABRAMS. Da sprach ABRAM : « Ich lasse nur diejenigen in mein Zelt die mein HERR und GOTT mir sendet. Weiset Euch also aus, wessen Diener Ihr seid, damit ich sehe ob Ihr die
Rechten seid! » - Da ärgerten sich die Wandersleute, fluchten wider ABRAM und GOTT und verschwanden in einer dunklen Wolke.
Als die Ernte eingeholt war, dankte ABRAM GOTT für all SEINE Gaben und opferte ihm sein schönstes Korn und sein bestes Lamm. - Da sah ABRAM aus der Ferne drei Männer übers Feld kommen. Als sie in seine Nähe gelangt waren, grüßten sie freundlich und baten
ihn in der Nähe seiner Zelte lagern zu dürfen, denn sie seien weit gewandert und wollten gerne ihr Brot mit ihm teilen. ABRAM bat auch diese drei Männer, ihm zu sagen, wessen Diener sie seien, denn er dulde nur diejenigen in der Nähe seiner Zelte, die ihm
von seinem GOTT gesandt seien. - Da schlugen die Drei ihre Mäntel zurück und sie erstrahlten im hellen Lichte und der Mittlere sprach: «Wir stehen im Auftrage des ALLMÄCHTIGEN EWIGEN, ALLEINIGEN GOTTES UND SCHÖPFERS. Der von GOTT eingesetzte KÖNIG UND HERR
DER SCHÖPFUNG hat uns befohlen, Dir folgende Kunde zu überbringen: So spricht der KÖNIG UND HERR DER SCHÖPFUNG:
ABRAM horche auf: Dein Neffe LOT ist großer Gefahr. Denn die bösen Geister halten nun ganz und gar die Macht über SODOM und GOMORRHA in ihren Klauen. ICH muß die Städte in der Ebene zerstören, damit ihre Bewohner nicht noch größeres Unheil anrichten,
als sie es bisher bereits getan haben." »
ABRAM war entsetzt: «Wenn der HERR nun aber sieht, daß noch zehntausend in der Stadt sind, die guten Willens sind, wird ER dann um derentwillen die Stadt SODOM nicht retten können.? »
«So spricht der HERR:
Wären noch zehntausend Gute in dieser Stadt, ICH würde SODOM retten können.
Wären es deren noch tausend, ICH würde SODOM retten können.
Wären es deren noch hundert, ICH würde SODOM retten können.
Wären noch zehn gute Menschen in SODOM, ich würde die Stadt retten.
Und wären es nur noch fünf anständige Menschen in dieser Stadt, so würde ich sie retten.
Doch dem ist nicht so! »
Da warf ABRAM sich auf die Knie und flehte laut GOTT um Erbarmen für seinen Neffen LOT und dessen Familie. Da leuchtete die WOLKE GOTTes über den drei Fremden auf und die STIMME GOTTes erscholl laut und deutlich für alle:
«ICH habe versprochen, daß ICH meine Diener senden werde, die MEINEN zu beschützen und ICH halte MEIN WORT, wie ICH das immer getan habe und auch immer tun werde! »
ABRAM dankte GOTT unter Tränen und lobte und pries IHN für SEINE GÜTE. Dann bat ABRAM die drei Engel in Menschengestalt mit ihm in sein Zelt zu gehen. Er hatte nun erkannt, welcher Art die Wanderer waren, welche ihm der ERHABENE GOTT gesandt hatte.
In seinem Zelt bewirtete ABRAM die Engel selbst und bot ihnen die besten Speisen und Weine an. Und derweil sie gemeinsam aßen, erzählten die Engel in Menschengestalt, was in den Städten der Ebene Schlimmes geschah:
«Hurerei und Laster aller Art werden als Tugenden gepriesen. Und wahre Tugenden gelten als Laster. Die Jugend ist von Kindesbeinen genau so verdorben wie die Erwachsenen. Doch die Alten und Schwachen macht man für alles Unglück verantwortlich und setzt sie
schrecklichen Folterqualen aus, bis sie endlich sterben.»
Bevor die Engel gingen, segneten sie ABRAM und ihr Führer sprach:
«So spricht der HERR DES HIMMELS zu Dir:
ABRAM, sei gesegnet, denn Du hast MEINEN DIENERN die Ehre erwiesen, die ihnen gebührt und den Dienern des Bösen hast Du den Einlaß in dein Zelt verwehrt. Bleibe weiterhin so weise und befolge weiterhin die Anweisungen des ALLERHÖCHSTEN und es wird Dir an
nichts mangeln.»
Darauf hüllte eine leuchtende Wolke die drei Engel ein und sie verschwanden vor ABRAMS Augen.
Als die Engel verschwunden waren, opferte ABRAM GOTT, DEM ALLMÄCHTIGEN, einen jungen Hammel, der ganz ohne Fehler war, und dankte IHM für SEINE GÜTE UND WEISHEIT. Daraufhin fühlte ABRAM sich wundersam gestärkt und ein tiefer Friede erfüllte ihn. So ging er
zu SARAI in ihr Zelt und blieb bei ihr bis zum anderen Morgen.
Derweil herrschte in den Städten der Ebene die böse Macht der Hölle:
Sowohl in GOMORRHA als auch in SODOM, waren die Menschen voller Verderbnis. Im Rausche des bösen Geisterverkehrs waren sie wie wilde Tiere, die ihrer Sinne nicht mehr mächtig sind. Sie torkelten schreiend und grölend durch die Straßen der Städte und huldigten
dem Herrn der Finsternis. In ihrem Wahn schlugen sie sich die Köpfe an den Mauern der Häuser blutig und bemerkten kaum die Schmerzen. Mit entsetzlich verzerrten Gesichtern, die nur ihre innere Verdorbenheit widerspiegelten, hatten sie sich auf den Weg
gemacht den Feind in ihrer Mitte, so nannten sie ABRAMS Neffe LOT, zu verderben oder zu töten.
Doch GOTT hatte die Boten auch zu LOT gesandt, ihn zu warnen. Eben waren die drei Engel in Menschengestalt LOT in seinem Hause erschienen. Kaum hatte der führende Engel LOT erklärt, daß er in großer Gefahr sei und, daß er unter GOTTES Schutze mit seiner
Familie von SODOM fliehen sollte, da hämmerte es donnernd an das Tor des Hauses: «Öffne uns dieses Tor, du Freund des Lichtes, und gewähre uns Einlaß! », so brüllten die aufgebrachten Menschen. - «Wer seid Ihr und was ist Euer Begehr? », antwortete LOT. Da
scholl es zurück: «Wir sind die Diener des Herrn der Nacht. Wir wollen der Dunklen Nacht huldigen und rufen Dich auf, mit uns zu tanzen und zu singen, damit der Gott der Nacht Freude an Dir habe, wie an uns. Wenn Du jedoch nicht selber kommen willst, dann
schick uns deine Söhne heraus, damit sie an deiner statt, ihren Geist und ihren Leib verbinden mit den Göttinnen der Lust! » - LOT war entsetzt. Dennoch trat er zum Tor des Hauses hin, öffnete eine kleine Klappe die sich darin befand und sprach zu den Außenstehenden:
«Weder ich, noch meine Söhne werden zu Euch kommen, denn wir dienen nicht dem Herrn der Finsternis und wollen auch nichts mit ihm zu schaffen haben. Doch wollt Ihr diesem Ungeheuer huldigen, dann nehmt Eure eigenen Töchter mit, wie Ihr es gewohnt
seid! » Da schrien sie auf, als ob sie vom Feuer getroffen wären und aus ihrer Mitte kam ein Gebrüll und ein Gestank, wie aus dem Maul eines entsetzlichen Tieres und eine dunkle Wolke bewegte sich auf LOT zu. - Da riß einer der Engel LOT vom Tor zurück
und befahl den Bösewichten im Namen des KÖNIGS UND HERRN DER SCHÖPFUNG zu weichen. Die dunkle Wolke verschwand und die wütenden Menschen zogen sich schreiend zurück. Der Engel in Menschengestalt schlug die Torklappe zu und sprach zu LOT: «Sei unbesorgt, sie
werden heute nicht mehr wiederkommen. Doch nun komm, nimm deine Frau, deine Kinder und deine treuen Diener mit Dir und folget mir nach. Denn ich bringe Euch in Sicherheit. Doch sollt Ihr mir folgen, ohne auch nur einen Blick hinter Euch zu werfen, sonst
werdet Ihr zu einer Salzsäule erstarren.»
LOT versammelte also seine Angehörigen und treuen Diener um sich und erklärte ihnen, was nun geschehen sollte. Seine Frau bedauerte zwar sehr, all ihre Habe zurücklassen zu müssen, dennoch war sie froh von der Nähe dieser unangenehmen Stadt fort zu kommen.
Dann gingen sie unter Führung der Engel in Menschengestalt zum hinteren Tor des Hauses hinaus und verließen die Umgebung von SODOM und GOMORRHA.- Kaum war dies geschehen, da gab es ein gewaltiges Krachen hinter ihnen. LOT dachte an die Warnung des Engels
und rief laut.: «Schaut Euch nicht um, schaut nur geradeaus und bittet GOTT um Hilfe und Stärke! »- Doch seine Frau konnte der Verlockung nicht widerstehen., sie wollte sehen was hinter ihnen geschah und so drehte sie sich um. Ein gleißendes Licht strahlte
über allem als SODOM und GOMORRHA untergingen und wieder zu Sand und Staub wurden.
Als der Krach gänzlich verhallt war und das gleißende Licht verschwunden war, ließ der führende der Engel LOT und die Seinen halten und zurückschauen.: Die Städte in der Ebene waren verschwunden, und es war als hätte es sie nie gegeben. Doch eine einsame
Gestalt war aus der Ferne zu sehen.: Zur Salzsäule erstarrt stand dort diejenige, die nicht auf die Warnung der Engel GOTTES gehört hatte. - LOT sprach unter Tränen.: «So. sehet alle das Zeichen, das Eure Herrin nun ist! - Sie soll die vorbeiziehenden Wanderer
erinnern, daß nichts in Wahrheit wichtiger ist, als der Gehorsam gegenüber dem EINEN, WAHREN UND ALLMÄCHTIGEN GOTT ! » - Und so geschah es.
Die Engel brachten LOT und seine Leute zu ABRAMS Zelten zurück und verließen sie alsbald. ABRAM und die Seinen freuten sich LOT und alle die mit ihm kamen wiederzusehen. ABRAM, LOT und SARAI brachten GOTT, DEM HERRN, gemeinsam Brandopfer dar, um IHM für
seine große Gnade zu danken. Und GOTT und CHRISTUS freuten sich sehr darüber und segneten sie alle drei.
Und obwohl niemand daran geglaubt hatte, wurde SARAI schwanger und gebar ABRAM einen gesunden Sohn. - So erfüllte sich gemäß GOTTES HEILIGEN WILLEN an ihr das Versprechen, das GOTT dem ABRAM gegeben hatte.
ABRAM war überglücklich und dankte GOTT und lobte IHN für SEINE GÜTE UND LIEBE. Da erklang DIE STIMME GOTTES:
« ABRAM! ICH habe mein Versprechen gehalten und Dir einen Sohn geschenkt, den Du ISAAK nennen sollst, denn er soll MIR dienen. - Nicht länger mehr sollst du ABRAM sein, sondern ABRAHAM sei dein Name von nun an, denn Du bist jetzt Vater eines großen Volkes.
Und die Mutter des Kindes, nenne ab nun SARAH, denn auch sie ist die Mutter eines großen Volkes, das in dem Kinde seinen Samen hat. Behüte sie und das Kind, denn beide sind MIR sehr wertvoll! »
Und so hieß von dem Tage an, die Mutter des Kindes, SARAH und sein Vater ABRAHAM. Sie wandelten vor GOTT und waren rechtschaffen und eins im WILLEN GOTTES.
ISAAK wuchs heran. Obwohl er einen eher schmächtigen und zierlichen Körper hatte, war ISAAK der Stolz seiner Eltern. Denn der Knabe war außergewöhnlich weise und lernte sehr schnell. Er interessierte sich für alles, was GOTT geschaffen hatte und ließ sich
auch gerne von seinem Vater erzählen, was alles geschehen war, bis sich die Verheißung GOTTES erfüllte, und er, ISAAK, geboren wurde. Im Gegensatz zu ISMAEL, ABRAHAMS erstgeborenem Sohn, den dieser von der Magd HAGA hatte, war ISAAK ein sehr freundliches
Kind, das beizeiten die Herzen aller gewann. ISAAK hatte ein sehr gutes Verhältnis zu Mensch und Tier.
Nur eine Persönlichkeit gab es, die ISAAK abgrundtief haßte. - Es war HAGA, ISMAELS Mutter. Seit der Geburt ISAAKS, hatte ABRAHAM sie nicht mehr beachtet, als jede andere Magd auch. Er liebte weiterhin ihr Kind ISMAEL, doch er betrachtete es nicht mehr als
seinen Erben. - So hegte HAGA ihren Groll zuerst nur in ihrem Herzen, doch je älter und schöner ISAAK wurde, desto größer wurde ihr Haß gegenüber ihm und seiner Mutter.
SARAH hingegen, hatte seit der Zeugung ihres gemeinsamen Sohnes die Liebe und Achtung ihres Gatten gewonnen. Seit der Geburt ISAAKS war sie auch in der Achtung aller anderen gestiegen. Denn nun sagten alle Frauen und Männer: «Seht das ist unsere wahre Herrin,
welche die Verheißung des ALLMÄCHTIGEN GOTTES erfüllt und in dem hohem Alter von neunzig Jahren IHM das Kind geboren hat, das unserem Herrn und uns allen großer Segen ist! » - HAGA war die einzige, die SARAH grollte und ihren Groll lehrte sie auch ihren
Sohn ISMAEL.
So kam es einmal, daß ISMAEL, welcher ein kräftiger Junge war, beim gemeinsamen Spiel mit ISAAK, seinen Halbbruder niederwarf und laut schrie: «So sollst Du vor mir liegen, du Schwächling, der Du in Wahrheit nur der Zweite bist. Mein Diener sollst Du sein,
denn ich bin der rechtmäßige Erbe hier! » - ABRAHAM, der in der Nähe war, hörte dies. Er ging eilends hin und trennte die beiden Halbbrüder, indem er zu ISMAEL sagte: «Wenn Du also stärker bist als dein Bruder, dann hilf ihm wieder aufzustehen. Denn der
Stärkere hat die Pflicht, dem Schwächeren zu helfen! » - Die Kinder beruhigten sich und spielten wieder weiter. Doch ABRAHAMS Herz war betrübt. Er wußte jetzt, daß es falsch gewesen war, mit HAGA den ersten Sohn zu zeugen. Doch es war nun einmal geschehen,
und er liebte beide Kinder sehr.
Daraufhin nahm ABRAHAM Pfeil und Bogen und ging hinaus aufs Feld. Dort schoß er einen Hasen, den er GOTT als Brandopfer darbot. ABRAHAM sank in die Knie und bat GOTT um Hilfe in seiner Not. Und die STIMME GOTTES sprach zu ABRAHAM :
«ABRAHAM, ICH kenne deine Not wohl. So höre MEINEN Rat: Trenne die Kinder voneinander und laß den ISMAEL und seine Mutter durch die Wüste ziehen. Du sollst ihnen genügend Wasser und Essen für einen Tag mitgeben. Für alles Weitere werde ICH sorgen.»
ABRAHAM war erschüttert, denn er hatte nicht daran gedacht sich von ISMAEL trennen zu müssen. Doch er tat wie GOTT DER HERR ihm geheißen hatte.
So wurde die Magd HAGA mit ihrem Sohn ISMAEL in die Wüste geschickt mit Nahrung und Wasservorrat, die für eine Tagereise reichen sollte. HAGA blickte finster und sagte kein Wort zum Abschied, doch der Junge weinte laut als er Abschied von allen nahm. So
mancher Diener und manche Dienerin waren entsetzt über die Handlungsweise ihres Herrn ABRAHAM. Und sie sagten.: «Der. Herr ist ein harter Herr, der die Mutter und das Kind jetzt erst aussetzt. Er hätte besser daran getan, beide gleich nach der Geburt seines
rechten Sohnes ISAAK, zu ertränken.» - Denn so war es Menschenbrauch in jenen Tagen.
ABRAHAM wandte sich ab, ging in sein Zelt und bat GOTT weiterhin um Hilfe für Mutter und Kind. - Da erfüllte ihn tiefer Friede und er bedankte sich bei GOTT für DESSEN GÜTE UND VERSTÄNDNIS.
HAGA und das Kind gingen einen Tag und eine Nacht lang durch die Wüste, dann blieben sie vor Erschöpfung und Durst liegen. Und als das Kind wieder zu weinen anfing, da erkannte die Mutter ihre eigenen Fehler und flehte zu GOTT.:
«Verzeih. mir, oh HERR DES LEBENS, denn ich habe gesündigt und bin gegenüber meinen Herrschaften hochmütig geworden. Doch nun leide ich hier und das Kind leidet noch mehr. Hab Erbarmen und laß den Unschuldigen nicht solch einen entsetzlichen Tod sterben.! »
Und GOTT DER HERR erhörte ihr Flehen. Kaum einen Schritt weit, neben dem weinenden ISMAEL, sprudelte plötzlich ein reines Wasser hervor, das nicht mehr versiegte. Es tränkte das Land. Gras, und alle Arten von gutem Gewächs sprießten rasend schnell hervor,
trugen Blüten und anschließend Früchte. So waren Mutter und Kind versorgt, wie GOTT es dem ABRAHAM verheißen hatte. Und ISMAEL wurde erwachsen und blieb ein treuer Diener GOTTES alle Tage seines langen Lebens.
ISAAK wuchs heran und ABRAHAM liebte ihn täglich immer mehr.
Doch mehr noch als alles andere liebte ABRAHAM sein Geld. Deswegen zögerte er auch nicht, alte und schwache Sklaven in die Wüste zu schicken, statt ihnen das Gnadenbrot zu geben. Er kaufte viel lieber jüngere und kräftigere Sklaven von den vorbeiziehenden
Karawanen. Denn diese konnten besser auf seinen Feldern arbeiten und so den Ertrag mehren.
Als GOTT, DER HERR DES LEBENS, sah, daß ABRAHAM das Leben dieser Menschen weniger wert war als sein Geld, da wurde ER sehr zornig. Und als ABRAHAM die Ernte einholen lassen wollte, kamen seine Leute unverrichteter Dinge zurück, denn die Vögel des Himmels
hatten das ganze Getreide abgefressen. ABRAHAM war entsetzt, als er die Nachricht hörte. Er ging zu den Feldern, um selbst nachzusehen. Da bot ihm sich ein erschreckendes Bild: Alle Ähren waren abgerissen und gefressen. Nur noch die leeren Halme bewegten
sich im Wind. Es sah aus wie ein riesengroßes Stoppelfeld. Nur noch hie und da lagen ein paar Körner verstreut. Sonst war alles Korn verschwunden. - ABRAHAM sah, daß dieses GOTTES WERK sein mußte. Er sagte sich, daß GOTT sicherlich wisse, warum ER dieses
zugelassen habe - doch er, ABRAHAM, wisse es nicht.
So sprach er laut zu GOTT: «HERR, ERHABENER GOTT, erhöre mich. DU hast die Vögel des Himmels gesandt das Korn zu fressen, das ich gesät hatte, um die meinen zu ernähren. Doch nun habe ich nichts mehr, was ich den meinen zu essen geben könnte. - Was wünschst
DU von mir, daß ich tue, damit ich die meinen wieder ernähren kann? » - Doch da sprach die STIMME GOTTES zu ABRAHAM:
« Was ICH Dir genommen habe, ist das Essen, das Du meinen Kindern verweigert hast, die Du in die Wüste schicktest um des Geldes Willen. - Willst Du also die deinen ernähren, so säe neues Korn aus und achte das Leben mehr als das Geld ! »
ABRAHAM versprach dieses zu tun. Er säte die Körner, welche er noch finden konnte aus, bat GOTT um SEINEN SEGEN dafür und kaufte von dem Teil des Geldes, das er gedacht hatte am Brote der alten und schwachen Sklaven zu sparen, neues Korn hinzu. Auch dieses
säte er wieder aus und wieder bat er GOTT um SEINEN SEGEN dafür. - Und GOTT ließ das Korn wieder wachsen und pralle Ähren tragen in kürzester Zeit. Und ABRAHAM machte eine reiche Ernte.
Doch kaum ein Jahr später, als wieder einer seiner alten und treuen Sklaven krank und schwach wurde, schickte ABRAHAM diesen wieder in die Wüste, um sich anschließend einen jüngeren und kräftigen Sklaven bei der nächsten Karawane zu kaufen. - Da wurde GOTT
so zornig, daß er dem ABRAHAM die Felder durch einen Sturmwind verwüsten ließ, so daß nichts mehr stehen blieb. Als ABRAHAM ging, sich den Schaden anzusehen, hörte er im Wind DIE STIMME GOTTES schallen:
« ABRAHAM ! ABRAHAM ! DU hast gefehlt gegen MEIN GEBOT. Geh hin und bessere Dich ! Willst Du wieder gute Ernten haben, dann opfere MIR zuerst das, woran dein Herz am meisten hängt ! Verbrenne es auf dem Altar - MIR ZUR EHRE ! - Dann werde ICH sehen, daß Du
MICH wirklich liebst. - Und bringe MIR Deinen Sohn ISAAK, denn ICH will ihn segnen, daß er vor MIR einhergehe und MIR diene, in dieser Welt und auch in der geistigen Welt ! »
ABRAHAM dachte bei sich, daß sein Herz am meisten an seinem Sohn ISAAK hing. Er konnte nicht verstehen, wie GOTT so etwas Schreckliches von ihm verlangen konnte. « Ich kann doch nicht mein eigenes Kind umbringen ! » dachte er traurig bei sich. - Doch das
war auch gar nicht GOTTES WILLE. Denn GOTT wollte nur den ABRAHAM dazu veranlassen, dem Gott des Geldes zu entsagen und der Menschen Leben mehr zu achten als das Geld. Doch ABRAHAM war überzeugt, GOTT wolle seinen Sohn als Opfergabe haben, damit ISAAK IHM im
Jenseits dienen solle. So ging er hin, nahm den jungen ISAAK bei der Hand und ging mit ihm zu den Feldern. Dort sagte er zu dem Jungen, sie wollten GOTT ein Opfer der Versöhnung darbringen, damit ER ihre Felder nicht mehr verwüste. Und so suchten sie Steine,
um einen Altar zu errichten. - Dem ISAAK war ganz komisch zumute und er sage immer wieder: « Vater, ich fürchte mich so. Hier ist alles so unheimlich. - Vater, was sollen wir GOTT denn opfern? Es ist doch kein Tier hier, was wir opfern könnten und auch
kein Getreide mehr. Vater, wo ist denn das Opfer? » - Doch ABRAHAM, dessen Gedanken von bösen Geistern geleitet wurden, starrte nur stumpfsinnig vor sich hin, ohne die Fragen des Jungen zu hören. Zum Schluß, als der Altar endlich aufgerichtet war, nahm er
den Jungen bei der Hand und sagte, er solle sich auf den Altar setzen. Doch der Knabe wehrte sich heftig dagegen. Doch ABRAHAM nahm das Kind mit kräftiger Hand und zwang ihn sich auf den Altar zu setzen, während ISAAK heftig weinte und laut rief: «Lieber
GOTT im Himmel, laß mich hier doch nicht die Opfergabe sein, ich will doch nicht sterben! Bitte bringe mich zu meiner Mutter zurück! » Und gerade als ABRAHAM mit seinem Dolch dem Kind die Kehle durchstoßen wollte, spürte dieser wie seine Hand zurückgerissen
wurde und ein sehr helles Licht ihn und den ISAAK umhüllte, während die Stimme GOTTES erscholl:
« ABRAHAM halt ein ! Lass das Kind leben ! - Niemals habe ICH gesagt, daß Du deinen eigenen Sohn töten sollst. Sondern das Geld, an dem dein Herz so hängt, solltest Du MIR zu Ehren verbrennen! - Da Du, trotz der Verwirrung deines Geistes unter dem Einfluß
der bösen Geister, MIR gehorsam sein willst, will ICH Dir um des Kindes Willen verzeihen. Doch nun geh und bessere Dich endlich! - Ich will den ISAAK nun segnen, denn ICH will mit ihm MEINEN Bund schließen, denn aus seinem Samen soll MEIN VOLK hervorgehen,
das vor MIR einherschreiten und MIR dienen soll. Und ICH will ihn zeichnen, daß er den Samen des VOLKES GOTTES in sich trägt. »
Mit Tränen in den Augen dankte ABRAHAM GOTT für SEINE GÜTE! Als er einen Hasen übers Feld laufen sah, ergriff er seinen Pfeil und seinen Bogen, schoß ihn und brachte ihn gemeinsam mit dem ISAAK, GOTT zum Danke, als Brandopfer dar. - Von diesem Tage an
leuchtete des ISAAKS Stirn jedesmal auf, wenn er von GOTT sprach und das geschah immer öfter. Denn ISAAK war ein wahrer Diener GOTTES.
ISAAK wurde erwachsen, heiratete, und seine Frau gebar ihm zwei Söhne. ESAU und JAKOB, so nannte ISAAK sie auf Anraten DES HERRN, waren Zwillinge, doch ESAU war der Erstgeborene.
ESAU war ein Bauer, der sich um seines Vaters Herden kümmerte, denn er liebte die Tiere sehr. Dafür war JAKOB derjenige, der die Feldarbeiten überwachte. Die Brüder waren zugleich gute Freunde. Doch alle Verwandten, Diener und Sklaven wußten, daß nach dem
Tode ISAAKS nur einer von den beiden Brüdern ihr Herr sein würde : ESAU, der Erstgeborene. Denn so bestimmte es das Gesetz der Menschen. - Doch das war nicht ESAUS Wille. Der junge Mann interessierte sich nicht dafür so, wie sein Vater und dessen Vater
ABRAHAM vor ihm, der Sippe vorzuherrschen. Er war lieber mit den Tieren als mit den Menschen zusammen, seinen Bruder JAKOB ausgenommen. - JAKOB hingegen hatte großes Geschick im Umgang mit den Menschen. Es fiel ihm leicht zwischen solchen, die sich zerstritten,
zu vermitteln und sie zum Frieden zu veranlassen. Und genau wie sein Vater ISAAK, interessierte er sich bereits in jungen Jahren für alles, was GOTT geschaffen hat. Allein, ISAAK wollte dem ESAU das Erstgeborenrecht nicht nehmen und beharrte darauf,
dieser müsse sein Nachfolger werden. - Doch GOTT hatte es anders bestimmt.
So kam es, daß ESAU, welcher des öfteren am Rande der Wüste nach wildem Honig suchte, sich in die Wüste hinein verirrte. Und ähnlich wie eines seiner Tiere, schaute er nicht zurück, sondern, als er einige Bienen sah, eilte er hinter ihnen her, immer tiefer
in die Wüste hinein. Es wurde Nacht bevor er merkte, was er getan hatte : ESAU hatte sich viel zu weit in die Wüste vorgewagt. Hier kannte er sich gar nicht aus. Außerdem war er müde, durstig und hungrig. Traurig setzte er sich hin, schaute zum Himmel empor
und sprach zu GOTT DEM HERRN DES LEBENS : « ALLMÄCHTIGER GOTT, ich bitte DICH, erhöre mein Flehn. Bitte führe mich aus dieser Wüste wieder heraus und bringe mich nach Hause zurück. Und was auch immer DU von mir verlangst, ich werde es DIR geben ! » Da
plötzlich fegte ein Sturmwind durch die Wüste, der so stark war, daß ESAU in einer Sandfontäne hochwirbelte, die ihn weit davon trug, um ihn äußerst unsanft am Ende der Wüste abzusetzen. Als er, noch benommen, die Augen öffnete, erkannte ESAU unweit von ihm
das Zelt seiner Bruders JAKOB. « Danke Oh HERR, », murmelte ESAU, « was verlangst DU nun von mir für meine Rettung ? - Ich werde es DIR geben ! » - Da trat sein Bruder JAKOB aus dem Zelt, in der Hand hielt er eine dampfende Schüssel Linsen. JAKOB grinste
und sagte : « Ich weiß nicht, was DER HERR von Dir verlangt, doch ich würde dein Erstgeborenrecht verlangen, wenn ich Dich mit dieser Schüssel Linsen vor dem Hungertode retten würde ! » JAKOB hatte zwar im Spaß gesprochen, doch dem ESAU lief ein Kälteschauer
den Rücken hinunter bei diesen Worten. Und das Licht der aufsteigenden Sonne bestrahlte die Gestalt des JAKOB derart, daß es aussah, als gehöre er nicht zur der materiellen Welt, sondern zur Geistigen. - ESAU wußte nun, was GOTT von ihm für seine Rettung
verlangte : « Einverstanden Bruder ! » sagte er mit rauher Stimme. « Gib mir von den Linsen und das Erstgeborenrecht ist Dein. Ich hänge sowieso nicht besonders daran, wie Du ja weißt. » - JAKOB erschrak, er hätte zwar gern das Erstgeborenrecht gehabt,
aber so war die Worte vorhin dann doch nicht gemeint gewesen. So versuchte er seinen Bruder wieder von dieser Idee abzubringen. « Aber ESAU, das war doch nur ein Scherz ! » - « Nein Bruder, das war GOTTES WILLE, der mir durch Deinen Mund verkündet wurde,
denn ich spürte den Kälteschauer und sah das Licht zur Bestätigung. »
JAKOB war bestürzt. Er sah wohl, daß ESAU fest entschlossen war, auf das Recht des Erstgeborenen, ihm zuliebe, zu verzichten und da er dessen Starrsinn kannte, wußte er auch, daß es keinen Sinn haben würde, zu versuchen, ihn davon abzubringen. Doch was würde
ihr Vater ISAAK wohl dazu sagen ? - Der konnte genauso stur sein wie ESAU, wenn es darum ging seinen Willen durchzusetzen. - Andererseits wäre es wirklich gescheiter gewesen, wenn er JAKOB, nach seinem Vater Sippenältester wurde. Er hatte einfach die
dafür notwendigen Fähigkeiten. Und ESAU war mit Leib und Seele der Hüter seiner Tiere, wie er sie zärtlich nannte. Solch eine Verantwortung, wie die des Sippenältesten, war ihm einfach zu groß. - JAKOB beschloß also das Ganze GOTT zu überlassen und ließ
seinen Bruder die Linsen verspeisen. Dann machten sich die Brüder auf den Weg zurück zu ihrem Vater.
ISAAK war alt geworden und im Alter war er erblindet. Er fühlte sich bereits seit einer geraumen Weile schwach und krank, als er seinen Sohn ESAU zu sich rufen ließ, um ihn zu segnen und ihn vor all seinen Leuten zu ihrem Führer zu erklären. Doch ESAU
weigerte sich hin zu gehen. JAKOB wollte ihn beruhigen und sagte : « Wenn Du willst, gehe ich mit Dir, Bruder ! » - ESAU sah ihn kurz an und meinte dann : « Gut, aber dann tauschen wir die Kleider, Bruder ! » - JAKOB dachte, ESAU wolle sich einen harmlosen
Spaß mit ihrem Vater erlauben, und willigte ein. So tauschten die Brüder die Kleider. Und JAKOB sah aus wie ESAU, mit dessen Tierfellen und mit dessen Horn, das ihm über die Schulter hing. ESAU hingegen sah aus wie JAKOB in dessen Gewand und mit dessen Bogen
und ledernem Pfeilköcher über der Schulter. So betraten die beiden Brüder das Zelt ihres Vaters ISAAK.
ISAAK beantwortete den Gruß seiner Söhne, dann sprach er : « Derjenige von Euch beiden, der die Felle und das Horn trägt, trete her zu mir ! » Und JAKOB trat zum Vater hin. ISAAK betastete die Felle und das Horn, dann lächelte er und ließ den Sohn
niederknien. Zu spät begriff JAKOB was geschah : ISAAK sprach seinen Segen über diesen seinen vor ihm niederknienden Sohn aus und erklärte ihn zum Sippenältesten und somit zu seinem Nachfolger in allem. Dann bat er den ERHABENEN GOTT auch um SEINEN SEGEN für diesen
Sohn. Und das Licht GOTTES umhüllte JAKOB vor den Augen aller, die zugegen waren, zum Zeichen dafür, daß dieses alles GOTTES WILLE sei. - ESAU lächelte, denn das hatte er bereits vorher gewußt.
JAKOB heiratete. Seine erste Frau, LIA, gebar ihm zehn Söhne : RUBEN, SIMEON, LEVI, JUDA, DAN, NEPHTALI, GAD, ASER, ISSACHAR und ZABULON. Nach LIAS Tod heiratete er ihre jüngere Schwester, RACHEL. Diese gebar ihm zwei weitere Söhne : JOSEF und BENJAMIN.
JAKOB liebte die Söhne RACHELS mehr als seine anderen Söhne, denn sie waren ihrer Mutter sehr ähnlich. Das allerdings verärgerte die älteren Brüder sehr und sie wurden eifersüchtig auf JOSEF und BENJAMIN.
Als JOSEF sechzehn Jahre alt war, hatte er sonderbare Träume, die er seinem Vater und seinen Brüdern erzählte: Mir träumte, daß meine Brüder und ich auf dem Felde waren und Garben banden. Dann richteten sich meine Garben im Wind auf und die meiner Brüder
legten sich vor ihnen nieder. Da ärgerten sich seine älteren Brüder und fanden, JOSEF müsse sehr hochmütig sein, wenn er solches träume.
Ein andermal erzählte JOSEF wiederum einen Traum : Mir träumte, daß die Sonne, der Mond und die Sterne sich alle vor mir verneigten. Da meinten seine Brüder wiederum, daß JOSEF gar zu hochmütig sei, wenn er solches träume. Du bist, so sprach JUDA zu
ihm, viel zu eingebildet und hochmütig. Was denkst Du Dir eigentlich? - Sollen Deine Brüder, Dein Vater und Deine Mutter sich vielleicht vor Dir verneigen und Dir dienen? - Hör lieber auf mit der Träumerei und arbeite hart, wie wir anderen auch. - Im
Gegensatz zu ihren älteren Brüdern waren JOSEF und BENJAMIN nämlich von zierlicher Gestalt. JOSEF, wie auch BENJAMIN waren körperlich absolut nicht für grobe Arbeiten geeignet. Deswegen wurde JOSEF, der sehr schnell lernte und wißbegierig war, von JAKOB für die
Verwaltung seines Besitzes eingesetzt. BENJAMIN war erst sieben Jahre alt und noch zu jung um zu arbeiten. Er spielte derweil mit den Hunden seines Vaters.
Einst, als die Söhne LIAS die Herden ihres Vaters in einer entfernteren Gegend hüteten, ging JOSEF, auf Anraten seines Vaters, zu seinen älteren Brüdern, um ihnen frische Vorräte zu bringen und um sich nach ihrem Wohlergehen zu erkundigen. Als die Brüder
den JOSEF aus der Ferne kommen sahen, wurden sie noch eifersüchtiger als sonst und waren sehr zornig. Denn JOSEF ritt auf des Vaters Pferd und er war in ein neues, buntes Gewand gekleidet, das JAKOB ihm hatte machen lassen, damit man ihn überall als den
Verwalter seiner Güter erkenne. - Rasend vor Eifersucht beschlossen LIAS Söhne den JOSEF zu töten, um ihn dann in eine Zisterne zu werfen. Anschließend wollten sie ihrem Vater sagen, ein wildes Tier habe ihn getötet. RUBEN jedoch wollte JOSEF´s Leben retten
und rief : Nein Brüder, laßt uns kein Blut vergießen, denn sein Blut würde GOTT an uns rächen. Laßt ihn uns lieber sofort in eine Zisterne in der Wüste werfen ! RUBEN dachte nämlich, so könne JOSEF noch von vorbei ziehenden Wanderern gerettet werden.
Kaum war JOSEF bei seinen Brüdern angekommen, ergriffen sie ihn, zogen ihm sein buntes Gewand aus und warfen ihn in die Zisterne. JUDA jedoch, der besonders neidisch darauf war, daß JOSEF die Verwaltungsgeschäfte seines Vaters tätigte und stets mit viel
Geld umgehen mußte, rief plötzlich : Was haben wir davon, wenn wir ihn nur töten? - Laßt ihn uns als Sklaven an die nächste Karawane verkaufen ! - Und so taten sie es und verkauften ihren Bruder JOSEF für zwanzig Silberlinge. RUBEN war bei dem Verkauf
nicht zugegen und war entsetzt als er hörte, was in seiner Abwesenheit geschehen war. Er zog sich von den anderen Brüder zurück und bat GOTT um Hilfe und Schutz für seinen Bruder JOSEF.
Derweil hatten die anderen, unter der Leitung JUDAS, einen Ziegenbock getötet und dessen Blut auf dem bunten Gewand JOSEF´s versprenkelt. Dann sandten sie einen Diener mit dem Gewand zu JAKOB mit dem Auftrag ihrem Vater zu sagen : Dieses Gewand fanden wir
so in der Wüste. Schau, ob es das Gewand deines Sohnes ist, denn wir sind uns nicht sicher! - JAKOB erkannte das Gewand sofort und erschrak zutiefst. Denn nun war er überzeugt, ein wildes Tier habe seinen Sohn JOSEF gefressen. In tiefster Verzweiflung
zerriß JAKOB seine Kleider, streute Asche auf sein Haupt und wollte tagelang nichts essen.
Der Knabe BENJAMIN jedoch, der sah wie sein Vater trauerte, ging zu JAKOB, nahm er ihn bei der Hand und sprach : Vater, laß uns zu GOTT beten, für den Geist des JOSEF, damit es ihm nun besser ergehe, als es ihm hier auf Erden vergönnt war. - JAKOB
erkannte, daß der Knabe von GOTTES Geistern geführt war, und hörte auf seinen Rat. Gemeinsam mit BENJAMIN ging er hin und betete für das geistige Heil seines Sohnes JOSEF. Danach war JAKOB innerlich gestärkt. Er konnte wieder Nahrung zu sich nehmen und normal
weiter leben. Doch in seinem Herzen vergaß er den JOSEF nie.
JOSEF war von seinen älteren Brüdern an einen ägyptischen Sklavenhändler verkauft worden.
Dieser verkaufte ihn weiter an PUTIFAR, den General der königlichen Leibwache in Ägypten.
Die Geisterwelt GOTTES führte und beschützte stets den JOSEF - denn so hatte es ihnen
CHRISTUS, der KÖNIG UND HERR DER SCHÖPFUNG aufgetragen. Daher gelang dem
JOSEF alles, was er tat und bald gewann er das Vertrauen seines Herrn PUTIFAR, der ihn
zum Verwalter seines Hauses und all seiner Güter machte.
JOSEF wußte in seinem Inneren, daß der GOTT seiner Väter ihn beschützte und dankte IHM,
so oft er nur Gelegenheit dazu hatte, für seine wundervolle Rettung. Doch er bat GOTT auch
stets um Verzeihung und Hilfe für seine älteren Brüder. Ebenso betete JOSEF zu GOTT um
Trost und Stärkung für seinen Vater JAKOB, wie auch um SEINE Hilfe für seinen kleinen
Bruder BENJAMIN, damit dieser nicht so unter der Eifersucht seiner älteren Brüder zu leiden
habe wie er, JOSEF. - GOTT und CHRISTUS freuten sich ob solch einer Gesinnung und
GOTTES SEGEN kam über alles, was JOSEF tat. Und um JOSEFS Willen segnete GOTT das
ganze Haus PUTIFARS und all seinen Besitz.
PUTIFAR hatte eine sehr schöne, junge Frau, welche er sehr liebte und der er großes
Vertrauen entgegen brachte. Er selbst war bereits fortgeschrittenen Alters und hätte ihr Vater
sein können. Durch seine Tätigkeit als General der königlichen Leibwache war PUTIFAR nicht
oft zu Hause. Sein Haus- und Besitzverwalter, JOSEF, hingegen verbrachte die meiste Zeit im
Hause und in den Stallungen seines Herrn. JOSEF war jung und hatte ein hübsches Gesicht. Es
dauerte nicht lange und die Frau PUTIFARS fand Gefallen an ihm. Unter einem Vorwand ließ
sie ihn in ihre Gemächer kommen und versuchte ihn zu verführen. Doch JOSEF widerstand
ihren Verlockungen und verließ ihre Gemächer. Das verletzte den Stolz der Frau PUTIFARS
und erzürnte sie gegen JOSEF. Außerdem befürchtete sie, dieser könne zu ihrem Gatten über
das Geschehene reden. Deswegen schickte sie ihre Magd zu JOSEF, damit sie ihm folgendes
sage : Meine Herrin hat erkannt, wie töricht sie an Dir gehandelt hat und möchte Dich um
Verzeihung bitten. Deswegen komm bitte zu ihr, damit sie dieses in aller Form tun kann. -
JOSEF folgte der Magd also in die Gemächer ihrer Herrin. Als sie dort angelangt waren,
schickte PUTIFARS Frau ihre Magd fort, damit sie dem JOSEF Wein zum trinken hole. Dann
entschuldigte sie sich in aller Form für ihr törichtes Verhalten ihm gegenüber und bat ihn mit ihr
zu trinken zum Zeichen dafür, daß er, JOSEF, ihr verzeihe. Und als die Magd den Wein
gebracht hatte, trank JOSEF mit der Frau PUTIFARS. Dann sprach er : Ich will Dir
verzeihen, doch soll Dir klar sein, daß ich meinen Herrn PUTIFAR ehre und um seines
Vertrauens Willen, will ich nun von Dir gehen und diese Gemächer nicht mehr betreten! Es sei
denn, in seiner Gegenwart!- Sie wollte ihn aber nicht gehen lassen und hielt ihn an seinem
Mantel fest. Da riß JOSEF sich von ihr los und lief hinaus, seinen Mantel jedoch hatte die Frau
so festgehalten, daß die Schulterspange sich löste, und sie den Mantel da behielt. Dann schrie
sie laut um Hilfe. Und als ihre Diener kamen, sagte sie, JOSEF habe sie verführen wollen, doch
sie habe sich gewehrt und laut geschrien, da habe er die Flucht ergriffen und ihr seinen Mantel
da gelassen. Dasselbe sagte sie auch zu ihrem Mann, als dieser nach Hause kam. PUTIFAR,
der seiner Frau mehr Vertrauen schenkte als seinem Verwalter, ließ JOSEF ins Gefängnis
werfen.
In dieser Not betete JOSEF zu GOTT um Hilfe. GOTT erhörte dieses Gebet und so kam es,
daß der Gefängnisaufseher den JOSEF nach kurzer Zeit zum Kerkermeister machte, so daß es
ihm dort recht gut erging.
Nun geschah es aber, daß sich sowohl der Obermundschenk als auch der Oberste der Bäcker gegen ihren Herrn, den König von Ägypten, vergingen. Denn beide hatten versucht ihn zu betrügen :
Der Obermundschenk hatte seinem Herrn einen minderwertigen Wein aufgetischt, aber auf der Rechnung, die er vom Weinhändler aufstellen ließ, stand der Preis für einen erstklassigen Wein. Die Preisdifferenz zwischen teuren, erstklassigen und billigen,
minderwertigen Weinen hatte er sich mit dem Weinhändler geteilt. Der Oberbäckermeister hingegen hatte schlechtes und verdorbenes Mehl für die Palastbrote und für die Brote der Priesterschaft genommen und dennoch den vollen Preis verlangt. Natürlich
war das sowohl den Priestern als auch dem königlichen Vorkoster übel bekommmen.
Der König von Ägypten ließ beide Würdenträger in dasselbe Gefängnis werfen, indem JOSEF Kerkermeister war. So kam es, daß der Hauptmann der Wache anordnete JOSEF solle die beiden königlichen Würdenträger bedienen, solange bis der König das Urteil über sie
gefällt habe. So geschah es auch.
Eines Morgens traf JOSEF die beiden Würdenträger äußerst schlecht gelaunt in ihrer gemeinsamen Zelle an. Als er nach ihrem Begehr fragte, sagten sie : Wir hatten jeder einen ganz besonderen Traum. Doch niemand hier kann uns unsere Träume deuten. JOSEF
sagte : Nicht jeder Traum ist so wichtig, daß er nach einer Deutung verlangt, doch wenn GOTT will, mag es geschehen. - Laßt mich doch mal eure Träume hören ! - So erzählte der Obermundschenk als erster : Mir träumte, ich sähe einen Weinstock vor mir an
dem drei Reben waren. Der Weinstock trieb Knospen, dann brachen Blüten auf, und gleich darauf reiften Trauben. Ich pflückte die Trauben und preßte sie in dem Becher des Pharao aus. Dann reichte ich diesen dem Pharao zum Trinken. Da erklärte ihm JOSEF unter
der Einwirkung eines heiligen Geistes seinen Traum : Drei Reben bedeuten drei Tage. - Noch drei Tage wird es dauern, dann wird Pharao sich wieder an deine guten Dienste der Vergangenheit erinnern. Er wird dich zurückrufen an seinen Hof und dir verzeihen.
Er wird dich wieder in dein altes Amt einsetzen und du wirst ihm wieder wie früher den Wein einschenken. - Gedenke meiner dann und lege bei Pharao ein gutes Wort für mich ein, damit ich hier herauskomme !
Als der Oberbäckermeister hörte, wie angenehm JOSEF den Traum des Obermundschenks gedeutet hatte, erzählte er auch seinen Traum : Mir träumte, daß ich drei Körbe voller Backwerk, die für den König bestimmt waren, auf dem Haupte trug. Doch dann kamen eine
Menge Vögel vom Himmel herab und fraßen alles auf, was in den Körben war. Und auch diesen Traum erklärte JOSEF unter der Einwirkung eines heiligen Geistes : Drei Körbe bedeuten drei Tage. - Noch drei Tage, dann wird Pharao sich an dich erinnern und an
das, was du ihm und der Priesterschaft angetan hast. Dann wird er dich zuerst hängen und anschließend enthaupten lassen, und die Vögel des Himmels werden dein Fleisch fressen.
Und so wie JOSEF die Träume gedeutet hatte, geschah es auch : Drei Tage später war Pharaos Geburtstag, und er erinnerte sich an seinen Obermundschenk, verzieh ihm und setzte ihn wieder in sein altes Amt ein. - Die Priester des Tempels erinnerten den Pharao
an die Untaten des einstigen Oberbäckermeisters und verlangten eine harte Strafe für diesen. Und Pharao ließ ihn hängen und anschließend enthaupten. Sein Fleisch ließ er die Vögel des Himmels fressen.
Der Obermundschenk jedoch vergaß den JOSEF schnell, als es ihm wieder gut ging. So mußte JOSEF doch noch eine Weile im Gefängnis bleiben. - Und GOTT lehrte ihn die Demut.
Sieben Jahre später geschah es, daß der König von Ägypten ganz besondere Träume hatte :
In seinem ersten Traum war ihm, er stände am Nil. Er sah aus den Fluten des Stroms sieben schöne, fette Kühe hervorsteigen, die ans Ufer kamen um dort im dichten Gras zu weiden. Dann folgten den fetten Kühen sieben häßliche, magere Kühe hinterher, sie
stellten sich neben die schönen, fetten Kühe und fraßen sie auf. Daraufhin erwachte Pharao. Doch bald darauf schlief er wieder ein und sah in seinem zweiten Traum sieben schöne, volle Ähren auf einem Halm stehen. Danach sproßen sieben leere, verdorrte Ähren
auf und verschlangen die sieben vollen Ähren.
Diese Träume hatten den Pharao erschreckt, denn er ahnte, daß sie eine große Bedeutung für sein Land hatten. So ließ er alle Gelehrten, Priester und Traumdeuter seines Landes kommen, damit sie ihm diese Träume deuteten. Aber keiner von ihnen konnte ihm
eine zufriedenstellende Erklärung seiner Träume geben. - Da erinnerte der Obermundschenk sich wieder an JOSEF und er erzählte Pharao, wie es ihm und dem ehemaligen Oberbäckermeister ergangen war, und wie JOSEF ihnen damals ihre Träume richtig gedeutet hatte.
Denn alles war so eingetroffen wie er es vorausgesagt hatte. - Daraufhin verlangte Pharao den JOSEF zu sehen.
Man brachte also JOSEF zum Pharao. Pharao sprach zu JOSEF : Wer bist du und warum bist du in meinem Gefängnis ? - Edler Pharao von Ägypten, ich bin auf ungerechte Weise von meinen eigenen Brüdern an einen deiner Sklavenhändler verkauft worden. Dadurch
kam ich zum General deiner Leibwache, dessen Frau mich verführen wollte. Und da ich nicht gegen die Ehre meines Herrn PUTIFAR gehen wollte, geschah es, daß seine Frau mich verleumdete und mein Herr mich ins Gefängnis werfen ließ. - Demnach wärest du also
unschuldig ins Gefängnis gekommen ? - Das kann ich kaum glauben, ich kenne PUTIFAR sehr gut, er ist ein gerechter Mann ! - Ach, Edler Pharao, wie kann denn ein Mann die Wahrheit sehen, wenn die Frau, die er mehr liebt als alles Andere, sein Herz und
seinen Verstand betört ? ! - Du magst recht haben, solches geschieht allzu oft. - Nun gut, man sagt mir, du kannst Träume deuten, wenn du sie nur hörst. Kannst du auch meine Träume deuten ? - Edler Pharao, nicht der Mensch JOSEF kann Träume deuten, doch
der ERHABENE GOTT der über allem steht, hat auch deine Träume gemacht. Und der heilige Geist, der mich führt, hat mich darauf hingewiesen, daß du wichtige Träume hattest. Wenn du also möchtest, dann erzähle mir bitte deine Träume, und mit der Hilfe dieses
heiligen Geistes will ich dir deine Träume deuten.
Pharao war erstaunt ob solch einer Rede, dennoch erzählte er bereitwillig seine Träume. Da sprach JOSEF, unter dem Einfluße eines heiligen Geistes stehend : Die zwei Träume haben dieselbe Bedeutung. GOTT hat dem Pharao offenbart, was ER mit Ägypten vorhat:
Sieben fette Kühe oder sieben fette Ähren bedeuten sieben fette Jahre für Ägypten. Danach folgen sieben magere Kühe oder sieben leere Ähren, das sind sieben Jahre der Hungersnot. Es möge der Pharao also so weise sein und während der sieben fetten Jahren
von jedem seiner Untertanen den fünften Teil verlangen. Den soll er dann in seinen Kornkammern speichern. Auch den fünften Teil des Fleisches soll er trocknen lassen und dann lagern, damit anschließend während der Hungersnot nicht nur das Ägyptische Volk gut davon leben
kann, sondern die anderen, umliegenden Völker in Ägypten dann noch Nahrung kaufen können. - Pharao möge sich einen weisen Mann über sein Volk stellen, der dieses alles in die Wege leitet und darauf achtet, daß man sich genau an die Anweisungen GOTTES halte.
So wird es Ägypten wohl ergehen.
Da sprach Pharao : Du bist wahrlich von dem WEISEN UND ERHABENEN GOTT geleitet und behütet, der stets über mein Volk gewacht hat, damit es sich zum Lichte bekenne. Welch weiserem Mann als dir selbst könnte ich denn solch eine Stellung geben. Von nun an
sollst du mein Stellvertreter sein und in meinem Namen die Anweisungen treffen, die zum Wohle meines Volkes sind. Als einziges verlange ich von dir, daß du mich weiterhin als den wahren König von Ägypten ansiehst und mir dienst, so wie es das Gesetz verlangt.
Daraufhin zog Pharao seinen goldenen Siegelring von seinem Finger und streifte ihn über den Finger des JOSEF. Er ließ ihn in allerfeinstes, weißes Linnen kleiden, setzte ihm seine goldene Maske auf und legte ihm seine goldene Kette um. Der Pharao verlieh
JOSEF den Titel : Retter der Welt und ließ ihn vor dem Volke in einem zweiten Wagen neben ihm Umzug halten. Und der Herold rief überall dem Volke zu : Werfet euch nieder, denn der edle Pharao von Ägypten und sein rechtmäßiger Erbe ziehen an euch vorbei !
So erhöht GOTT diejenigen vor den Menschen, welche im Herzen demütig sind und stets IHM die Ehre geben.
JOSEF war nun der rechtmäßige Erbe des Pharaos von Ägypten. Zugleich hatte er das Recht, im Namen des Pharao über die Geschicke des Landes zu bestimmen.
So wie der Pharao es geträumt hatte und JOSEF es richtig gedeutet hatte, kamen nun zuerst die sieben fetten Jahre. Da verlangte JOSEF vom Volke Ägyptens den fünften Teil des Korns und den fünften Teil des Fleisches als Abgabe, und das Volk lebte immer noch
im Überfluß. Die Kornkammern Ägyptens füllten sich zusehends und in den Kellern lagerte man getrocknetes Fleisch und schweren süßen Wein. Als dann aber die sieben mageren Jahre folgten, und die Hungersnot ausbrach, öffnete JOSEF die Kornkammern und die
kühlen Keller und ließ Korn, Fleisch und Wein an die Ägypter verteilen, so daß keine Not mehr war. - Dann kamen die Menschen aus den angrenzenden Ländern, in denen die Not unsagbar groß war, um Korn, Fleisch und Wein in Ägypten zu kaufen. JOSEF verkaufte
ihnen soviel das Volk Ägyptens entbehren konnte.
Auch die Brüder JOSEFS hatten sich im Auftrage ihres Vaters nach Ägypten aufgemacht, um dort für ihre Sippe Korn, wie auch Fleisch und Wein zu kaufen. Nur BENJAMIN war nicht mitgereist, denn JAKOB wollte ihn nicht mitziehen lassen, um nicht auch noch diesen Sohn RACHELS zu verlieren.
So wurden die Söhne LIAS vor ihren Bruder JOSEF geführt, um mit ihm zu verhandeln. Doch sie erkannten ihn nicht, denn er trug des Pharaos goldene Maske. Außerdem benutzte JOSEF einen Dolmetscher, um sich mit ihnen zu unterhalten. Tief verneigten sich die
Söhne LIAS vor JOSEF, dann brachten sie ihr Begehr vor. Doch JOSEF sagte, sie seien Spione, und obschon sie ihre Unschuld beteuerten, ließ er sie verhaften und in den Kerker werfen. Nach drei Tagen, ließ er die Brüder hervorholen. Er gab ihnen Weizen, Wein
und getrocknetes Fleisch und ließ sie nach Hause ziehen, behielt jedoch den SIMEON als Pfand dort. Er befahl ihnen wiederzukommen und ihren jüngsten Bruder mitzubringen, damit er sehe, ob sie wirklich keine Spione seien, und ob ihre Angaben stimmten. Traurig zogen
die Brüder nach Hause.
Als JAKOB hörte, wie es seinen Söhnen in Ägypten ergangen war, weinte er laut auf und rief zum Himmel empor : O GOTT, warum verläßt DU deinen Knecht, was habe ich getan, daß DU mich so quälst ?- Ich bitte DICH, nimm mir nicht auch noch den BENJAMIN ! -
Warum mußte JOSEF so früh sterben ? - Und nun ist gar SIMEON in Gefangenschaft ! - O HERR, ich flehe DICH an, hab Erbarmen ! - Strafe nicht die Söhne für die Fehler ihres Vaters ! Dann ging er zurück in sein Zelt und wollte niemanden mehr sehen. Müde legte
er sich auf sein Lager. Doch er konnte keinen Schlaf finden. Statt dessen sah er vor seinem geistigen Auge eine Lichtgestalt, die näher kam und ihm etwas zu trinken gab, das wundervoll schmeckte. Daraufhin fühlte er sich gestärkt. Die Lichtgestalt zog sich
zurück. Dann sah JAKOB wie eine teuflische Gestalt sich ihm näherte und sich mit schauerlichem Gebrüll auf ihn stürzen wollte. Doch nun stand JAKOB genauso im Lichte, wie die Lichtgestalt vorhin, und das teuflische Wesen prallte förmlich an dem Lichte ab.
Heulend vor Wut zog das Höllenwesen von dannen. Nun erschien die Lichtgestalt wieder, und JAKOB erkannte, daß es ein Engel GOTTES war, welcher sich, mit einem feurigen Schwerte in der Hand, schützend an seine Seite stellte. Dann sah er in der Ferne seine
Söhne stehen. In ihrer Mitte standen JOSEF und BENJAMIN, und das Licht, das sie ausstrahlten, beschützte die anderen zehn. Alle Höllengeister, die versuchten ihnen zu schaden, prallten an dem Lichte ab. Hinter den Zwölf Brüdern jedoch stand ein weiterer
Engel mit einem feurigen Schwerte. Und das feurige Licht, das von diesem abstrahlte, ließ die Höllengeister vor Schmerz aufschreien. Als sie gar ein Hieb dieses Schwertes traf, rannten sie heulend fort. - Da wußte JAKOB, daß GOTT seine Söhne beschützen würde,
genauso wie ER ihn stets beschützt hatte und seine Väter vor ihm. Ebenso wußte er nun, daß JOSEF noch am Leben sein mußte, und sein Herz fühlte große Freude und Trauer zugleich; denn er ahnte, daß seine anderen Söhne wohl Schuld am Verschwinden JOSEFS
hatten. - So ließ er die Brüder wieder nach Ägypten ziehen, und nachdem JUDA sich
bereit erklärt hatte, Bürge für BENJAMINS Sicherheit zu sein, schickte er diesen mit ihnen.
So reisten JOSEFS Brüder wieder nach Ägypten um Getreide, Wein und getrocknetes Fleisch zu kaufen. Diesmal hatten sie zusätzlich noch Geschenke mitgebracht, damit der Bevollmächtigte des Pharao milde gegen sie gestimmt sei und ihren Bruder SIMEON auch wirklich wieder freilasse.
Genau wie beim ersten Mal, führte man sie zu JOSEF, dem Stellvertreter des Pharao, und genau wie beim ersten Mal erkannten die Söhne LIAS ihren Bruder nicht. Denn genau wie beim ersten Mal trug JOSEF des Pharaos goldene Maske, und benutzte er einen Dolmetscher
um sich mit seinen Brüdern zu unterhalten.
Die Brüder verneigten sich tief vor JOSEF und überreichten ihm die mitgebrachten Geschenke. Dann sprach JUDA : Edler Verwalter des alleredelsten Pharao! Hier will ich Dir nun unseren jüngsten Bruder vorstellen. Sein Name ist BENJAMIN. Du hattest danach verlangt
ihn hier zu sehen, als Zeugnis dafür, daß wir die Wahrheit sprechen, und daß wir keine Spione sind. - Da dieses hiermit nun geschehen ist, bitten wir Dich, sei so gut und laß unseren Bruder SIMEON wieder frei ! - JOSEF war erschüttert als er, nach
so langen Jahren, seinen kleinen Bruder BENJAMIN wiedersah. Dieser war mittlerweile genau so alt, wie er, JOSEF, damals war, als seine Brüder ihn verkauften. JOSEF konnte kaum sprechen, so gerührt war er. So machte er seinen Dienern ein Zeichen mit der Hand,
und sie brachten SIMEON herein, den man im Nebenzimmer hatte warten lassen. Dann nahmen die Diener dem SIMEON die Fesseln ab, und die Brüder freuten sich und umarmten ihn alle. - Anschließend lud JOSEF seine Brüder ein abends mit ihm in seinem Hause zu
speisen - was diese sehr verwunderte. Dennoch erschienen sie zur vereinbarten Stunde.
Es war ein wundervolles Mahl was ihnen da aufgetragen wurde. Zugleich wurde Musik gespielt und getanzt. Die Tischordnung war allerdings so, daß die Brüder ihrem Alter nach saßen, und JOSEF saß neben BENJAMIN. Das verwunderte die Brüder wiederum sehr. Nach
dem Mahl gab ihnen JOSEF noch Getreide, Wein, getrocknetes Fleisch und getrocknete Datteln mit auf den Weg. Dann verließ er den Raum. Seinen Dienern befahl er jedoch einem jeden der Brüder das bereits gezahlte Geld noch einmal oben auf seinen Sack zu legen
und dem jüngsten der Brüder seinen eigenen silbernen Becher noch hinzu zu fügen. Und so geschah es.
Kaum waren die Brüder aufgesessen und wollten fortreiten, da kamen die Diener des JOSEF herbeigelaufen und hielten ihre Pferde am Zaume fest. Wieder wurden die Brüder vor JOSEF geführt. Und er ließ ihnen durch den Dolmetscher sagen : Ihr habt mein Brot gegessen
und meinen Wein getrunken, ihr habt mein Fleisch gegessen und meine Datteln, dennoch habt ihr mich bestohlen ! Da verlangte JUDA seinen Sack zu sehen, man öffnete diesen und der Beutel mit dem Geld lag obenauf. Entschuldige Herr, ich weiß nicht
wie es geschehen ist, daß dieses Geld wieder in meinem Sack ist, aber es ist dein Geld, bitte nimm es zurück ! So sprach JUDA zu JOSEF und reichte ihm den Geldbeutel. Die anderen Brüder wollten desgleichen tun. Doch JOSEF ließ ihnen durch den Dolmetscher sagen : Ich will das
Geld nicht, doch ich will denjenigen von euch, der meinen silbernen Becher in seinem Sacke trägt ! Und er befahl den Dienern, alle ihre Säcke zu öffnen. So fanden sie bei BENJAMIN den silbernen Becher. Da fing JUDA an zu zittern und weinte laut : O Herr! Ich flehe Dich an,
behalte meinen jüngsten Bruder nicht hier, denn wenn ich dieses Kind nicht nach Hause bringe, stirbt mein alter Vater vor Gram ! - Erschüttert und mit erstickter Stimme sagte JOSEF nun selbst in der Sprache seiner Väter : Lebt mein alter Vater denn noch ? -
Wie geht es ihm denn ? - Die Brüder erschraken und wußten nicht, was sie sagen sollten. Daraufhin schickte JOSEF alle Ägypter hinaus, dann nahm er die goldene Maske ab und sprach unter Tränen : Nun fürchtet euch nicht mehr ! - Ich bin JOSEF, euer Bruder.
Ich bin hier, weil dieser Weg des Leidens unvermeidlich für mich war. Denn GOTT hatte es so bestimmt. Also fürchtet euch nicht, sondern sagt mir lieber, wie geht es meinem alten Vater, lebt er denn noch ? Dann umarmte er sie alle der Reihe nach, ganz besonders aber den BENJAMIN. Da
erst glaubten sie ihm, daß er ihr Bruder sei. Nachdem er ihnen seine ganze Geschichte erzählt hatte, sandte er sie zu ihrem Vater zurück. Er gab er ihnen kostbare Geschenke für den Vater mit und bat sie wiederzukommen und JAKOB mitzubringen. Denn er, JOSEF, wolle
für sie alle sorgen.
So reisten die Brüder zu ihrem Vater JAKOB zurück. Und als sie ihm erzählten, was sie mit JOSEF erlebt hatten, konnte er ihnen kaum glauben, so wundersam erschien ihm das alles. Doch als er die kostbaren Geschenke sah, wußte er , daß sie die Wahrheit sprachen.
Daraufhin dankte er GOTT für SEINE unsagbare Hilfe in aller Not und bat IHN um SEINEN Segen für die Reise nach Ägypten. Denn JAKOB ahnte, daß er nie wieder zurückkehren würde. So ließ er alles für die Reise vorbereiten. Seine Leute mußten seine ganze
Habe packen und alle seine Herden sammeln. Dann ging er hin, schlachtete ein junges fehlerloses Lamm und brachte es GOTT als Dankopfer dar, für alles, was er bis dahin erhalten hatte, für alle Gnade die GOTT ihm hatte zuteil werden lassen. Und GOTT freute
sich sehr darüber. Und die STIMME GOTTES schallte laut über ihm, so daß alle Anwesenden SIE vernehmen konnten :
Du bist ISRAEL, der Streiter GOTTES, denn Du hast stets MIR die Ehre gegeben und hast für MEINE Ehre gekämpft. Du hast bewiesen, daß Du MIR treu und gehorsam bist. Sei gesegnet deswegen ! - Von nun an soll alle Welt dich ISRAEL, den Streiter GOTTES nennen,
und alle, welche von Dir abstammen, sollen genau so wie Du, ISRAEL sein. Denn auch sie sollen Streiter GOTTES sein. Mein Segen soll mit Dir und Deinen Nachkommen sein, solange sie Streiter GOTTES sind. Ziehe also nach Ägypten, dort will ICH Dir eine reiche
Nachkommenschaft bescheren !
So geschah es.
ISRAEL und die Seinen ließen sich, auf Anraten JOSEPHS und mit der Erlaubnis des Pharao, in Ägypten nieder, in der Ebene von GOSHEN, welches damals der fruchtbarste Teil des Landes war.
Die Israeliten, wie man die Söhne ISRAELS nun bald nannte, waren fruchtbar, vermehrten sich und bevölkerten die Ebene von GOSHEN. Die dort lebenden ägyptischen Bauern, Fellachen genannt, haßten die Israeliten, weil deren große Herden überall weiden durften,
denn das hatte ihnen der Pharao erlaubt. Und so mancher Fellache schäumte innerlich vor Wut, wenn er sah, daß sein frisch gepflügter und eingesäter Acker, anderntags von einer riesigen Viehherde zerstampft war, oder gar, wenn die jungen Hälmchen vorzeitig
abgeweidet waren, bevor sie überhaupt hatten reifen können, und somit die ganze Ernte hinfällig war. Die Wut auf das Hirtenvolk, wie man die Israeliten bald überall in Ägypten nannte, wurde immer größer. Von Generation zu Generation lehrten die ägyptischen
Väter ihre Söhne den Haß auf die Israeliten. - Diese Fremden gehören überhaupt nicht hierher und doch frißt ihr Vieh unsern Kindern das Brot weg. - Der Pharao sollte sie dorthin zurück schicken, wo sie hergekommen sind ! - Wie kann er nur dulden, daß
die Kinder Ägyptens darben müssen, während er fremde Schlangen an seinem Busen nährt ?, - so sprachen die reichen ägyptischen Händler immer wieder. Und so drangen diese Worte auch eines Tages zum Pharao von Ägypten.
Längst war ein anderer Pharao in Ägypten, der von JOSEPH und seinen Taten für Ägypten nichts mehr wissen wollte. Er war ein grausamer Mann, und ihn interessierte nur sein eigenes Wohlergehen. Dennoch war ihm klar, daß er das Volk brauchte, wollte er Pharao
bleiben. So erklärte er die Kinder ISRAELS zu Sklaven Ägyptens, welche nunmehr kaum das Nötigste zum Überleben haben durften, dafür aber Fronarbeit leisten mußten, beim Errichten der Prunkbauten Ägyptens. Dieser Pharao beabsichtigte eine neue Landeshauptstadt
in GOSHEN bauen zu lassen. Und dazu würde er viele Sklaven brauchen, denn freie Arbeiter hätten ihn viel zu viel gekostet. - GOTT ließ dieses geschehen, denn die Nachkommen ISRAELS gingen allzu leichtfertig mit ihrem Glauben an GOTT um. So mancher junge
Israelit ließ sich nur zu gern von den sinnenfreudigen Zeremonien, die man zu Ehren der Ägyptischen Götter abhielt, betören. - Durch diesen Erlaß des Pharao jedoch wurde ihnen, da sie ja nunmehr Sklaven waren, die Beteiligung an solchen Zeremonien strengstens
verboten. Außerdem mußte das israelitische Volk wieder demütiger werden, wenn es noch länger das VOLK GOTTES bleiben wollte. Denn es sollte demütig im Herzen sein, damit es die Gesetze, die GOTT ihm geben wollte, auch zu schätzen wußte.
Doch die Israeliten wollten die Sklaverei nicht erdulden und planten einen Aufstand. Dieses kam dem Pharao zu Ohren und er befahl kurzerhand alle neugeborenen, männlichen Kinder der Israeliten zu töten. Und die Schergen des Pharao durchzogen die Ebene von
GOSHEN und töteten alle männlichen Kinder der Israeliten, welche jünger als drei Jahre waren. - Auch dieses ließ GOTT geschehen, denn die Israeliten hatten den Glauben ihrer Väter allzu lange verpönt. Doch das Leid ließ sie wieder demütig vor GOTT werden
und führte sie zum wahren Glauben an IHN zurück.
In jener Zeit geschah es, daß die Witwe eines Mannes aus dem Stamme LEVI mit dem Bruder ihres ersten Gatten verheiratet wurde, da sie dem Stamme noch keinen Sohn geboren hatte, sondern nur eine Tochter. Ein Jahr später gebar sie einen Sohn. Die Frau wollte
das Kind vor den Schergen des Pharao beschützen, deswegen verbarg sie ihren Sohn drei Monate lang; länger war es ihr nicht möglich. So flocht sie ein Binsenkörbchen, überzog es mit Harz und Pech, wickelte das Kind in eine Wolldecke, küßte es unter Tränen
und legte es in das Körbchen. Die Mutter flehte zu GOTT um Hilfe und Schutz für ihren Sohn. Dann setzte sie das Körbchen im Schilf am Ufer des Flusses aus. Die Schwester des Knaben ließ sie am Ufer entlang laufen, um so zu sehen, wohin das Körbchen treiben
würde.
GOTT hatte das Gebet der Mutter des Kindes gehört und sandte einen starken Wind, der das Körbchen flußaufwärts trieb. Denn oberhalb des Flusses befand sich gerade die Tochter des Pharao. Sie wollte im Nil baden, denn die Priester des heiligen Flusses hatten
ihr dazu geraten, um so ihre Fruchtbarkeit zu verstärken. Sie hoffte darauf ein Kind von ihrem kürzlich verstorbenen Gatten zu erhalten. Als die Königstochter gerade allein im Wasser war, trieb der Wind ihr das Binsenkörbchen zu. Sofort ergriff sie das
Körbchen, öffnete es und sah den Knaben, der weinend in seiner Decke lag. Sie sah, daß es ein sehr schönes Kind war und sie glaubte, daß die Götter des Flusses ihre Gebete erhört hätten. So nahm sie das Kind aus seiner Decke, hielt es hoch in die Luft und
rief so laut, daß ihre gesamte Dienerschaft sie hören konnte : Hier ist MOSE, der Sohn des Flusses, der nun mein Sohn ist, denn ich habe ihn aus dem Wasser gezogen. - Die Götter des heiligen Nil haben meine Gebete erhört. Ihnen sei Ehre und Dank ! Und
die gesamte Dienerschaft verneigte sich und huldigte den Göttern des Nil. -Die Schwester des Knaben hatte aus der Ferne zugesehen, wie die Königstochter ihren kleinen Bruder aus dem Körbchen genommen hatte. Und nun da sie näherkam, hörte sie, daß die Dienerschaft
der Prinzessin von dem Knaben als von einem Geschenk der Götter des Nils sprachen. Und man müsse jetzt nur eine Amme für das Kind suchen, da die Königstochter ihr Kind ja nicht selbst geboren habe und deswegen auch keine Milch für es habe. So ging das
Mädchen hin und sprach : Wenn ihr eine Amme sucht, so kenne ich eine israelitische Frau, welche zwar ein Kind geboren hat, doch die Schergen des Pharao haben es ihr genommen. Und nun drückt die ungebrauchte Milch die Frau gar sehr. Die Dienerinnen sagten
dieses der Prinzessin und die Tochter des Pharao ließ dem Mädchen sagen : Hole mir diese Frau, denn es ist der Götter Wille, daß ich dieses Kind zu einem Herrscher über Ägypten mache, der stark und mächtig sein wird. Und die Milch der HEBRA wird gut
für den Prinzen sein, denn die HEBRA sind ein zähes Volk. HEBRA war der Spottname der Kinder ISRAELS, denn HEBRA bedeutete damals Hirte in der Sprache der Ägypter. So kam MOSE wieder zu seiner Mutter, die ihn aufzog bis er fünf Jahre alt war. Dann ließ
die Königstochter ihn in den Palast bringen um ihn bei Hofe als ihren Sohn vorzustellen. Anschließend kam MOSE in die Tempelschule. Dort lehrten Ihn die Priester des ON und der ISIS alle Wissenschaften und Künste Ägyptens, aber leider auch die Praktiken des
niederen Geisterverkehrs. Denn die Götter, denen sie dienten, waren in Wahrheit allesamt Höllengeister. - Doch die Mutter des Knaben betete zu GOTT und flehte IHN immer wieder um Schutz und Hilfe für ihren Sohn MOSE an. Und GOTT erhörte diese Gebete und
beschützte den MOSE vor jeglichem geistigen, seelischen und körperlichen Schaden.
Dann starb der alte Pharao, und der Bruder der Prinzessin, welche MOSE zum Sohne genommen hatte, wurde Pharao. Dieser liebte MOSE genauso, wie seinen eigenen Sohn SETI. Er ließ die beiden Prinzen nebeneinander im Tempel studieren, und beide wohnten im Palaste.
Doch SETI haßte MOSE, denn er neidete ihm die Liebe seines Vaters.
MOSE war ein äußerst feinfühliger Mensch, der nicht nur gut mit Menschen umgehen konnte, sondern auch mit Tieren. SETI hingegen waren Menschen wie Tiere völlig egal, ihn interessierten nur der materielle Reichtum und ganz besonders die Macht, die er als
künftiger Pharao von Ägypten über die Menschen haben würde. Da er jedoch beizeiten seinen schlechten Charakter und besonders seinen Hang zur Grausamkeit gegenüber Mensch und Tier deutlich zeigte, entschied sein Vater, der Pharao, daß, wenn SETI sich nicht in
kürze enorm bessere, nicht er der zukünftige Pharao sein würde, sondern MOSE. - Von dem Augenblick an zeigte SETI sich von einer besseren Seite und wurde, nach Außen hin, äußerst freundlich und nett zu allen, aber besonders zu MOSE. Innerlich jedoch schwor
er MOSE unendlich grausame Rache.
MOSE war beim Volke Ägyptens sehr beliebt, und so hatte ihn der Pharao beauftragt, die verschiedenen Gegenden des Landes aufzusuchen, um sich nach dem Wohlergehen seiner Untertanen zu erkundigen. So kam MOSE auch in die Ebene von GOSHEN, wo die Israeliten
lebten. Er sah wie dieses Volk Sklavenarbeit im Dienste Pharaos verrichtete, und die Kinder ISRAELS taten ihm leid.
Da er wußte, daß die Frau, welche ihn bis zum Alter von fünf Jahren genährt und erzogen hatte, in dieser Gegend wohnte, fragte er bei dem Sklavenaufseher nach ihr. Man brachte ihn zu einer ärmlichen Hütte, in der eine alte Frau im Sterben lag. Sofort erkannte
MOSE in ihr die Frau, die er in seiner frühen Kindheit innig geliebt hatte. Damals, als die Tochter des alten Pharao ihn hatte holen lassen, hatte er bitter geweint, als er diese Frau verlassen mußte. Als Kind hatte er geschworen, er würde aus dem Palast
fortlaufen um zu ihr zurück zu kehren. Doch sie hatte ihn unter Tränen gebeten, das zu unterlassen. Denn, so sagte sie das wird der HERR entscheiden, wann und wo wir uns wiedersehen. Aber, daß es geschehen wird, das weiß ich sicher. Und wenn es soweit
ist, mein lieber Junge, dann werde ich dir so manches zu sagen haben. - Doch nun geh mit den Leuten der Prinzessin, die dir Mutter sein will. Liebe und achte sie stets deswegen, doch vergiß mich nicht, mein Kind ! Und so war er weinend fortgegangen und
hatte sie nie wieder gesehen. Und mit den Jahren war die Erinnerung an sie auch etwas verblaßt. - Und nun lag sie vor ihm auf ihrer ärmlichen Strohmatte. Obwohl sie erheblich gealtert war und schlecht sehen konnte, wußte die Frau, wer da vor ihrem Lager stand.
MOSE, du bist es, nicht wahr ?, sprach sie mit zitternder Stimme. So bist du doch noch gekommen, so wie der HERR es mir damals versprochen hatte. Dann bitte, mein lieber Junge, höre mir gut zu, denn ich habe nicht mehr viel Zeit zum Reden. - MOSE,
du bist nicht der wirkliche Sohn der Prinzessin. Nicht die Götter des Flusses gaben dir das Leben, sondern ich habe dich geboren und nach drei Monaten, um dein Leben zu retten, hab ich dich in ein Binsenkörbchen gelegt und im Flusse ausgesetzt. Und der
ERHABENE GOTT UNSERER VÄTER hat den Wind das Körbchen zur Prinzessin hin treiben lassen. Sie hat dich herausgeholt und geglaubt, die Götter des Nil hätten ihre Gebete erhört. Aber das ist Unsinn, denn nur der EINE UND ALLEINIGE WAHRE GOTT ABRAHAMS, ISAAKS und
JAKOBS kann Leben schenken. - Du bist also mein Sohn MOSE, MYRIAM hier neben mir ist deine Schwester und dieser junge Mann hier ist dein jüngerer Bruder AARON. Er wurde erst geboren, als der schreckliche Erlaß des alten Pharao, der befahl die neugeborenen
Knaben ISRAELS zu töten, von dem jetzigen Pharao wieder aufgehoben worden war. - Und das Volk ISRAEL ist dein Volk, MOSE ! - Du bist ein Kind ISRAELS ; ein Hebräer, wie die Ägypter sagen. - Du verdankst dein Leben dem GOTT ISRAELS und dafür sollst du IHM
danken, wie ich es alle Tage meines Lebens tat. Baue und vertraue auf IHN, was auch immer geschehen mag, und ER wird dich führen. Denn der HERR wird dein Hirte sein, ER wird für dich sorgen! Dann verschied MOSES Mutter. Weinend sanken ihre Kinder MYRIAM
und AARON an ihrem Lager auf die Knie, MOSE blieb nach Ägypterart stehen, verneigte sich kurz und ging, sich die Tränen verkneifend, steifen Schrittes nach draußen. Dort fing er an zu laufen und rannte schließlich bis an den Rand der Wüste. Dort erst verlangsamte
er seine Schritte und sank schließlich zitternd und weinend nieder. Er war geschockt und wußte nicht mehr ein noch aus. Wimmernd flehte er zu GOTT : Oh GOTT aller Götter, wenn es DICH wirklich gibt, DICH GOTT ISRAELS, der DU der GOTT meiner Väter
bist, dann hilf mir weiter, ich bitte DICH ! - Da fühlte er sich plötzlich wundersam gestärkt und getröstet. Dann hörte er eine sanfte Stimme neben ihm, die ihn ansprach : Komm ins Haus, Bruder MOSE. Denn GOTT hat dich nicht nur als kleines Kind vom Tode
errettet und dich jetzt wieder zu uns geführt, daß du verzweifelst, sondern daß du am Beispiele der Mutter lernest und uns allen eine Hilfe seiest. So sprach MYRIAM, seine Schwester, und sie nahm ihn wieder zurück ins Haus. Dort erzählte sie ihm genauer,
wie es damals gewesen war, als er in dem Binsenkörbchen im Nil schwamm und zur Prinzessin gelangte. Dann mahnte sie ihn zur Vorsicht gegenüber Pharao und dem Prinzen SETI. Sage ihnen nicht, wer du wirklich bist, solange GOTT dir kein Zeichen gibt und
sprich auch zu sonst niemandem über deine Herkunft, denn das könnte gefährlich für uns alle sein. MOSE versprach dieses zu tun.
Am andern Tag sah er, wie ein Aufseher einen Israeliten verprügelte. Wütend griff MOSE ein und verpaßte dem Aufseher einen derartigen Schlag auf den Kopf, daß dieser tot niedersank. Da erschrak MOSE und verscharrte schnell die Leiche des Aufsehers im Sand.
Der Israelit hatte sich jedoch wieder aufraffen können und war geflüchtet.
Am nächsten Tag sah MOSE wie sich zwei Israeliten um ein Stück Gold stritten, das sie im Sand gefunden hatten. Da trat er hin und bat sie ihren Streit zu schlichten, da sie doch beide Kinder ISRAELS seien, außerdem sei das Gold doch nur glänzendes Metall,
das sie nicht satt machen würde, wohl aber die Worte des HERRN. Da sprach einer der beiden zu ihm : Du hast gut reden, du bist reich und satt. Was fällt dir eigentlich ein, dich in unsere Angelegenheiten zu mischen, oder willst du uns vielleicht auch töten,
so wie gestern den Ägypter ? - Da erschrak MOSE sehr, denn er wußte nun, daß der Mann, den er vor den Schlägen des Ägypters gerettet hatte, die Geschichte weiter erzählt hatte. MOSE bekam Angst vor den Folgen seiner Tat und beschloß zu fliehen ohne
noch einmal in den Palast zurück zu kehren. Er verabschiedete sich von MYRIAM und AARON und floh durch die Wüste in das Land Midian.
Dort lebten die Nachkommen ISMAELS, der ein Sohn ABRAHAMS mit der Magd HAGA gewesen war. Auch diese Nachkommen ABRAHAMS waren GOTT treu ergeben und beteten zu IHM und opferten IHM allein. MOSE blieb vierzig Jahre in MIDIAN. Dort heiratete er SEPHORA, die
Tochter des Scheichs JETHRO, der ein getreuer Diener GOTTES war.
MOSE hütete die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters JETHRO. So kam er eines Tages mit einer Schafherde in die Nähe des Berges HOREB. Dort war damals eine Wasserstelle deren Quelle im Inneren des Berges entsprang. So war es nicht verwunderlich, daß am
Fuße des Berges eine kleine Oase den Wanderer zum Verweilen einlud. Vor dort aus ging ein schmaler Grünstreifen den Berg hinauf. Hier und da standen Sträucher, deren Beeren die Ziegen ausgesprochen gern hatten. Doch die Schafe zog das Gras an. So wanderten
sie bis zum Ende der Grünfläche auf den Berg hinauf. Es war am späten Nachmittag und MOSE hatte sich bei der Wasserstelle, im Schatten einer Dattelpalme, zur Ruhe gelegt. Es dunkelte bereits, als die Schafe, vor Aufregung laut blökend, vom Berge herunter
gerannt kamen. Da MOSE befürchtete ein wildes Tier sei in der Nähe, nahm er schnell trockenes Holz, zündete ein Feuer an, und sammelte seine Tiere um sich. Er schaute ein letztes Mal zum Berg hinauf und gewahrte im Feuerschein ein kleines Lamm ganz oben,
allein auf einem Felsvorsprung, das jämmerlich blökte. Ohne zu zögern eilte er hin das Lämmchen aus seiner mißlichen Lage zu befreien.
Doch als er oben ankam, war kein Lamm zu sehen. Vielmehr sah er einen Dornbusch, der zwar brannte und dennoch nicht verbrannte. Als MOSE sich erstaunt nähern wollte, hörte er eine donnernde Stimme aus dem Dornbusch kommen, die ihn ansprach.:
«Komm nicht näher MOSE.! - Ziehe deine Schuhe aus, denn hier, wo du stehst, ist heiliges und geweihtes Land !»
MOSE sprach.: « HERR, wer bist DU? »
«ICH bin der GOTT ABRAHAMS, ISAAKS und JAKOBS - ICH bin Dein GOTT, der Dir das Leben gegeben hat und, um Dich vor dem Tode zu bewahren, zur Tochter des Pharaos von Ägypten geführt hat. ICH bin der GOTT, der Dich aus Ägypten, durch die Wüste, sicher nach
Midian gebracht hat und Dir wieder ein Heim gegeben hat.»
Da erkannte MOSE, daß es wirklich die STIMME GOTTES war, die zu ihm sprach. Er sank in die Knie und bedeckte sein Antlitz vor GOTT, denn er schämte sich für die Zweifel, die er in der Vergangenheit öfters, ob der Existenz GOTTES, gehabt hatte.
Doch die STIMME GOTTES sprach weiter:
«ICH habe das Elend meines Volkes gesehen und seine Klagen gehört. Darum will ICH es befreien und es in ein gutes, weites Land führen - in ein Land, in dem Milch und Honig fließen. Und Du, MOSE, sollst sein Anführer sein. Denn dazu habe ICH Dich zum Leben
erweckt, daß Du MIR dienest auf Erden! »
«Aber HERR, wer bin ich denn, daß ich mich erdreisten könnte, vor den Pharao zu treten und die Kinder ISRAELS aus der Macht Ägyptens zu befreien? - Das Volk ISRAEL wird mich fragen: Wie ist der Name dessen, der dich gesandt hat? - Und was soll ich ihnen
denn darauf antworten? »
GOTT sprach:
«ICH bin der ICH BIN,
ICH BIN,
ICH BIN!
Sage ihnen also,
der GOTT eurer Väter,
der da EWIG IST,
hat mich zu euch gesandt! »
«Doch sie werden Beweise verlangen dafür, daß der HERR mir erschienen ist, was soll ich dann tun? » - Da befahl die STIMME GOTTES dem MOSE seinen Hirtenstab nieder zu werfen und MOSE tat dieses. Da verwandelte sich vor seinen Augen der Hirtenstab in eine
Schlange. Erschreckt fuhr MOSE zurück. Dann befahl die STIMME GOTTES dem MOSE die Schlange am Schwanz zu fassen und als er dieses tat, verwandelte die Schlange sich wieder zurück in seinen Hirtenstab. Der HERR befahl MOSE dieses vor dem Volke ISRAEL zu tun,
damit es seinen Aussagen glauben schenke. Doch MOSE sagte: «HERR, ich bin kein großer Redner und meine Zunge will mir oft nicht recht gehorchen. Wie kann ich da zu den Israeliten reden? »
Der HERR sprach:
«Sei unbesorgt, denn ICH werde mit Dir sein und Dich lehren, was Du sagen sollst.»
Doch MOSE zweifelte an GOTTES Größe und Allmacht, und so bat er den HERRN doch einen anderen an seiner Statt zu schicken, der vor dem Volke ISRAEL und vor dem Pharao von Ägypten reden sollte.
Da wurde der HERR zornig und sprach:
«Nun gut! Dann wird Dein Bruder AARON an Deiner Statt reden. Er wird sich freuen MIR diesen Dienst erweisen zu dürfen. Er wird mit Dir gemeinsam vor das Volk ISRAEL treten und zu ihm reden. Du jedoch, nimm Deinen Stab und gib dem Volk die Beweise, die es
verlangen wird! »
Und so geschah es.
Beim Tode seines Vaters, war Prinz SETI Pharao Ägyptens geworden, und dieser regierte seither das Land voller Selbstherrlichkeit und Grausamkeit. Er führte Krieg mit den an Ägypten angrenzenden Völkern und unterjochte sie alle. Er ließ diese Menschen aus
ihren Heimatländern nach Ägypten transportieren, um sie dort zu versklaven. Viele von ihnen wurden in die Ebene von GOSHEN gebracht, wo das Volk ISRAEL lebte. Bald war dort kaum noch Platz und Nahrung für die vielen Menschen. Doch der Pharao nahm keine Rücksicht
darauf. Im Gegenteil: er ließ die Hebräer, wie sie immer noch hämisch genannt wurden, in zwölf große Lager pferchen, in denen sie wie Tiere gehalten wurden. Jedes dieser Lager beherbergte einen der zwölf Stämme ISRAELS. Einem jeden Lager, war ein
Listenführer vorgestellt, der von den ägyptischen Beamten dazu bestellt wurde. Diese Listenführer waren allesamt Speichellecker der Ägypter und piesackten ihre Stammesgenossen auf jegliche Art und Weise. Die Ägypter ließen es geschehen, doch in ihrem Inneren
verachteten sie die Listenführer für ihr Verhalten.
Natürlich freute sich das Volk ISRAEL als es hörte, daß GOTT versprochen hatte es aus der Knechtschaft Ägyptens herauszuführen. Als die Menschen sahen, welche Zeichen MOSE im Auftrage GOTTES mit seinem Hirtenstab tat, da glaubten sie MOSE und AARON.
Doch den Pharao konnte solches Wunderwerk nicht beeindrucken. Als MOSE dem AARON befahl seinen Stab hinzuwerfen und der Hirtenstab zur Schlange wurde, da ließ der Pharao Priester des ON rufen. Diese warfen ihre Stäbe hin und sie verwandelten sich in Schlangen.
Doch der Hirtenstab des MOSE, den AARON geworfen hatte und der zur Schlange geworden war, schnellte auf die anderen Schlangen zu und verschlang sie vor den Augen aller Anwesenden. Doch Pharaos Herz blieb verstockt und er wollte weder auf MOSE, noch
auf AARON hören.
Da sandte der HERR schlimme Plagen über Ägypten:Zuerst wurde das Nilwasser zu Blut, und im ganzen Lande mußten Menschen und Tiere Durst leiden. Nur das Volk GOTTES blieb verschont, denn es war gewarnt worden von MOSE und AARON. So hatten die Israeliten
beizeiten all ihre Gefäße mit sauberem Wasser gefüllt. - Doch Pharaos Herz blieb verstockt und er ließ das Volk ISRAEL nicht aus dem Lande ziehen.
Dann kam eine Fröscheplage: Überall im Land kamen Frösche aus dem Nil hervor und hüpften in die Häuser zu den Menschen, nur die Kinder ISRAELS blieben verschont. - Doch der Pharao blieb verstockt.
Darauf folgten Stechmücken, und anschließend Fliegenschwärme. Anschließend brach eine Viehpest aus. Es folgte eine Blatternplage und Mensch und Tier waren voller Geschwüre. Dann kam ein so schwerer Hagel, wie er in ganz Ägypten noch niemals gewesen war.
Anschließend kam eine Heuschreckenplage. Nur die Kinder ISRAELS blieben jedesmal verschont, doch jedesmal blieb das Herz des Pharao verstockt.
GOTT sandte eine Finsternis über Ägypten. Während drei Tagen und drei Nächten war kein einziges Licht am Firmament zu sehen; aber überall, wo die Söhne und Töchter ISRAELS wohnten, war es hell. - Da bekam der Pharao Angst. Er befahl MOSE mit seinem Volk
fortzuziehen, doch ihre Herden sollten die Israeliten in Ägypten lassen. Der Pharao wußte genau, daß dann das Volk ISRAEL ohne Nahrung durch die Wüste ziehen mußte, und das wäre gewiß sein Verderben gewesen. Doch MOSE ging nicht auf diesen Vorschlag ein
sondern beharrte darauf, daß das ganze Volk ISRAEL, mitsamt seinen Herden und all seinem Besitz, Ägypten verlassen würde, um in der Wüste DEM ALLMÄCHTIGEN GOTT zu opfern. Da schrie der Pharao wutentbrannt: «Geh mir aus den Augen, MOSE und hüte dich wohl, mir
noch einmal vor die Augen zu kommen. Denn in dem Augenblicke da dies geschieht, wird meine eigene Hand dich töten! » - Da wußte MOSE, daß der Pharao sein eigenes Urteil und das Urteil seines Volkes selbst gefällt hatte. So zogen bei Nacht die Sterbeengel
durch Ägypten, und jeder erstgeborene Sohn im Lande Ägypten starb - auch der Sohn des Pharaos. Den Kindern ISRAELS jedoch geschah kein Leid. Da ließ der Pharao das ganze Volk ISRAEL mit seinen Herden und seinem ganzen Besitz aus Ägypten ziehen.
Und das Volk ISRAEL zog, MOSE und AARON an seiner Spitze, unter der Führung GOTTES durch die Wüste. In Midian machten sie halt und ließen ihre Herden dort weiden. MOSE stieg auf den Berg SINAI, und der HERR überreichte ihm zwei steinerne Tafeln in denen
GOTTES GESETZ gemeißelt war.
Dieses Gesetz sind die ZEHN GEBOTE GOTTES, die seit damals für alle Menschen Gültigkeit haben. Dieses war die Vorbedingung für den folgenden Teil des großen Erlösungsplans GOTTES. Aufgrund dieser ZEHN GEBOTE GOTTES konn
werden. Und erst, wenn die Menschheit reif dafür war, konnte der ERLÖSER geboren werden.
So kam Jesus CHRISTUS, KÖNIG UND HERR DER SCHÖPFUNG zu den Menschen, wandelte vor ihnen im WILLEN GOTTES, litt und starb am Kreuze. Anschließend kämpfte ER in der Hölle und besiegte den Höllenfürsten mit all seiner Macht. Seit damals ist der Weg ins Lic
wieder frei und die aufsteigenden Geister gehen ihn, von Menschenleben zu Menschenleben, ins himmlische Zuhause zurück.
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Hiermit endet nicht nur der Text «JESUS CHRISTUS - KÖNIG UND HERR DER SCHÖPFUNG», sondern auch die Erklärungen der Geisterwelt GOTTES im Internet.
Wir Geister GOTTES möchten uns dennoch nicht von euch Menschen verabschieden, sondern euch daraufhin weisen,
daß niemand von euch ohne seine Schutzengel, Kampfengel, und wie sie alle heißen, durchs Leben geht. Auch wenn ihr uns nicht sehen und nicht hören könnt, wir sind stets da, wenn ihr unserer Hilfe bedürft.
GOTT mit euch!
Eure Freunde aus dem Reiche GOTTES
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GOTT mit Euch! |
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